Welche Berge sind das? Geo-Hilfe willkommen!

Für einmal ein kleiner öffentlicher Hilferuf.

Die Aussicht vom neuen Wohnort ist tatsächlich atemberaubend – und den allseits interessierten Blöker interessiert es natürlich, was er da vom Balkon aus für Sachen sieht. Beim Bantiger, Bundeshaus und Weissenstein (samt Sesselbahn-Schneise und Kurhaus) ist die Sache ja noch klar:

Aussicht aufs Bundeshaus vom Steinhölzli

Aussicht auf den Bantiger vom Steinhölzli

Aussicht auf den Weissenstein vom Steinhölzli

Aber bei den weiter hinten gelegenen Bergen gen Osten tappe ich im Dunkeln.

Heute war endlich ein Morgen mit einer richtig guten Fernsicht. Darum habe ich die D5000 mit dem 200mm-Objektiv aus der Zügelkiste gepackt. Hiermit ergeht die Aufforderung an Wanderer, Tourenfahrerinnen, Hobbygeografen und Spezialsoftwarebesitzerinnen: Welche Berge sieht man da?

Beispiel 1: Hinter dem Grauholz ist Richtung Nordosten ein bewaldeter Hügel sichtbar. Gehört er zur Jurakette? Oder liegt er im Mittelland? (Wer aufs Bild klickt, sieht eine grössere Fassung)

Was für ein Hügel ist das hinter dem Grauholz?

Verlängert man die Linie, kommt man im Jura irgendwo in die Gegend um den Hauenstein – wäre ja noch besser, wenn ich hier die Bölchenflue sehen würde, ein beliebtes Ausflugsziel in meiner Baselbieter Kindheit! Aber was ist es wirklich…?

Fürs Beispiel 2 zuerst mal eine Übersicht – der Blick schweift über Wabern nach Osten:

Blick nach Osten

Wir sehen rechts wohl die bekannte Schrattenflue – rechts davon wäre der Hohgant, wäre nicht das Zieglerspital im Weg. Interessant wirds aber links davon – da sind verschiedene markante, vermutlich recht hohe Berge zu sehen (klicken für grössere Fassung mit mehr Details):

Welche Berge sind das?

Zieht man in mapplus oder Google Earth eine gerade Linie von unserem Haus in den Einschnitt links von der Schrattenflue (Gegend Flühli LU, Sattel, dahinter Giswil OW), sind die nächsten wirklich hohen Berge erstaunlicherweise bereits an der Grenze zum Kanton Uri oder noch weiter hinten. Könnte das rechts der Engelberger Rotstock sein? Der Uri-Rotstock? Der Wissigstock? [Lösung Januar 2011: Gross Spannort]

Welche Berge sind das?

Nun, nehmen wir mal an, wir seien als Surselva-Beheimatete ganz grosse Optimisten und hätten Freude, vom Balkon aus die Berge rund um Sedrun zu sehen. Ziehen wir also die Linie noch weiter, rund 120km von Bern, bis zum Tödi – mit 3614m der höchste Berg auf der Linie von Bern nach Ost-Süd-Osten. Könnte er das tatsächlich sein? Allzu weit sind dann die heimatlichen Berge Oberalpstock oder Piz Giuv auch nicht mehr…

Welcher Berg könnte das sein?

Beim Berg links bin ich mir überhaupt nicht sicher – Das Stanserhorn? Oder weiter hinten der Brisen? [Lösung Januar 2011: Der Schlossberg ist’s!]

Welcher Berg könnte das sein?

Hier nochmals eine Übersicht:

Welcher Berg könnte das sein?

Schauen wir weiter links – bei Beispiel 3 würde mich interessieren, ob man hier womöglich gar den Pilatus sieht? Zuerst wieder eine Übersicht (klicken für grössere Fassung):

Blick über Worb nach...?

Wir blicken über Rüfenacht und Worb ziemlich genau nach Osten. Auf der geraden Linie befinden sich Arni, Langnau, Schüpfheim – und schliesslich die flachen Gipfel Fürstein, Schimbrig, Mittaggüpfi und ganz links in der Kette wäre dann schon der Pilatus – hier eine grössere Ansicht:

Welcher Berg ist das?

Ich tippe mal aufs Mittaggüpfi – lokale Bergmatadoren mögen mich korrigieren! [Lösung Januar 2011: Schafmatt]

Beispiel 4 ist eine Spitzfindigkeit – zwischen dem Zieglerspital und dem Nachbarshaus lugt dieses Schneefeld hervor. Man könnte sich nun ein paar Meter verlagern und hätte die Lösung aus der Gesamtsicht der Berner Alpen, aber wir wollen es ja ein wenig spannend machen. Die Bäume vorne stehen am Gurtenhang. Was könnte das sein?

Schneefeld hinter dem Zieglerspital: Doch welches bloss?

Jegliche sachdienlichen Hinweise in der Kommentarspalte, die zur Identifizierung der Berge führen, werden mit einem herzlichen “Bravo” belohnt. Merci!

10 Kommentare

  1. Well, Peakfinder heißt das App 🙂

    Item, kann leider mangels Ressourcen heute nicht mithelfen, aber wenn der Blöker mag, schauen wir uns das (inkl. die Knuesli Ridge) mal von oben näher an!

  2. weder sachdienlich noch wissenschaftlich fundiert: habe mich für Bild eins auf die Zehenspitzen gestellt und habe in die umgekehrte Richtung geschaut, allerdings konnte ich nichts sehen…

  3. Ninu: Sensationell, danke – das scheint zu stimmen, wenn man dieses Bild mit meinem Bild vergleicht.

    Der Gross Spannort ist quasi “gleich hinter dem Titlis” und befindet sich knapp über 80km von unserem Balkon entfernt.

    Bleiben aber noch ein paar Rätsel!

  4. Ich hab es dank der grossen Hilfe des Programmierers Fabio Soldati nun geschafft, Peakfinder auf meinem iPod Touch der 1. Generation zu installieren. Das App stürzte vorher immer ab. Fabio hat mir zig Betaversionen gemailt, ich ihm die Fehlerprotokolle, und schliesslich liefs. Das nennt man vorbildlich!

    Auch wenn das Tool zwischendurch nicht ganz genau ist, scheint nun klar:

    Das da…

    … sind wie schon erwähnt Gross und Chly Spannort, links davon…

    ist der Schlossberg (auf dem Gebiet der Gemeinde Attinghausen UR gelegen). Vornedran ist das Nünalphorn bei Giswil OW.

    Hinter dem Zieglerspital sähe man laut Peakfinder offenbar auch den Dammastock – und das wäre dann wirklich fast schon der Blick nach Sedrun… schliesslich sieht man vom Oberjoch auf der First auch bis zum Tödi. Und der wäre von unserem Haus aus genau in der Mitte zwischen Schlossberg und den Spannörtern. Nur kommt da dann wirklich langsam die Erdkrümmung dazwischen.

    Der Berg aus Beispiel 3 ist die Schafmatt bei Schüpfheim. Der Schimbrig wäre noch 5km weiter links, auch vom Pilatus sieht man nichts.

    Beispiel 1 könnte tatsächlich eine Erhebung im Baselbiet sein (bei Häfelfingen), da ist Peakfinder leider zu ungenau. Wir bemühen aber gerade die Schweizer Armee und ihre Laptops, um mehr rauszufinden. Der Hügel ganz hinten im Jura links vom bewaldeten Hügel bei der Grauholzautobahn ist der Beretenchopf grad bei Langebruck, 52km weit weg – whow!

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