Wieviele solche Fälle brauchts noch? – Zuerst drohte der Tod einer 16-Jährigen am Hönggerberg ein unlösbarer Fall zu werden.
Dabei vergassen die Ermittler das Naheliegendste: In der Schweiz dürfen Armeeangehörige ihre persönliche Waffe (noch) mit nach Hause nehmen. Ein Soldat auf dem Heimweg ist denn auch für die Tat verantwortlich.
Es ist völlig egal, ob er die junge Frau vorsätzlich abgeknallt hat oder ob es ein Unfall war. Das wäre so nie passiert, wenn er 21-Jährige die Waffe im Zeughaus gelassen hätte. Es ist auch irrelevant, ob er die Patronen bei Schiessübungen hat mitlaufen lassen (was völlig problemlos geht – der Verfasser hats selbst erlebt) oder ob er die Taschenmunition geöffnet hat.
Ohnehin: Was macht das für eine Falle? – Ich schäme mich für unser Land, wenn ich Soldaten in der Öffentlichkeit im Kampfanzug und mit dem Sturmgewehr herumlaufen sehe. Was denken sich Besucherinnen und Besucher dabei? Anno 2007 ein Land im Belagerungszustand oder was? Höchste Zeit, dass dieser Kinderkram aufhört.
Leute wie der Querulanten-Offizier Werner Gartenmann, die sich ernsthaft für die Aufbewahrung der Taschenmunition zu Hause aussprechen, gehören entweder aus dem Verkehr gezogen oder degradiert und aus der Armee ausgeschlossen. Solche Waffenfreaks sind unheimliche Zeitgenossen. Was muss in ihrem Hirn vorgehen, dass sie auf solche Ideen kommen? Was ist da bei der Erziehung schief gelaufen?
Noch besser wäre, man würde solche Menschen mal eine Woche zusammen mit Angehöriger in die Ferien senden, die durch daheim aufbewahrte Armeewaffen bzw. Taschenmunition zu Tode gekommen sind. Das wäre vermutlich die einzig wirksame Psychotherapie. Gartenmann sagte unlängst in einem Interview, er habe zwei Briefe von dergestalt Betroffenen bekommen – da sei es ihm kalt den Rücken runter gelaufen.
Es wird sich zeigen, ob er in der Lage ist, die richtigen Schlüsse aus diesem kurzen Schauer sowie dem Fall Hönggerberg zu ziehen.
Und alle, die immer noch ernsthaft behaupten, dass Waffen und / oder Munition nach Hause gehören, sollen eine Minute in sich gehen und sich an jene Bushaltestelle am Hönggerberg versetzen. Sollen sich vergegenwärtigen, wie es ist, wenn ihre weniger Meter entfernt stehende Partnerin, ihr Kind, ihr bester Freund von einem Schuss getroffen zusammenbricht und kurz darauf stirbt.
Na, fällt die Münze?
Ohh wie Recht Du hast! Aber irgendwie klemmt bei den meisten die Münze.
Wenn ich das Thema nur schon anspreche, werde ich mit dem Blick des gegenübers erschossen. Was fällt mir eigentlich ein, die Armeewaffe ins Zeughaus zu verbannen?
Ich:Wozu brauchst Du denn eine Waffe Zuhause?
der Andere:Na, die gehört einfach dahin.
Ich:Aha. Verstehe ich nicht so recht, diese Argumentation.
der Andere:Na, das ist halt schweizer Tradition.
Ich:OK, ist aber keine gute Tradition. Dadurch gibts jährlich etliche Selbstmorde, Unfälle und tödliche Überfälle.
der Andere:Also wenn sich einer umbringen will, dann findet er sowieso einen Weg.
Ich:Aber damit vereinfachen wir doch den Weg zu solchen Todesfällen? Vielleicht können wir den einen oder anderen Fall verhindern, wenn die Waffe im Zeughaus bleibt!
der Andere:Wir müssen die Waffe immer griffbereit haben!
