Unterm Olivenbaum: Das schönste Büro der Welt

Dezentral Arbeiten ist heute gang und gäbe. Beim Lesen des “Tagimagi” fragte ich mich, warum ich mich – eigentlich als digitaler Nomade geboren – so lange in Büros einschliessen habe lassen.

Oder warum sich Firmen (ausser Google & Co.) so schwer damit tun, zeitgemässe Arbeitsumfelder für ihre Mitarbeitenden zu schaffen.

Fixe Präsenz? Blockzeiten? Mag in einigen Branchen nötig sein – für viele sind solche Dinge aber bloss ein einengendes Korsett in diesem einzigen wertvollen Leben, von dem wir also einen Drittel des Tages bei schönstem Wetter drinnen am Rackern verbringen sollten. Nä-ä.

Auch wenn kürzlich in einem NZZ-Dossier dringend davon abgeraten wurde, sich in den Ferien allzu erreichbar zu machen oder das Notebook mitzunehmen – als Einzelmaskenfreelancer ist man einerseits in der misslichen Lage, immer erreichbar sein zu müssen, andererseits in der sehr glücklichen Lage, überall arbeiten zu dürfen.

Ein Leben, das weder aus Ferien noch Arbeit, sondern einfach angenehm-spassigen Betätigungen besteht: Das hätten wir eigentlich alle verdient. Selbstredend ist hierbei inbegriffen, was der konservativere Erdenbürger als “Arbeit” bezeichnet – und ich bin überzeugt davon, dass man so auch flexibler ist, Zeit mit allfälligem Nachwuchs zu verbringen.

Variante 1: Sich morgens unter den 4. Olivenbaum von links setzen, um Mails zu lesen und zu beantworten. Einfach nur soweit entfernen, dass das WLAN noch läuft.

Arbeitsplatz unter dem Olivenbaum, Teil 1 (Juli 2008)

Variante 2: Später unter Olivenbaum Nummer 11 dislozieren, wo ab und zu der Lavendel rüberduftet und von wo aus man sich bei Bedarf ins Wasser rollen lassen kann (einfach aufpassen, dass dabei der Compi nicht nass wird).

Arbeitsplatz unter dem Olivenbaum, Teil 2 (Juli 2008)

Gut, ab und zu läuft einem in diesem Büro eine Ameise übers Display oder über die Zehen – aber, meine Damen und Herren Personalverantwortliche, die unsereiner vielleicht als “Lebenskünstler” beschmipfen: Haben sowas nur Freelancer verdient? Der Blöker ist nie produktiver und kreativer als an diesem bestens klimatisierten Arbeitsplatz.

Ach ja: Für den November befinden sich hier im Süden bereits wieder etliche spätere Öllieferanten in Warteposition…

Arbeit im November: Die neue Olivenernte kommt! (Juli 2008)

Derweil trällert im hohen Norden meine Stimme aus den Lautsprechern der Region Aargau-Solothurn – siehe auch hier.

4 Kommentare

  1. wow! genial!! jaaaa, du machst das glaub wirklich ganz richtig!!! nzz-ratschläge hin oder her ;-)…

  2. Hallo Andi – ich finde dies ganz toll, dass du dir den Süden ausgesucht hast – mag ich dir gönnen und geniesse die Tage. Hier ist es “saumässig” kalt geworden – aber das Wasser läuft noch in gewohnten Bahnen. 🙂

  3. Ich bin schon jahrelang Nomade, Olivenbäume habe ich auch – ok, bei mir sind sie hinter einem Fenster, dafür gewissermassen “animiert”. Erstaunlich wie sich eine Branche, die normalerweise nicht als besonders trendig auszeichnet schnell an das neue Umfeld angepasst. hat.

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