Der Fall “Jonbenet Ramsey” – uff. Die Medienhysterie hier kennt keine Grenzen. Eine 1996 ermordete Kinder-Beauty-Queen aus Boulder, das mag ja ein tragischer Fall sein. Jedenfalls hat er immense Wellen geworfen.
Und heute, da man irgend einen leicht irren, pädophilen Geltungssüchtler gefasst und aus Thailand zurück nach Colorado verfrachtet hat, der behauptet, irgendwas mit dem Tod des Mädchens zu tun zu haben, hat man das Gefühl, die Welt bestehe nur noch aus John Karr; selbst Quality Papers sind voll von diesem Typen, jeder seiner Schritte wird minutiös verfolgt oder gar live übertragen (und das nicht nur in den lokalen Medien), dabei gibts sozusagen nix Neues.
Vor dem Justizgebäude Boulders liess sich der Auflauf der Medienmeute wunderbar beobachten – einige Stationen waren ständig live auf Sendung, obschon es nichts zu sehen gab im Hintergrund als ein Backsteingebäude.
Die Lokalzeitung liess es sich nicht mal nehmen, darauf hinzuweisen, dass dann also im Fall die Parkbussen weiter bezahlt werden müssten und der Betrieb des Justizpalastes in Boulder normal weiterlaufe…
Angesichts der kitischigen Videos aus der Kindheit, die jetzt wieder am Laufmeter gezeigt werden, kam Kokopelli auf den verbotenen Gedanken “ist eigentlich besser, dass sie sterben durfte.”