Ich:Warum? Traust Du unserem Staat nicht zu, dass der eine Situation wo ein Waffeneinsatz erforderlich machen würde (was auch immer das sein könnte) dies rechtzeitig erkannt? Oder haben wir aktuell ein akutes Problem welches einen Waffeneinsatz in den nächsten Tagen erforderlich macht?
der Andere: Du bist blöde …und läuft davon …
Hmmm. bist mir mit Deiner Meinung zuvorgekommen…. Bin absolut einverstanden…
Die Waffe zu Hause ist ein Vertrauensbeweis an die Wehrleute, den leider einige Wehrleute massivst missbrauchen (undandere geben sich damit die Kugel; allerdings ist die komparativ hohe Verfügbarkeit von Schusswaffen nicht die alleinige Ursache für Selbstmorde – siehe dazu Japan oder Sri Lanka).
Jedoch machen Du und die beiden Vorkommentatoren den Bock zum Gärtner, oder die Waffe zum Täter. Es ist bei einem Fass 90 IMMER der Täter der schiesst. Und da genau ist der springende Punkt – was hättet ihr getan, wenn der die beiden mit einem grossen Messer abgeschlachtet hätte, oder mit einer Eisenstange? Armeewaffen verteufelt? Alle Jahre sterben mehrere hundert Menschen durch Verkehrsunfälle, Stromschläge oder Badeunfälle. Haben wir deshalb Autos, Elektrizitär oder Swimmingpools verboten? Das wäre das Naheliegenste, möchte man eine maximale Reduktion der Todesfälle erreichen!
Der Kerl, der das getan hat (pikant: ein “Schweizer chilenischer Abstammung”), war schon so durchgeknallt, dass die Waffe nur noch das Werkzeug war, und er es auch mit einer Eisenstange getan hätte, hätte er die gehabt und dafür kein Sturmgewehr. Und die Zeichen, dass der Kerl entweder ein Psychiatriepatient oder auf “Five Minutes of Fame” aus war, dürften sich nicht erst am Freitag manifestiert haben.
Die Story ist meines Erachtens nicht zu Ende, und wenn sie es ist, dann mit einem ganz Dicken.
Die laufende Initiative für den Schutz vor Waffengewalt und die darauffolgende Abstimmung werden diesem absurden Schweizer Brauch ein Ende setzen. Ich fahre oft Zug auf einer Strecke, wo Armeeangehörige unterwegs sind, und finde es schon allein eine Zumutung, fast täglich ein Gewehr sehen zu müssen. Jemand, den ich kannte, hat sich mit einem Sturmgewehr das Leben genommen – das sehe ich aber eher nüchtern, er hätte es auch auf andere Weise machen können.
Wer sich das Leben nehmen will, soll das von mir aus tun – auf eine Art und Weise, die möglichst niemand anderem schadet, siehe auch hier.
Es gibt keinen logischen Grund, eine Waffe zu besitzen, geschweige denn Milizsoldaten aller möglicher Couleur (ich war in der RS und weiss, was sich in der Armee teils für Tröten herumtreiben, denen ich nicht mal ein Messer in Obhut geben würde) eine Waffe mit heim zu geben.
Leuten wie mousseman, die das aus emotionalen oder nostalgischen Gründen sowas fordern, wünsche ich nicht, dass einmal ein naher Verwandter durch eine Armeewaffe ums Leben kommt. Aber ich fordere sie nochmals auf, sich an den Höggerberg zu versetzen und sich vorzustellen, eine Person, die sie sehr gern hatten, würde neben ihnen abgeknallt.
Ich weiss nur, dass man mit einer Eisenstange oder einem Messer nicht aus 20m Entfernung einen Menschen töten kann. Verkehr oder Swimming Pools erfüllen im weitesten Sinne gesellschaftliche Funktionen. Eine Waffe hingegen sorgt einfach für Trouble und erfüllt keinerlei sinnvolle Funktionen.
Ich hab im Militär und auch privat immer gern (und übrigens auch gut) geschossen, sei’s mit dem guten alten Stgw 57 oder einem Luftgewehr. Ich bin also kein fanatischer Waffengegner.
Aber eins weiss ich: Wer nach so einem Fall (bzw. mehreren solchen Fällen) noch dafür ist, dass Waffen mit heim gegeben werden, ist ein herzloser, dummer alter Sack.
Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass einer mit so einer Meinung ein herzloser, dummer alter Sack ist.
Höchstens ein dummer Sack. Es hat leider auch junge Leute, die sogar ein Herz haben und so denken… Leider.
