Andere Länder, andere Sitten – ein abgedroschener Spruch, doch er hat was.
An Frankreichs Strassen sieht zum Beispiel öfter als anderswo Erinnerungstafeln. Als junger Frankreichreisender in den 1970ern begriff ich nie, dass “Rappel” keine Warnung an Autofahrende ist, dass hier die Strasse besonders rappelt (das wäre dann die Schosseedeformee, schliesslich drückt man sich hier gepflegt aus).
Heute frage ich mich aber bei jedem Beizenausflug, warum die Mineure auch da beschützt werden sollen, wo weit und breit keine Gruben und Stollen in Sicht sind:
Und ob diese unterdrückte Ivresse wohl hübsch ist?
Aber im Ernst… was ich tatsächlich ganz und gar nicht durchblickt habe: Warum man an Beerdigungen pumpen muss. “Pompes funèbres” sind nicht etwa besonders schlechte Mitarbeiter im Bereich “Six feet under” – nein, so nennen sich hierzulande schlicht alle Bestattungsunternehmen.
Pumpt man in Frankreich standardmässig Formaldehyd in die Leichen? Eine Art perfektionierte Einbalsamierung? Betrachten die Franzosen die vielen oberkitschigen Grabschmücker, die bei Bestattern oft im Schaufenster stehen und die mir (infolge Selbst-als-Asche-Imgrabumdrehungsgefahr) nie auf meine letzte Ruhestätte kämen, als pompös?
Seriöse Erklärungsversuche bitte jederzeit unten eintragen.
“la pompe” heisst auch “der Prunk” – damit machts schon mehr Sinn (bei Gräbern hats ja oft sehr viel Prunk), als mit der Übersetzung “Pumpe”…
Ha, das ist gut… danke! Also “pompöse Bestattung” sozusagen – könnte es also ein Adjektiv sein? Das hätte ich angesichts der Wortstellung gar nicht vermutet!
Es kommt noch besser: die pompes haben tatsächlich was mit “Pumpen” was zu tun, aber das ist nicht ganz jugendfrei und kann hier nachgelesen werden: Frau Steinheil
Jä also chum iz, seit Frau Lewinsky weiss doch jedes Kind, was Oralsex ist 🙂
Also doch eine Trauerpumpe? Hmmm. Dazu habe ich diese amüsanten Texte gegoogelt:
– stimme.de
– Süddeutsche