In der ökologisch ach so fortschrittlichen Schweiz undenkbar – in den diesbezüglich ach so rückständigen USA schon Realität: Sowohl in Seattles als auch Portlands Innenstädten kostet der öffentliche Verkehr nichts.
Natürlich sind das zwei tendeziell linke Gegenden, natürlich sind gewisse Einschränkungen zu beachten: manchenorts zeitliche, in beiden Städten örtliche – die “Ride Free Area” bezieht sich auf die innerste Innenstadt. Der grün markierte Bereich (von Downtown bis auf die andere Seite des Willamette Rivers zu einer Mall) ermöglicht kostenlose Fahrten:
Und: Es funktioniert!
Gerade hier in Portland, Oregon ist das öV-Netz extrem dicht. Trams fahren so häufig wie in Bern und sind gestossen voll, zahllose Buslinien ergänzen das Netz. Die Strassenmarkierungen sind velofreundlich, und trotz fehlender Fahrverbote ist der motorisierte Individualverkehr in Downtown deutlich weniger dicht als anderswo. (Es sei aber nicht verschwiegen, dass die Tarife auf den 1. September steigen – vor allem wegen der Benzinpreise.)
Im gestrigen “Oregonian”-Kommentar ist – unter dem sinnigen Titel “A desire named streetcar” – nachzulesen, warum die Stadt Millionen für die Planung einer weiteren Tramlinie ausgibt, die noch auf sehr wackligen finanziellen Beinen steht – und auf einen Wechsel im Weissen Haus plangt.
Wie viele andere, die am gestrigen 45. Jahrestag von Martin Luther Kings “I-have-a-dream”-Rede begeistert Barack Obama zugejubelt haben. Viele von ihnen mit Tränen in den Augen.