Ich bin dann vielleicht ein ‘herzloser Sack’. 🙂
Handkehrum hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Problem nie die Schusswaffe sein wird, sondern IMMER der Mensch dahinter. Und was man aus 20 Metern nicht machen kann – das hätte er auch aus 2m gemacht. Die Beute war in diesem Sinne total wehrlos und auch nicht auf Gegenwehr eingestellt, und der Täter hatte unabhängig von der Waffe einen Knall im Hirn. Diese Psychos sollte eine Aushebung eigentlich aussieben, aber das schaffen sie in drei Tagen ebensowenig wie ein Strassenverkehrsamt einen gemeingefährlichen Raser von seinem Führerschein für wirklich lange Zeit trennt.
Bei mir in der Verwandschaft und Bekanntenkreis ist es zu mehreren sehr schweren Motorradunfällen gekommen, und bei zwei hatte ich sogar die ‘Gelegenheit’, dabeizusein oder weniger als 2 Minuten nach dem Unfall das Opfer aufzufinden. Das ist kaum weniger ‘traumatisch’, und trotzdem fahre ich noch Motorrad. Der Tod kann überall und immer zuschlagen, ob jetzt fremdverursacht durch einen Autofahrer, einen Spinner, der direkt aus der RS kommt. Trotzdem habe ich noch Waffen und ein Motorrad. Einer aus meiner Bekanntschaft hat sich auch mit einer Schusswaffe das Leben genommen – und er hätte es genauso mit dem Strick tun können.
Ich weiss, dass einige nicht fähig sind, mit einer Waffe verantwortlich umzugehen. Das gleiche gilt auch für Fahrzeuge, die Zeugungsfähigkeit und ähnlich gefährliche Sachen. Wenn allerdings jeder vor der Verfassung gleich sein soll, kann er/sie auch die gleichen Pflichten und Rechte übernehmen. Dazu gehören nun mal Waffen.
Auch wenn sie in Einzelfällen, wie Messer, zu tödlichen Konsequenzen führen können. Wenn wir eine Vollkaskogesellschaft wollen, muss hinter jedem Bürger ein Polizist stehen, damit auch so Sachen wie die Safari-Schiesserei verhindert werden.
Noch eine Frage: Was hättet ihr gemacht, wenn der Täter aus dem Balkan gekommen wäre, und einfach in die Luft geschossen hättte und dabei einen “Glückstreffer” geschafft hätte? Auch gleicht nach einem Schusswaffenverbot geschrieen?
Einige Tote durch Schusswaffen wird es in einer modernen Gesellschaft immer geben, ob es jetzt Mord ist oder Suizid. Armeewaffen gehören zu dieser Gleichung genauso wie die Spinner, die mit Messern einen an der Street Parade abstechen. Das ist der Preis, den wir für eine relativ liberale Gesellschaft mit gewissen Freiheiten zahlen, ‘herzloser, alter Sack’ hin oder her. Gibt es urplötzlich keine Armeewaffen mehr, sterben die Leute halt andersweitig.
Wer diese Freiheit nicht haben will – bitte! Singapur sucht Fachleute, ebenso findet man in Rotchina oder Saudi Arabien Jobs in verschiedensten Branchen. Diese Länder haben es durch Zwangsheere und hohe Militärausgaben auch nicht nötig, den Soldaten eine Schusswaffen nach Hause zu geben, oder befürchten, dass diese Soldaten dann das Regime ersetzen würden. Für die Schweiz aber, die das Geld nicht in teure Waffensysteme stecken will, die sowieso durch einen Überraschungsschlag vernichtet würden, ist das Gewehr zu Hause – MIT MUNITION – die billigste abschreckende Massnahme und zeugt auch vom Vertrauen in den Bürger.
@mousemann: Grundsätzlich ist das ein hanebüchenes Argument “Es ist nicht die Schusswaffe, es ist der Mensch, der gefährlich ist”. Das selbe Argument geht überall: “Nicht die Atombomben sind das Problem, sondern derjenige der auf den Knopf gedrückt hat”, “Nicht der Kampfund ist das Problem, sondern der Halter”… usw.
Eventuell gehören Schusswaffen, Kampfhunde und Atombomben schlichtwegs nicht ins tägliche Leben und in die Hände von Amateuren (dazu zähle ich auch irre Despoten, durchgeknallte Diktatoren, unreife Machos und möchtegern Krieger). Face it: die Ordonanzwaffe hat nur ihre Berechtigung im Kontext Armee.
