Wien, das war bisher vor allem “An der schönen blauen Donau” in der Einstiegsszene von Kubricks “2001” oder Stella, die in Rio sitzt, in Tokio liegt, Wien kennt Falco up und kennt ihn down, der Alarm ist rot, Wien in Not.
Jetzt hat mich Vienna endlich mal zu sich gecallt, höchste Zeit, liegt doch der Ursprung des ungarischen Familienteils eigentlich in Wien; selbst Verwandte, die ich null bis einmal je gesehen, leben hier noch. Doch ich als Österreicher? Franz Klammer statt Peter Müller? Niemals!
Drum seh ich Wien einfach als weitere Station im Kennenlernen dieses schönen Planeten, bisher sind auch keine Assoziationen à la “Das Lied in mir” aufgetreten, das erste Riesenschnitzel ist erfolgreich getilgt, und nach dem Ausflug in die Touristenfalle am Stephansdom samt selten aufsässig-nervigen Spammern (“Concert? Konzert?”) war ich froh, wieder am Neubau zurück zu sein, dem coolen siebten Bezirk. Kaffee gabs im “Möbel”.
Genau: Am, nicht im – genau so wie hier “ein Hühnerbrüstl” bei Billa nur “um” so und so viel kostet, am “gebackenen” Schnitzel “die Panier” klebt und viele Beizen…
… doch tatsächlich “Beisl” heissen, wie das Kolonitzbeisl nahe dem Radetzkyplatz – ein Gast brachte es schön auf den Punkt: “Im Inneren ist es ein wirklich typisch gebliebenes Beisel mit viel Holz und entsprechender Karte, also meist deftige Sachen.”
Himmlisch speisen (u.a. Tiroler Schweinsleber angeröstet mit Speck und Apfelstücken mit Braterdäpfeln), ein wenig ins normale Alltagswien eintauchen, vier Glaserl… nur 27 Euro? Einfach tulli!
ja, “das möbel” ist wunderbar. und der 7. bezirk sowieso. irgendwo in einem hinterhöfli gab’s da mal so eine kneipe, jeweils bis über den allerletzten platz besetzt am sonntag morgen, nette leute, beschlagene scheiben, handgemachtes frühstücksbuffet vom feinsten.