An diesem leicht nebligen Herbstmorgen am Rande der Poebene spielen sich die wichtigen Szenen wie immer vor dem Municipio von Alice bel Colle ab. Und natürlich erfolgt die Kommunikation primär mit den Händen.
In der Ferne thront Castel Rocchero, unser nächstes Ziel.
Eigentlich wollten wir nur schnell einen Blick auf die Antica Osteria werfen, da fiel uns ein Anhänger mit frischen Trauben auf:
Das sei die frische Barbera-Ernte, beschied uns ein älterer Herr, dessen Frau kurz zuvor mit dem Hündchen im Haus verschwunden war. Wir sollen doch kurz reinkommen und ein paar Tropfen degustieren. Er öffne für uns gerne schnell den Weinkeller.
Da war die schweizerische Zurückhaltung schnell abgelegt und aus dem “oh, nein, das wäre doch zuviel Mühe” wurde schnell ein “also gut, gern”. Paolo Marengo zeigte uns kurz die Presse und die Gärtanks…
… und schenkte uns reichlich von seinen Tropfen ein, garniert mit Geschichten aus vergangenen Zeiten. Mit der aktuellen Kommunikation hat er’s zwar nicht so – “Email, o, no so niente…” – aber sein Sohn erledige diese Dinge.
Den Markt in Acqui Terme unten haben wir so zwar verpasst, aber was soll’s – solche Gelegenheiten dürfen Spontanreisende nicht verpassen. Mit ein paar Flaschen Briconcello (Bracchetto) und anderen lokalen Spezialitäten im Kofferraum ging’s weiter zur 70 Grad heissen Mief-Quelle im Ortszentrum von Acqui und ein paar italienischen Alltagseindrücken.
Nicht zu vergessen sind natürlich unter dem Motto “Vorgeschlagen Tage” die zahllosen Internet-Translator-Speisekarten und -Reiseführer. Sie kommen zwar nicht ans Sahnechorhemd ran, aber fast.
Auf der niedliche Bauernhoftiere haben wir dann auch verzichtet…
… sondern sind via Bubbio, Cannelli, Nizza Monferrato, Bruno und Quaranti zurück ins wunderbare Sant’Andrea am Ende der Welt gefahren.
Oh, das Wasser läuft mir im Mund zusammen: Essen im Piemont ist ein Gedicht. Selbst die ‘trippa’ schmecken lecker. Auch wenn sie auf deinem Speisekartebild mit ‘Eingeweide’ übersetzt werden…
Ich hoffe, die Weiterreise per Auto war nicht gefährdet nach der Degustation 😉
Mit einem herzlichen ‘Buon viaggio’
grüsst Hausfrau Hanna
Sooo viele Funghi!
Würde mich nicht wundern, wenn ein Teil davon auf der nördlichen Seite des Lukmaniers gewachsen ist.
Hihi… Kürzlich stoppte die Polizei auf dem Lukmanier einen Italiener mit etwa 20kg im Gepäck!