Und noch was: warum werden eigentlich immer Frauen von Männer erschossen? Müsste dann dein Spruch nicht lauten: “Es ist nicht die Waffe, es ist der Mann, der gefährlich ist.”
@mousseman: Momeeent mal – wir haben noch keine Ahnung, ob er das “auch aus 2m gemacht” hätte. Oder woher hast Du diese Infos?
Zitat aus dem Tagi:
Wir spekulieren derzeit alle. Fakt ist: Ohne Armeewaffe wäre zumindest die Chance ungleich kleiner gewesen, dass das Ergebnis (junge Frau tot) eingetreten wäre. Ich behaupte jetzt mal frisch von der Leber weg: Francesca würde noch Leben. Denn aus 60 bis 100 Metern kannst Du mit etwas anderem als einer Schusswaffe nicht viel ausrichten (erspare mir nun bitte eine Aufzählung möglicher Waffen, mosseman).
Das Problem IST der Mensch – aber am Anfang der Kette steht der Mensch, der anderen Menschen Waffen in die Hand drückt, mit denen diese Menschen nicht verantwortungsvoll / professionell umgehen können.
Das Gefasel vom “Vertrauen in den Bürger” ist an dieser Stelle nur noch zynisch. Wie gesagt: Ich war im Militär. Nicht lange, aber das genügte mir, um zu sehen, dass das a) alles Schrott ist und b) den meisten Leuten dort GANZ sicher keine Waffe mit nach Hause gegeben werden sollte.
Ich will keine perfekte Gesellschaft, aber jeder Mord, der vernünftigerweise hätte verhindert werden können, ist einer zuviel: Francesca, Rey-Bellet, ZKB… you name it.
Ich schlage jedem folgendes Gedankenexperiment vor, der meint, dass Atombomben oder Schusswaffen inhärent gefährlich sind – stellt eine neben eurem Bett auf, geladen, und lasst sie dort. Wenn man drüberstolpert (und selbst dann extrem selten, wenn nicht gerade den Abzug betätigt wird), wird die nach einem Monat ein bisschen Staub angesetzt haben, aber ihr werdet immer noch die gleiche Anzahl Körperöffnungen haben.
Wenn dem nicht so wäre, müssten Schusswaffen alle Tage um sich herumballern, was aber erkenntlich nicht der Fall ist. Hunde muss man korrekt dressieren, und dann kann auch ein Rottweiler ein kinderliebes Tier sein – ich habe einen und muss es wissen. Ich habe in der Armee meine Rekruten rücksichtslos gedrillt (einer hat mal zynisch bemerkt, dass ich sie wie “Zirkushündchen” dressiere), bis sie auch um 03h00 nach dem Ausgang korrekt eine Waffe durchladen und gezielt abfeuern konnten, und ebenso die Sicherheitsmanipulationen auswenig kannten, und ohne nachzudenken ausführen konnten. So muss jeder Soldat gedrillt werden. Ich weiss, dass es einige Subalternoffiziere und andere Ausbildner nicht so ernst nehmen. Diese Leute werden zumindest fahrlässig niemanden umbringen. Wenn einer durchdreht – nun ja, ich muss auch meine Leute im Auge behalten. In einem anderen Zug wurde einer entwaffnet, weil er in eine ‘harte’ Scheidung verwickelt war, wo keine Partei nachgeben wollte, und niemand ein Risiko eingehen wollte.
Genauso müsste man es mit Autos und Motorrädern handhaben. Nur – wir wissen, dass es sehr häufig Unfälle gibt, eben gerade weil die Leute weniger gut ausgebildet sind als ein Infanterist am Gewehr und Korpswaffen, der mich erlitten hat. WKs für Automobilisten, ja das wär vielleicht was! Wer die Tests nicht schafft, arbeitet am Samstag nach! 🙂
Daher halte ich den Besitz von Armeewaffen zwar für ein Risiko, aber im Endeffekt nicht für ein höheres Risiko als den Besitz eines Autos oder eines Motorrads, oder eines Küchenmessers – alles Gegenstände, die auch legitime Nutzungsformen haben. Ich kann mit dem Sturmgewehr auch für’s Feldschiessen üben, und würde dafür nie eine Leihwaffe nehmen, da ich weiss, dass die Visierung zuerst langwierig wieder eingestellt werden muss.
