Mehr als drei Doller kostet derzeit eine Gallone Benzin der günstigsten Sorte – kein Vergleich zu 1993, als ich in Georgia mal für 78 Cent Treibstoff gezapft hatte; das waren damals 30 Rappen pro Liter. Amiland bleibt aber Autoland, keine Frage. Ich bin vermutlich nebst der Umweltaktivistin Rebecca, die mich gestern im pittoresken Half Moon Bay um eine Spende für ein C02-Projekt gebeten hat, der einzige, der hier mit einem halbwegs schlechten Gewissen rumdüst. Über die vielen “Car Pool Lanes“, die neben den chronisch verstopften normalen Freeway-Spuren stets leer sind, nerven sich jedenfalls fast alle.
Umso weniger verwundert, wie hier Abdankungen oft ablaufen.
Hayward, Freitagmorgen: Auf der Suche nach Donuts und Mocha (den guten alten “Albertsons” beim Fairway Park hat das neue Management kurzspitz totgemacht) biege ich auf den Mission Boulevard ein. Zunächst fiel mir der stattliche Leichenwagen nebenan auf, das entlockte mir aber kaum mehr als ein “jaja, hier sind alle Chärre halt ein bisschen grösser”.
Ein Blick in den Rückspiegel aber zeigte, dass dem Schlitten bzw. seinem Inhalt – rest in peace! – ein ganzer Wagentrek folgte, wobei alle ein rotes “Funeral”-Schild an der Frontscheibe kleben hatten und frech bei rot über die Kreuzung brausten.
Einheimische berichteten, dass dies eine gebräuchliche Sitte sei: Zumal niemand genau wisse, wo die Friedhöfe sind, fahre der Leichenwagen voraus, und eine manchmal sehr lange Kolonne erweise dem Verstorbenen die letzte Ehre. Das sei zwar alles andere als offiziell, aber Sheriff und Highway Patrol schauten in solchen Fällen gerne kurz auf die andere Strassenseite.
auch ein leichenwagen hat eine mission 🙂