Es ging unheimlich schnell in den letzten Wochen: Klafften vor kurzer Zeit noch riesige Löcher im Boden des Bahnhofplatzes, werden heute schon die definitiven Markierungen aufgetragen. An sich schade – ab Sonntag rollt der Verkehr wieder über den Platz. Aber vermutlich nicht mehr lange; zumindest der motorisierte Individualverkehr dürfte in Kürze wieder verschwinden.
Heute war aber eine Spezies am Werk, die ich seit meiner Kindheit bewundere: Die Strassenmarkierer. Wie die mit einer erstaunlichen Präzision scharf abgegrenzte Signale auf dem Teer stempeln – unglaublich. Waren die meisten Markierungen früher “flach”, sind sie heute oftmals eher “körnig”.
Und so geht das – einer schiebt das Markierungsgerät in gleichmässigem Tempo, der andere giesst Farbe oben rein, die Farbe verteilt sich gleichmässig auf der Breite eines Zebrastreifenstreifens; dabei sollte man keine Pause einlegen, vermutlich wäre ein grosser Flärren auf der schönen neuen Strasse die unweigerliche Konsequenz. Zahlreiche PassantInnen blieben heute fasziniert stehen und verfolgten das Schauspiel.
Das Zeug trocknet extrem schnell – sechs Stunden später wird der neue Zebrastreifen schon rege benutzt.
… für manche besonders Intelligente aber eben doch zu wenig schnell; gelbe Sohlen sind die Folge.
Erstaunlich am Ganzen ist, dass die Fussgänger den Zebrastreifen tatsächlich benutzen, obwohl sie gar nicht müssten… (es fährt immer noch kein Verkehr über den Bahnhofplatz).
Ich bin der Meinung, dass diese Markierungen einen grossen Blödsinn sind. Warum nicht einfach den gesamten Platz Markierungsfrei halten (weder Fahrbahnmarkierungen noch Fussgängermarkierungen) und den Verkehr der Selbstorganisation überlassen. Wetten, dass kaum ein Autofahrer danach zu schnell über en Platz berttert?