Warum Frauen von Männern erschossen werden, ist eine gute Frage. Nun ja, früher war’s die Keule oder der Dolch. O Tempora, O Mores, heute ist es eine Schusswaffe. Aber auch heute werden Frauen von Männern erwürgt und totgeschlagen – hier ist es der Mann, der gefährlich ist. Die Schusswaffe ist höchstens ein Accessoire, aber im Endeffekt ist es nun mal so, dass Männer tendenziell mehr Frauen umbringen als umgekehrt, denn die Gründe sind wohl über die Jahrzehnte die Gleichen geblieben.
Schau, wir könnens drehen und wenden wie wir wollen: Francesca wäre noch am Leben, wenn der Depp sein Stgw im Zeughaus gelassen hätte. Wenn wir auch nur einen solchen Fall alle 5 Jahre verhindern können, dann hat sichs schon gelohnt.
Dein Drill in Ehren – ich hätte Dich gehasst, und wer weiss, was diese Behandlung bei bisher normalen Menschen für psychische Schäden anrichtet – aber nochmals: Jeder, der im Militär war, weiss, dass es zu viele verantwortungslose Männer gibt, die keine Waffe besitzen sollten. Und weiss, dass man easy an Mun kommt, wenn man will.
EDIT – Bestätigt auch dieser Tagi-Text vom folgenden Tag…
Wer schiessen kann, trifft auch mit einer grosskalibrigen Faustfeuerwaffe auf 100m. Keine 9mm, vielleicht, aber eine .44er ist auch auf diese Distanz perfekt lethal.
Aber die Diskussion ist müssig – wir hatten Amokläufe mit Äxten und Eisenstangen, und da ist der Mensch durchgedreht. Die schlimmsten Dösel können und werden auch noch später in der RS ausgesiebt. Rate mal, wieso wir so hohe ‘Blaumacher’-Quoten haben! Der damalige junge Mann (RS-Jahrgang 96) war schon damals mehr als zu häufig ein psychisches Sensibelchen, dass sich richtigen Druck nicht gewohnt war und deswegen dann entweder angefangen hat, zu Weinen (“Paaaapi!”) oder gleich Klapsmühlenreif geworden ist. Dann kommen noch alle die, deren Bewegungsappart die Belastung nicht erträgt, die Asthma haben, oder zu wenig gutsehen (wobei das hanebüchen ist – ich bin auch kurzsichtig und habe den Lefti bei den Grünen abverdient) – und das ist auch ein Zeichen der Zeit und der Verweichlichung. Solche Kreaturen werden in der RS ausgesiebt, und auch so behaupten führende Militärpsychologen, dass nur 10% einer Einheit kampffähig sind – nur ist es verdammt schwer, zu wissen, welche Soldaten das sind. Ansonsten wäre die normale Truppe 10x kleiner. Nicht jeder Ausgesiebte ist automatisch ein Spinner, aber die meisten Spinner kriegen wir und sieben sie aus.
Handkehrum gibt es auch Spinner, die mit dem PKW Leute umbringen, und die werden nicht so hart selektionniert wie im Militär.
Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nur, wenn jeder an sein Bett gefesselt und vollzeit bemutttert wird – und dann muss auch noch jemand auf die ‘Mütter’ aufpassen.
Das kann nicht Ziel einer Gesellschaft sein, die sich ‘liberal’ und ‘freiheitlich’ nennt.
Wir kommen vom Thema ab. Aber die Gesellschaft, die ich mir vorstelle, liesse Leute wie mousseman tendenziell nicht andere befehligen, so es denn überhaupt Armeen gäbe.
Mit dem genau gleichen Argument können wir auch das Autofahren verbieten, wenn wir nur alle Jahre einen tödlichen Verkehrsunfall vermeiden können. Mit dem gleichen Argument können wir auch sagen, dass dank der leichten legalen Verfügbarkeit von Schusswaffen ein gemeingefährlicher Einbrecher während der Tat von einem normalen Bürger zur Strecke gebracht wurde – wenn das einmal alle fünf Jahre passiert, ist es das wert! Die ganze Masche lässt sich mit unendlich vielen Argumenten widerholen, bis einmal alles verboten ist, und jedes Mal hat man ein Leben alle fünf Jahre gerettet, dafür aber die Freiheit vieler eingeschränkt.
