Beides ist voll “e” und “easy” – ausser wenn man es bedienen muss. Bei eBay wollte ich heute eine kurze Extra-Mitteilung an einen Käufer senden, musste aber einsehen, dass “noch 10 Zeichen” bei eBay eben doch zu lang ist – geits no?
Das Formular konnte übrigens beim Stand von “noch 17 Zeichen” erfolgreich submitterisiert werden. Usability: Null.
Und bei easyJet muss man nach der Landung in Basel offenbar noch ein “Checkin im Schweizer Sektor” machen – diesen Textbaustein sollten die einfachStrahler mal wegsandstrahlen:
Ebenso sinnfrei ist der easyJet-Newsletter. Im Mail mit dem Titel “Unsere Sommerangebote in dieser Woche!” steht nur das…
… klickt man auf den Link, erscheint anstelle eines Newsletters das:
Einfach toll! Da fühlt man sich richtig ernst genommen als Kunde. Selbst nach dem Login erscheinen nur die eigenen Buchungen – die versprochenen “Sommerangebote dieser Woche” sucht man vergeblich. Ebenso den Logout-Button: Können nachher alle, die an diesem PC sitzen, Flüge für mich buchen?
Bei easyjet gab’s ja schon so einige lustige Verwirrungen wenn’s um Website, newsletter oder gar Kundensupport ging. Usability und Service gleich null, aber trotzdem muss ich persönlich sagen, ziehe ich easyjet noch allen anderen Billigfliegern vor. Eine gewisse Kreativität und Freundlichkeit kann man ihnen nicht absprechen und irgendwo muss halt gespart werden. Hier scheinen die Programmierer eben nicht die fittesten zu sein.
Und wenn dann mal ein Mail von easyJet kommt, klingt das so… begreift das jemand?
“Ihre Flugdaten haben sich geändert. (…) Wir bedauern Ihnen miteilen zu müssen, dass wir aus unvorhergesehene Umstände Ihren Flug bzw. Ihre Flüge annullieren mussten. (…) Wenn Sie das Mietwagen und Reiseversicherungen welche Sie zusammen mit Ihrem Flug über uns gebucht haben bei der kostenfreien Flugänderung nicht automatisch mit umgebucht werden. Sobald Sie Ihre Umbuchung durchgeführt haben annullieren Sie deshalb bitte Ihren Mietwagen und Ihre Reiseversicherung. Wir entschuldigen uns im Voraus für alle, Ihnen, durch diesen Vorfall, entstehenden Unannehmlichkeiten und möchten Ihnen versichern, dass wir die Probleme die dadurch auftreten verstehen und dass diese Entscheidung unsere letzte Option war. Mit freundlichen Grüßen, easyJet Kundenderfahrung Team”
Also liebe Kundenderfahrung Team – Ihr könnt mich primär mal, wenn ihr auch nur in Erwägung zieht, so einen Schrott in die Welt zu versenden. Qualitätskontrolle? Scheissegal. Ich bete zu wem auch immer, dass die Flugzeuge anders gewartet und geflogen werden.
Noch besser ists, wenn man die “kostenlose Umbuchung” machen will – es gibt schlicht keine Website, wo das möglich ist; es werden immer Gebühren erhoben. Es wird zwar beim Login offenbar ein URL-Parameter übergeben, sowohl in Firefox als auch in IE gelangt man aber immer nur auf die Seite, wo die normalen (kostenpflichtigen) Umbuchungen vorgenommen werden können.
Will man zur Abklärung anrufen oder mailen und klickt auf “Kontakt”, gelangt man auf eine FAQ statt auf ein Kontakt- und Adressformular. Gibt man da “Telefonnummer” ein, erhält man bloss erhöht gebührenpflichtige Nummern.
Will man online eine Frage stellen, muss man vor dem Absenden des Formulars ein neues Konto erstellen, dabei hat man ja schon eins (bei den Eingaben da oben fehlt aber der “OK”- oder “Absenden”-Button). Will man den einzigen Button wählen, dens gibt (“Konto erstellen”), heissts natürlich, diese Mailadresse sei schon im System. Zudem ist die Seite voller für Laien unverständlicher Felder (Screenshot vom 1. Oktober 2008 hier anschauen).
Will man zurückgehen und schauen, was man falsch gemacht haben könnte, sind die eingetippten Fragen weg, weil es offenbar keine Session ID gibt.
HORROR, diese Website, HORROR!
Der Callcenter-Mitarbeiter (den Easyjet-Kundendienst erreicht man am günstigsten aus der Schweiz via 0900 000 258; CHF 0.35 pro Minute ab Festnetz, Stand Oktober 2008 — Korrektur Oktober 2009: 0900 000 195 für 1.50/Minute, danke für die Preiserhöhung…) war tagsdarauf aber sehr nett, und wir lachten auch gemeinsam über das Callcenter-Menu und die irren Sätze aus dem Annulations-Mail. Ich hoffe, er besucht wie versprochen meinen Blog und gibt diese Erfahrungen auch an die zuständige Stelle weiter… ich schlucke angesichts dieser Erfahrung, nett wie ich bin, die rund drei Franken Anrufgebühren.
Bottom line: Für eine “webbasierte” Airline sind all diese Online-Erfahrungen ein Armutszeugnis. Flugbuchungen klappen stets problemlos (bis auf die Tatsache, dass am Schluss immer noch eine Kreditkartengebühr draufgeschlagen wird, von der vorher nie die Rede ist) – hat man aber ein Problem oder will was ändern, geht der Schlamassel los.
Nett: Wenn man easyJet helfen will, das Angebot zu verbessern und an einer Umfrage teilnimmt, wird man nach zehn Minuten Kreuzchensetzen einfach rausgeworfen – und die Umfrage geht flöten.
Am Schluss gilt es, die Mailadresse anzugeben und die Teilnahme an einem Wettbewerb an- oder wegzuklicken.
Möglichkeit eins, man gibt seine Mailadresse zweimal an – geht nicht, samt unpassender Fehlermeldung:
Möglichkeit zwei – man versuchts mit “nur 1x angeben” – nix da, diesmal immerhin die korrekte Antwort:
Auch die Teilnahme verweigern und 2x die Adresse angeben geht nicht. So fallen die eingegebenen Daten wohl aus der Umfrage.
Fazit: Das war die letzte FiesyJet-Umfrage, an der ich teilgenommen habe – und verdammt, NEIN, ich bin NICHT zufrieden und fliege nur mit euch Quartalspfeifen, weils meistens am billigsten ist.
Internetseite schlecht, Supportnummer werden (bewusst?) nicht angegeben, Support-Mailadresse wurde gelöscht, Logout-Möglichkeit fehlt immer (!) noch, Hauptseite und Customer-Support Seiten verwenden verschiedene Logins. Man könnte meinen, es werde alles unternommen, um den Kunden fern zu halten.
Tipps / Empfehlungen
– Wenn möglich, fliegen Sie mit einer anderen Fluggesellschft (meine Erfahrungen mit Air Berlin waren zumindest deutlich besser).
– Wenn sie mit easyJet fliegen, machen sie zumindest beim buchen keine Fehler, denn beim Umbuchen werden sie auf jeden Fall abgezockt.