Damit solls bald vorbei sein…? No way!
Wie immer zum Ferienschluss – es muss wohl so sein – kommt etwas Hektik auf: Wegen der fast schon orkanartig stürmischen Nächte im Tyrrhenischen Meer ist die Fährensituation derzeit alles andere als sicher. Also gehts einen Tag früher als geplant zurück nach Sizilien; den Zug nordwärts morgen müssen wir halt einfach erwischen.
Schade. Umso mehr, als es nach zwei lotharmässig unheimlichen Nächten tagsüber weiterhin schön und sommerlich warm ist. Der Blick auf Schweizer Bergwebcams lässt einen hingegen erschaudern…
Bleiben wir darum bei erholsamen Dingen wie dem Lesen. Nachdem ich den Computer dieser Tage ausschliesslich fürs Bloggen angefasst habe, o Wunder, blieb viel Zeit zum – endlich wieder einmal – lesen. Die JacoBlök-Tipps:
– Jess Jochimsen, Flaschendrehen oder: der Tag, an dem ich Nena zersägte. Pflichtlektüre für zwischen 1968 und 1975 Geborene, denen wichtig ist, dass Twix eigentlich Raider heisst. Leichte Muse, viele Lacher, ideal zum Ferienbeginn.
– Lukas Hartmann, Die letzte Nacht der alten Zeit. Das Ende des alten Bern in Romanform, erzählt aus der Sicht des letzten Schultheissen, seines Beschützers und einer jungen Wäscherin. Extrem spannend, teils fiktiv, teils so passiert – macht Lust, in die Primärquellen zu steigen. Wer in Bern wohnt, kann sich unter den Schauplätzen etwas vorstellen und fühlt sich zurückversetzt in eine völlig andere Zeit, die doch sooo lange noch gar nicht her ist.
– Peter Stamm, Agnes. Man sieht im Winter zwar die Sternbilder Adler und Schwan nicht, Herr Stamm – trotzdem: Empfehlenswerte Schweizer Litaretur! Der Roman nimmt ein tragisches Ende, ist aber nach zwei bis drei Stunden gelesen und verdaut.
– Richard Dawkins – Der Gotteswahn (The God Delusion). Wer vorher sosolalareligiös war, ist nach der Lektüre wohl Atheist. Wer schon religionsskeptisch war, wird bestens unterhalten. Wer allen Ernstes an höhere Mächte glaubt, bekommt interessanten Stoff zum Nachdenken. Dawkins nimmt den Glauben an Göttinen und Götter etc. pp. schonungslos auseinander – bleibt dabei aber nicht bierernst. Auf die Idee, mir das Buch zu kaufen, brachte mich diese Diskussion.