Ein kurzer Rücklick auf die Zeit vor einem Monat – es wäre jammerschade, diesen Ausflugstipp auf die lange Bank zu schieben. Er handelt von jenen peripheren Orten, die man schon längst hätte besuchen sollen. Deren Namen man halbwegs kennt, die gut zu erreichen sind, aber in deren Umgebung man aus unerfindlichen Gründen trotzdem nie einen Fuss gesetzt hat.
Am 20. Oktober haben wir das geändert. Und eigentlich handelt die Geschichte vor allem in Deutschland. Wobei der schweizerische und deutsche Ortsteil nur gerade von einer zollstationsfreien Fussgängerbrücke getrennt sind. Wir sind in Laufenburg!
Zwischen den beiden Laufenburgs hat sich anno 1908 grauenvoll Frevelhaftes zugetragen: Der Namensgeber der Ortschaften – der Laufen (die Stromschnellen) – wurde dem neuen Flusskraftewerk geopfert und kurzerhand gesprengt. Etliche Fotos zeugen vor Ort davon, dass stimmt, was in Wikipedia zu lesen ist: “Aus heutiger Sicht ein tragischer Fall, da sie neben dem Rheinfall von Schaffhausen wohl welche der beeindruckendsten Stromschnellen waren.”
Einquartiert waren wir im hochgradig empfehlenswerten “Rebstock”, mitten in der Altstadt.
Wer an den Hochrhein reist, soll sich die Zimmer mit den idyllischen Holzbalkonen auf der Rheinseite keinesfalls entgehen lassen.
Am nächsten Morgen allerdings lag der Nebel so fies und tief über dem Fluss, als wolle er die Laufenburger heute noch dafür bestrafen, dass sie die Zerstörung der markanten Rheinfelsen vor 104 Jahren zuliessen.
Kurz danach setze die Sonne diesem Protest aber ein jähes Ende. Die freundliche Rebstock-Crew bot uns ein Fahrrad für eine Fahrt entlang des Rheins an – am Markt im nahen Bad Säckingen mit der längsten gedeckten Holzbrücke Europas…
… gabs genügend exquisiten Schwarzwälder Schinken für eine kleine Jause am Fluss.
Nach einer erneut erholsamen Nacht im altehrwürdigen Rebstockzimmer bewegten wir uns am Sonntag velofrei auf unserer Flussseite, um uns wieder ans Heimatterritorium zu gewöhnen.
Prädikat: Nachahmung empfohlen!
Und – ja, der Flugverkehr über Süddeutschland ist tatsächlich rege. Was bei Einheimischen bekanntlich zu Ärger führt, liess bei mir die Flightradar24-App und LiveATC heisslaufen. So hatte auch der Nerd im Blöker etwas von diesem perfekten Abschluss der grosser 2012er-Ferien.