Wer aus der Schweiz an die zahlreichen Weihnachtsmärkte in Süddeutschland reist, tut gut daran, sich auf Diskussionen mit den Deutschen ZugbegleiterInnen einzustellen, die noch nicht ganz alle Änderungen seit dem Fahrplanwechseln mitbekommen haben.
Basel Bad Bf – Freiburg im Breisgau kostete bis am 8. Dezember 33 Franken (25% GA-Reduktion inbegriffen). Neu hat sich der Preis seit dem Fahrplanwechsel leicht erhöht, zudem gibt die SBB Tickets aus, die alle IC-/ICE-Zuschläge beinhalten, macht dann 47 Franken (mit GA):
Ich hab mit meinem alten Kumpel Michael traditionsgemäss den Weihnachtsmarkt besucht und ihn ein wenig über Widmer-Schlumpf, Blocher & Co. aufgeklärt – der Weg dahin war aber beschwerlich: Der Zugbegleiter auf der Hinfahrt setzte seine Zange im Bereich der Rückfahrt an und fragte nach dem Zuschlag, gab dann aber schnell klein bei.
Der Zugbegleiter heute Morgen war dann hartnäckiger: “Haben Sie das Ticket schon einmal benutzt? Das wurde für die Fahrt Freiburg-Basel schon entwertet.” Kann ich da was dafür…? Hätte ich von meinen Bahnfreak-Schulkollegen nicht ein gewisses Basiswissen im Bahnwesen mitbekommen, ich hätte keine Ahnung, dass die Kondukteure bei Retourbilletten bestimmte Regeln beim Knipsen befolgen.
Pedantisch dann auch das Beharren auf einem Zuschlag und erst noch auf einer Reservation; erst nach fünf Minuten konnte ich ihn (ebenfalls mutmassend) überzeugen, dass die 47 Franken doch sicher ein Globalpreis samt Zuschlägen sein müssten. “Also gut, schöne Fahrt.”
Die Auskunft am Schalter in Bern ergab tatsächlich: Seit dem 9. Dezember werden Globalpreistickets ausgegeben, die alle Zuschläge beinhalten. Steht aber nirgends drauf – also wäre man als Reisender auf ein gewisses Grundwissen der Uniformierten angewiesen.
Dennoch: 47 Franken (mit 25% Rabatt inklusive!) für eine 45-minütige Strecke? Uff!
Ohnehin: Diese doofen Zuschläge und Reservationsorgien könnte die DB endlich einmal abschaffen. Es mutet zu Zeiten des Klimawandels nicht gerade fortschrittlich an, wenn man in ein und dem selben Zug nach dem Grenzübertritt plötzlich noch 5 Franken aufs reguläre Ticket draufgeschlagen bekommt – egal, ob man nur eine Station (eben bis ins schöne Freiburg) oder bis nach Berlin durchfährt. Für Kurzstreckenfahrer eine klare Diskriminierung.
Die angekündigte verstärkte Zusammenarbeit der europäischen Bahnen lässt offenbar auf sich warten. Auf längeren Strecken nehm ich dann halt selbst als Ökofreak den Flieger – da sind die Reservation einfacher, der Kundendienst insgesamt besser und die Reisezeit kürzer. Würden solche Dinge verbessert, ich würde mir glatt überlegen, das nächste Mal wieder den an sich geliebten Zug zu nehmen…
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