Heute Mittag schrieb ich zusammen mit diesem Bild…
… spontan in Facebook: “Das sind wieder einmal diese Tage voller Dankbarkeit dafür, dass das mit dem Job so gut klappt, in dem man die Arbeitszeiten frei einteilen und vieles auch vom Sessellift aus erledigen kann – und dafür, dass es Ärztinnen und Ärzte sowie Medikamente gibt, die einem trotz suboptimaler Rahmenbedingungen solche Traumausflüge ermöglichen. Merci Merci Merci.”
Was ereilte mich da für ein semireligiöses Glücksgefühl am 12.12.12? Eine gläubige Person – im Sinne von “Glaube an eine höhere Macht wie Gott” – wäre vermutlich betend zusammengesunken oder in einer Kirche eine Kerze anzünden gegangen, habe ich angesichts des guten Gefühls im Bauch am heutigen Mittwoch gedacht.
Ich jauchzte stattdessen beim Carven im Angesicht von Eiger, Mönch und Jungfrau und hätte die Welt umarmen können. Aber es waren schon fast göttliche Gefühle, ganz atheistisch gemeint selbstverständlich. In Mutter Naturs Schoss herumzutollen an so einem Tag – das ist ein Privileg.
Das Schlimme daran ist ein Gedanke an eine Studie, der sofort auftauchte: sie ergab kürzlich, dass die meisten Menschen etwas Schönes nur dann geniessen können, wenn sie vorher quasi “Busse durch Arbeit” getan hatten. Sehr doof eigentlich. (Ich verspüre erstaunlicherweise ebenfalls das Bedürfnis, hier mitzuteilen, dass ich immerhin ich in der Nacht zuvor bis 1.45 Uhr am Joomla-Auftritt einer Kundin gearbeitet hatte, vor der Piste einige WordPress auf 3.5 hievte und am Ende der Talabfahrt sofort zu einer Website-Schulung in Wengen erscheinen durfte.)
Eine Facebookfreundin antwortete darauf, sie sei dankbar, dass es Leute gebe, die solche Tage nicht einfach als selbstverständlich hinnehme. Meine Antwort: “Sobald man solche Dinge als normal betrachtet, hat man irgendwo ein Problem. Oder man ist Millionär – dann ist es wohl eher ein Charakterproblem.”
Aber eben: Wem ist man dankbar? Dem Leben an sich? Seinem Umfeld? Schon primär den erwähnten Knochenschlossern und Rheumabekämpfern, die einen in Bewegung halten? Irgend einer Fügung, die es so wollte, dass man das Leben leben darf, das man sich wünscht? Den Erziehern, die einen gelehrt haben, zwar gute Arbeit zu leisten, aber das einzige Leben, das man hat, auch so weit es nur geht zu geniessen?
Vielleicht – Eigenlob stinkt nicht immer – kann man sich ja auch selbst einmal danken. Dafür, dass man im Leben offenbar einige Dinge richtig macht.
Bei einer Bevorzugung von möglichst viel Lebensqualität geht man zwar manchmal fast pleite, wie vor einem Jahr, aber 2012 war wieder ein besseres Jahr – und so geht der Dank vor allem auch an meine Kundinnen und Kunden, denen ich solche Tage primär verdanke:
So, fertig vorweihnachtsgesäuselt – an handfester Information aus dem Gebiet “Kleine Scheidegg” gibts den fünften Betriebstag der neuen Sesselbahn “Wixi” zu berichten. Im April hat JacoBlök die Vorgängerbahn schliesslich würdig verabschiedet.
Die neue 6er-Sesselbahn hat zwar äusserst hässliche und unpraktische gelbe Hauben (wer schaut schon gern verfärbte Landschaft an?), fährt sich aber ansonsten ganz flott. Der neu gestaltete Bereich bei der Talstation bietet eine bessere Anfahrt, und die breitere Skibrücke ist geradezu ein Quantensprung im Vergleich zum engen Korridor zuvor:
Hier sieht man auch gleich, was es für ein Vergnügen ist, durch diesen Sesselfurz-Designer-Kack von gelber Haube zu blicken.
Das konnte die Freude an diesem Dezember-Schnapstag-Skierlebnis nicht schmälern. Mehr Bilder davon hier.
Also ich habe den gestrigen Tag auf Skiern ganz ohne Vorarbeiten, schlechtes Gewissen oder Charakterprobleme einfach so genossen.
…oder vielleicht doch nicht ganz, denn es war schweinisch kalt.
Da beneide ich ja den tollen Schnee und das Wetter das ihr habt. In einer Woche komme ich dann zu euch, da beginnt nämlich mein Ski-Urlaub.
Viele Liebe Grüße aus Hamburg
Vanessa