Von den Kleinstskigebieten im Berner Mittelland bzw. den Voralpen fehlen mir nur noch ganz wenige. Am Dienstag konnte ich endlich auch Heimenschwand (in der Gemeinde Buchholterberg) als besucht abhaken.
Der etwas über 700m lange Habegger-Lift mit Jahrgang 1969 erschliesst einen schönen Hang mit teils coupiertem Gelände – ideal, um sich zwei Stunden am Nachmittag die Zeit zu vertreiben (meist zwischen zahlreichen lokalen Schulklassen, für die der Lift wohl hauptsächlich erstellt wurde).
Die Trasse des 50 Jahre alten Oldies verläuft teils wunderbar eng durch einen dieser dunklen Tannenwälder wie man sie sich im nahen Emmental eben vorstellt. Die Skiliftbügel berühren beim Passieren der Bäume oftmals die Äste – man kann fast nicht von einer Schneise sprechen. Sehr cool!
Dazu kommt, dass hier noch die alten, mechanischen Habegger-Gehänge aus den 1960ern zum Einsatz kommen, die ganz schön röhren. Diese Geräuschkulisse, dazu der harzige Duft von frisch geschlagenem Holz, die grandiose Aussicht von der Schrattenfluh über die Berner Alpen bis zur Stockhornkette… all das macht diesen Lift unbedingt besuchenswert!
Ein paar Hänge weiter sieht man im Zoom das Gelände des Skiliftes Homberg, einem ähnlich schönen Mikroskigebiet im Thuner Hinterland.
Die Talstation des Skiliftes Heimenschwand beim Weiler Marbach – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Entlebucher Skigebiet – erreicht man entweder über die Ausfahrt Thun-Nord via Steffisburg – Unterlangenegg oder via Linden (ab der Ausfahrt Kiesen), dann bei Jassbach “um den Berg”. Zumal ich das Skigebiet Linden schon kannte, habe ich es heuer weggelassen – der Hang ist jetzt tatsächlich nicht so der Brüller. Man kann das aber locker an einem Tag machen; die Fahrzeit mit dem Auto zwischen den Skilift-Parkplätzen beträgt um die zehn Minuten.
Schade: Hätte man den Lindener Skilift Schindelberg ein paar Meter länger gemacht (oder über den Hügel 1-2 Ponylifte aufgestellt), könnte man problemlos an beiden Orten Ski fahren. Die Anlagen von Heimenschwand und Linden enden quasi auf dem selben Bergrücken etwas über 1000 Metern Meereshöhe.
Ich finde die Abfahrt in Heimenschwand aber spannender als die in Linden. Einziger Kritikpunkt: Bei der Variante, die den Lift quert, hätte man sich bei der Präparation etwas mehr Mühe geben können.
Kollege Meier war vor sechs Jahren schon einmal hier und hat auch zahlreiche Bilder und ein Video gemacht. Auf der Website des Liftes findet man Basisinfos; wer Aktualitäten will, schaut am besten auf Facebook. Da erfuhr ich am Dienstagmorgen auch, dass der Lift ausnahmsweise am Nachmittag geöffnet wird (normal wäre Mittwochnachmittag, Sa/So plus Nachtskifahren).
Alle Bilder vom 5. Februar 2019 in diesem Album auf skiliftfotos.ch. Hier das Video dieses famosen Skitages:
Die bisherigen Teile dieser Serie
Eggiwil / Marbach und Bumbach / Les Breuleux und Tramelan / Nachtskifahren Linden / Selital (Gantrisch) / Hohe Winde / Grandval / Engstligenalp / Langenbruck / Prés-d’Orvin / Faltschen / Aeschiallmend / Gantrisch-Gurnigel / Les Bugnenets-Savagnières / La Corbatière / Rüschegg-Eywald / Dent de Vaulion / L’Audibergue (F) / Gréolières-les-neiges (F) / La Berra / Habkern / Heiligkreuz / Vallée de Joux / Elsigenalp / Eriz / Eischoll-Unterbäch / Le Pâquier Crêt du Puy / Chuderhüsi und Linden / Grenchenberg / Ottenleuebad / Homberg / Lauchernalp / Rastello-Turra (Piemont) / Col de Rousset (Drôme, Frankreich) / Mont Gibloux (Fribourg)