Wenn man das Glück hat, einige schöne Jahre das Uni-Assi-Büro mit einer überaus aktiven Theaterwissenschafts-damals-noch-Studentin mit höchst interessanter (Wahl-)Verwandtschaft geteilt und etliche lustige Dinge unternommen zu haben (z.B. Regierungsräte spielen), lernt man nicht nur wichtige Personen kennen, die einen stets wieder auf den Pfad der Netztugend bringen, sondern kommt auch plötzlich zu coolen Hostingkunden wie Michael von der Heide und Ohne Rolf – zwei der momentan heissesten Schweizer Kulturacts.
Michael von der Heide in der Berner Cappella war genial – vor allem bei den Zugaben wuchsen Michael und seine vorzüglichen Musiker über sich hinaus; schade, das gestuhlt war. Die Carla-Bruni-Songs aus Michaels Munde sind sidefiin, und dem 80er-freakigen Blöker gefiel besonders das Medley aus “Ouragan”, “Ella elle l’a” und “Voyage voyage”, wunderschön eingeleitet von Ferienerinnerungen aus dem St. Tropez des Jahres 1986.
Ohne Rolf ihrerseits wagen es erstmals, den Rolf zu zeigen – der tatsächliche Nachwuchs im Duo hat Spuren hinterlassen. Ein rauchendes Blattland-Baby, das tüchtig die Sau rauslässt, sobald es allein gelassen? Die zu diesem Zwecke konstruierte Maschinerie allein ist den Besuch des neuen Programms “Schreibhals” wert (unter uns gesagt aber auch der Blick auf Gotte und Götti des Kleinen).
Ohne Rolf gastieren noch bis am 19. April (Samstag) im zufällig von der erwähnten Studentin co-geleiteten Kleintheater Luzern, dessen Besuch auch an anderen Tagen allen wärmstens ans Herz gelegt sei (Achtung, ausser der Zusatzvorstellung morgen Donnerstag ausverkauft!).
Michael von der Heide tingelt bis im Sommer durch die ganze Deutschschweiz.