Und nein, in der Armee wollte ich es nicht jedem recht machen, sondern jeden für die Armee zurecht machen. Jeder, der meine Ausbildungsmethoden überlebt hat, dem hat’s bisher nicht geschadet, und es wurde aus meinem Zug ein überdurchschnittlicher Anteil Korporäle weiterbefördert. Nicht dass, das mein Ziel war, aber es hat sich ergeben. Mein Vorbild war nicht gerade Gunnery Seargent Hartman, aber im Stile war ich ähnlich zackig. Handkehrum habe ich auch mal einen Doofman von Adjutant verbal zurechtgewiesen, als er die splendide Idee hatte, mit den Männern im Gummi-Lisi bei 32 Grad Aussentemperatur marschiener zu gehen.
Wenn Verbote Tote verhindern: Her damit.
Das ist auch liberal und freiheitlich: Das Recht, dass der Staat uns Bürger und Bürgerinnen vor sinnlosen Gefahren effizient und notfalls mit Verboten schützt.
Ich büsse gern Freiheiten ein, wenn dadurch das höchste Gut, ein Menschenleben, gerettet werden kann.
Eine anti-autoritäre Gesellschaft mag das Ideal vieler sein, aber ohne Autorität, wo halt der ‘Alte’ mal befiehlt, geht es nicht. Abgesehen davon wage ich zu behaupten, dass der Mehrheit die damals 17 oder 15 Wochen gut getan haben. Aber eben, wir kommen vom Thema ab, auch wenn im Endeffekt die ganze Sache um den Mord am Hönggerberg darum revolviert, dass es immer gewisse Leute geben wird, die einen Gegenstand missbrauchen – ob jetzt eine Schusswaffe, ein Messer oder ein Baseballschläger, ist dann irrelevant, da jeder dieser Gegenstände legitime Benutzungsweisen hat, die für viele Bewohner der Schweiz ein Hobby darstellen, und für die es ein schwerer Einschnitt in die persönliche Freiheit wäre, wenn sie den Gegenstand nur noch unter Restriktionen benutzen könnten.
Wie die Chinesen wissen, kann man Yang ohne Ying nicht haben, und Freiheit geht halt auch mit Gefahr und Risiko einher.
Ich will lieber selber mein Schicksal bestimmen, als mir alles vom Staat vorschreiben zu lassen, sei es nun ‘Kampfhundebesitz’ oder eben die Armeedienstwaffe, mit Munition für den Notfall, als Verantwortung.
Gut, dann verbieten wir Velofahren (tödliche Sturzgefahr, vielleicht fahre ich bei grün und erwische Velofahrer, der es nicht lassen konnte, bei rot zu fahren), Rauchen, Drogenkonsum, Skifahren, und sogar das Überqueren des Fussgängerstreifens und das Vergnügen mit der Frau/Freundin (Mors in Coitus ist gar nicht so selten….)
Freiheit ist ebenso wenig teilbar wie Menschenwürde, und Menschenwürde kann ohne Freiheit nicht wirklich existieren.
Das Leben ist nun halt lebensgefährlich, aber solange ich es in Freiheit leben kann, ist es lebenswert.
Aber jetzt kommen wir wirklich in eine Metadiskussion rein, die dann auf Standpunkte stellt, wie die von Benjamin Franklin oder Friedrich August von Hayek. 🙂
So wie ich im ersten Kommentar vermutet hatte, war der Irre vom Hönggerberg kein unbeschriebenes Blatt und hat einige Strafregistereinträge, wie man hier nachlesen kann.
Mal sehen, ob der Mann zuerst eingebürgert wurde und dann die Taten begangen hat, oder umgekehrt.
Im zweiten Fall wäre nämlich die Diskussion nicht um “Waffen in Zeughäuser”, sondern eine Diskussion, wen man einbürgert.
Mmmh, klar. Jaja.
Und wenn der Typ ein eingebürgerter Ferengi wäre, oder ein Klingone – egal: ohne die ihm vom Staat zur Verfügung gestellte Waffe hätte er diese eine Tat, von der hier die Rede ist, nicht begangen.
Zudem hat der Staat ein Problem, dass er eine Lotter-Armee führt, in der man easy Munition heim nehmen kann. DAS ist die Diskussion, die man hier führen sollte.
Wie ich eingangs schon vermutete …
Es gibt keine greifbare Argumentation um die Armeewaffe zuhause im Schrank zu lagern!!!
Da wird man ja krank, wenn mann all die belanglosen Diskussionen hört und liest zu Thema. Alle reden an der Materie vorbei.
