“Világ proletárjai, egyesüljetek” – “Proletarier aller Länder, vereinigt euch!”, so stand es bis 1989 im Zeitungskopf jeder ungarischen Zeitung.
Glaubte man den Extremismus damals überwunden zu haben, schlägt das Pendel heute zurück. Früher die Kommunisten, heute die Rechtsextremen von “Jobbik” – ein doppeldeutiger Begriff, der einerseits “die Rechteren”, aber auch “die Besseren” bedeutet.
Leider gibts rechts kein Gegenstück zum “Gulaschkommunismus”, keine “Pörköltnazis” oder “Lángosglatzköpfe” – die Hohlköpfe machen knallhart da weiter, wo die unseligen Pfeilkreuzler aufgehört haben.
Gut (oder eher: schlecht), bei uns gibts auch Schäfliplakate. Doch in Budapest geht der Zerfall der politischen Kultur einher mit dem Zerfall vieler Gebäude. Was insgesamt ein bisweilen gar abgefucktes Gesamtbild ergibt. Oder einfach ein verdammt grossstädtisches. Genau. Denn in den Bruchbuden ist Leben.
Bei diesem Streifzug durch die Stadt vor einer Woche kamen wir auch an zwei Markthallen vorbei, die im Vergleich zum Nagy Vásárcsarnok am Vámház körút, der Grossen Markthalle, viel weniger gepimpt sind – und weitgehend touristenfrei.
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