Der “Bund” (20. September 2005) kehrt zurück zur ganz alten Rechtschreibung. Aber mit wessen Thun ist Villareal vergleichbar?
Egal: Lasst uns Gutes thun und an die Fernsehsendung “…ausser man t(h)ut es” erinnern, die jeweils in den 70ern und 80ern am Sonntag nach der Tagesschau gschpürige Beiträge brachte und deren Titel ich als Jüngling nie auch nur annährend verstehen that. Zum Glück lässt sich das dank TV-Programm-Freaks noch beweisen – damals wars noch möglich, dass in der Prime Time (die noch nicht so hiess) “Programm nach Ansage” kam. Der Halbromane bemerkt noch pingelig: “Il bacun tort” heisst nicht etwa “Der Schinken ist dort” – da fehlt ein “L”.
Ich schaute aber damals wohl noch am liebsten “De Tag isch vergange”. Oder auf anderen Sendern “Das feuerrote Spielmobil”, “Die rote Zora”, “Rappelkiste”, später dann “Timm Thaler” und… da gabs doch eine Sendung namens… genau, “Vorstadtkrokodile”, die fand ich grandios, da wurden nämlich hohe Ziegelsteinkamine gesprengt. Und tatsächlich: Hier taucht die Sendung auch auf. Jetzt weiss ich endlich, warum ich Supertramps “School” so toll finde.
Welche Station erfüllt endlich meinen langgehegten Wunsch und bringt all das Zeug wieder? Ohne Ansage, einfach nur Konserven aus den 70ern und 80ern, 24 Stunden, eins zu eins, unkommentiert. Im digitalen Zeitalter sollte das doch möglich sein – braucht ja nur zwei, drei Leute, die Bänder holen und einspannen. Dafür würd ich noch so gerne Abogebühren zahlen. Nicht umsonst sind die Wiederholungen der ARD-Tagesschau “vor 25 Jahren” in den dritten Programmen meine liebsten Sendungen. Ach ja, schwelg, bitte nochmals “Formel Eins” vom Juni 1988 mit den Songs, zu denen ich eine Woche später das erste Mal geküsst habe.
Und noch so gerne würde ich einmal virtuell ins Tal der Ahnungslosen reisen und einen Tag freiwillig DDR-Fernsehen schauen, z.B. “Für Freunde der russischen Sprache: An der Teufelshöhle, Sowjetischer historischer Abenteuerfilm (1980), Regie: Wlad Jowize (Mit Untertiteln)”.
Schon wieder diese penetrante Nostalgie! 😉