Solange es keinen zwingenden Grund gibt um die Waffen (als nächstes nahmen sie noch die Handgranaten nach Hause) Zuhause zu lagern, gehören diese ins Zeughaus eingesperrt. Und bis das umgesetzt ist, sind alle Politiker die das verhindern, an jeder Gewalttat mitverantwortlich. Punkt.
@mousemann: Aha! Nun wird eine neue Kategorie eingeführt: wenn der Typ reinrassiger Schweizer gewesen wäre (so muss man deinen Comment ja wohl lesen!) und das Meitli erschossen hätte, dann wäre alles wieder in Ordnung gewesen, und die arme Waffe wäre aus dem ‘Schussfeld’ gewesen?
Wie verdreht muss es da zugehen, wenn man nun sagt: “Der war zwar Schweizer, aber wohl kein Richtiger!”. Wer sich auf eine solche Diskussion einlässt soll doch einmal erläutern was denn nun ein rechter Schweizer ist. Hautfarbe? Augenform? Haarfarbe? Jodelausweis? Armeeangehöriger? Stimmausweis? Chuchichäschtlitest bestanden?
Nach deiner Logik dürfte man nur über ‘Ordonanzwaffen ins Zeughaus’ Diskutieren, wenn ein reinrassiger Schweizerfinger am Abzug war? Als Gerold Stalder seine Frau mit der Ordonanzwaffe erschoss (reinrassiger Schweizer!) hätte man darüber reden dürfen, nicht aber beim 16 jährigen Meitschi vom Hönggerberg?
Warum werden diese Waffennarren alle zu fanatischen Talibans und verweigern sich einem stringenten Diskurs? Wann schaltet sich da endlich die Logik ein?
Nun ja, spätestens mit diesem Artikel http://www.blick.ch/news/schweiz/er-war-total-aggressiv-ich-wollte-ihn-hier-nicht–77270 ist bewiesen, dass der Kerl Probleme mit der Psyche hatte, wie vorher erwähnt auch ein Strafregister hatte, und doch eine Waffe von der Armee bekommen hat (nicht, dass die Armee nicht einen Strafregisterauszug bekommen kann; wenn ich mich richtig erinnere, gibt es seit 2000 auch eine dementsprechende Weisung, den Leumund des Rekruten zu überprüfen – Gewaltverbrechen schliessen eine Heimnahme eines Stgw eigentlich aus).
Der Skandal ist eigentlich, dass hier vermutlich die Behörden genauso wie im Fall Leibacher versagt haben. Hätten sie das nicht getan, hätte der Irre vom Hönggerberg kein Gewehr zur Verfügung gehabt.
Da muss auf jeden Fall nachgebohrt werden.
Wenn man die Waffe (und auch die Munition) nicht griffbereit hat, ist die Versuchung jemand zu töten sicherlich kleiner, als wie wenn man diese aus dem Keller holen und wild drauf los ballern kann..
Irgendwie habe ich das Gefühl, das sich unsere Armee bald von selber abschafft…
Wir sind soviel ich weiss das Einzige Volk, welches solche Steinzeit Traditionen “pflegt” und auch noch stolz darauf sind (Sorry Herr Schmid, aber jeder Tote, der durch den Schuss aus dem STGW stirbt, ist einer zuviel) *** kopfschüttel ***. Ich denke mir, das Problem liegt eher dort, dass die Militärköpfe nach wie vor der Meinung sind, dass wir uns im Kriegsfalle wirksam verteidigen müssen… Dabei wurde die Mobilmachung ja auch abgeschafft… Heute findet der Krieg sowieso nicht mehr auf dem offenen Feld statt, sondern im Verborgenen und da nützen all die Panzer und bewaffneten Wehrmänner zu deutsch gesagt einen Scheissdreck…
Bis wir alles zusammen gesucht hätte, wäre der Krieg vermutlich schon lange vorbei *** grins *** Habe ich alles live beim Kasperliverein erlebt
und bin froh, dort nicht mehr Mitglied zu sein 🙂
Ich war soeben erstaunt als ich gelesen habe das es in Europa ein Land geben soll, also in der Schweiz, wo ein Soldat bzw. Bediensteter der Armee seine Waffen i.d.R Pistole und Maschinegewehr nach Dienstende mit nach Hause nehmen darf.