Seit den frühen 1960er-Jahren reist meine Familie nach Südfrankreich – schuld daran ist schlussendlich Josef Stalin.
Kurzfassung: Flucht meiner Grosseltern aus Ungarn, Freundin meiner Grossmutter lässt sich in einem Dorf bei Cannes nieder, wir verbringen dort die Ferien, seit ich denken kann, und als Rentner kauft sich mein Grossvater anno 1992 ein Haus etwas weiter im Hinterland. Nach seinem Tod pflegen meine Eltern und ich das Anwesen weiter.
Vor 30 Jahren – im Sommer 1995 – hatte meine damalige Freundin eine Videokamera dabei und machte einige Aufnahmen im Dörfchen Seillans, das inzwischen längst zu unserer zweiten Heimat geworden ist:
Es hat sich viel verändert. Das Tante-Emma-Lädeli ist nun ein Immobilienmakler, die Apotheke ist in ein Gebäude ausserhalb des Altstadtrings gezogen, die Bäckereien existieren nicht mehr. Und auch der Nachtzug Nizza-Genf, den ich in meinen Zwanzigern oft nahm, fährt schon lange nicht mehr. Aufnahmen aus diesem “train de nuit” schliessen das Video ab.
Eines ist sicher gleich geblieben: Die Gässlein von Seillans sind immer noch voller Katzen. Und die Dankbarkeit gegenüber meinen Grosseltern, die uns diesen wunderbaren Ort erschaffen und überlassen haben, ist nur grösser geworden.
