Sommeranfang? Pustekuchen! Ähm, pardon, Heidelbeerkuchen.
Aber dazu später.
Auf der Alp Grüm sah es gestern so aus…
… heute Morgen erwachte das Berninagebiet unter einer Schneedecke, der stürmische Nordwind pfiff durch sämtliche Ritzen:
Damit aber zum Kuchen. Und zu den Capuns. Dem Geisskässe aus Guarda. Den Pizzocheri. Den knarrenden Holzböden im wunderbaren Haus. Den gemütlichen Zimmern. Der heimeligen Gaststube. Zum Albergo Ristorante Belvedere auf einem Felssporn rund zehn Gehminuten oberhalb des Bahnhofs (nicht zu verwechseln mit dem heute in der SonntagsZeitung vorgestellten Bahnhofbuffet Alp Grüm).
Umso schöner, wenn man im Gespräch zufällig feststellt, dass das Wirtepaar aus der selben Gegend stammt wie man selbst (aus der oberen Surselva – was die Capuns erklärt) und in den 1970ern sogar mit dem Erzeuger des Autors z’Bärg gangen ischt. Kleine Welt, einmal mehr.
Das Brot dürfte trotzdem etwas weniger gummig-trocken sein, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ein Ausflug über die Berninastrecke vom Engadin ins Val Poschiavo sollte dringend von einer zweistündigen Pause oder gar einer Übernachtung im Belvedere gekrönt sein (mit dem Auto kommt mal zum Glück nicht hierher) – finden übrigens auch andere – auch wenn nicht gerade das Hundertjahrjubiläum dieser wunderbaren Zugstrecke ansteht wie dieses Wochenende. Oder Frau Holle das Gelb- und Grünzeug sadistisch umhüllt.
Der Ansturm war gross an diesem Festwochenende, doch das Wetter liess fast nur die Flucht ganz in den Süden zu. Zum Glück. Denn ist man einmal im Veltlin – konkret: der Endstation der Berninastrecke, in Tirano – winken wunderbare Sachen wie beispielsweise käuflich zu erwerbende Schnabse:
Auf der Rückfahrt stellt man fest, dass dieses Hotel im Puschlav vermutlich im November 1969 von einem Raumfahrtfreak eröffnet worden sein muss…
… und dass die Rhätische Bahn ihre neuen Berninaflitzer nicht etwa nach den Pionieren des Bahnbaus benamst hat, sondern nach – genau:
Oben auf der Passhöhe liegen zwar immer noch fünf Stunden Fahrt bis Bern vor einem – nur ist man immerhin sicher: Soviel Neuschnee wie hier oben an diesem Sonntag wird in Bern zum Sommeranfang nicht liegen.
Ein schöner Reisebericht, und ich glaube das überraschend Erlebte war genau nach Blökers Gusto 🙂
Nun ja, wenn du die Kuchen, Hatecke-Trockenfleischer, das Zimmer meinst, das pfeifende Geräusch des Sturmwindes nachts – dann ja!
Aber wenn du meinst, dass ich auch im Sommer auf Neuschnee stehe… nicht wirklich. Ömel nid auf der Nordhalbkugel.
Die elektrischen Installationen sollten dort oben dringend einmal erneuert werden
Nee nee die sind schon gut – das sieht viel schöner aus als das moderne Plastikzeugs…