Kürzlich im unerschöpflichen Archiv zu Hause gefunden: Ein heutiger Berner Regierungsrat (SVP, nicht BDP!) – damals Journalist – schmückte seine Zeitungsartikel im April 2000 gleich mit sich selbst. Thema: Leute ohne Glatze haben bessere Chancen auf dem Berufsmarkt.
Auch wenn das Bild rechts nur eine Fotomontage ist – Christoph Neuhaus hat Glück: Im Vergleich zum echten Foto links hat sich seine Haarpracht kräftig vermehrt. Ganz im Gegensatz zu der des Schreibenden. Getreu der Aussage seines damaligen Textes hat es Neuhaus neulich ins Rathaus geschafft – und der schreibende Stirnglätzler verlässt dasselbe diese Woche nach acht Jahren als Teilzeit-Netzmensch des Berner Kantonsparlamentes und der Staatskanzlei. Auf ins frohe Freelancerleben!
Doch zurück ins Jahr 2000: Zu dieser Zeit waren auch die Webserver-Angebote echt gut. Für 9.90 im Monat gabs schicke 10 MB Speicherplatz – genug für etwa 40 Ferienfotos. Mein damaliger Anbieter verkündete vor acht Jahren stolz:
Heute gibts für den Preis bei vielen Anbietern zwischen 10 und 20 GB – wobei ich mich frage, wozu das gut sein soll, ausser für Werbung à la “i ha z’lengere Schnäbi”. Ich selbst brauche für all meine Bilder und Filmchen knapp 8 GB – 95% meiner inzwischen doch gegen 200 Hostingkunden verwenden aber nur zwischen einem und 400 MB.
Da sieht mans: Der Wähler wählt im Bernbiet offenbar nur virile Männer, die noch im Saft sind auf dem Kopf. Neuhaus ging – wenn auch bloss fotomanipulativ – den Weg hin zur Glatze und wieder zurück. Ulrich Giezendanner ging noch einen Schritt weiter – wieder zurück zur Glatze – und wurde gewählt. Er ist halt ein Aargauer.
von haaränderungseffekt hat ja auch ein anderer politisch-militärisch-medizinisch tätiger zeitgenossic profitiert. jahrelang gelang es ihm, im balkan-österreich-gebiet dank haarzuwachs unterzutauchen.
Nun dürfen wir gespannt sein, ob Christoph Neuhaus die noch echten Haare ausgehen werden in seinem neuen Job. Das fulltime-Politikerleben ist anstrengend, in der Regel zeigt sich das um die Hüfte und im Gesicht… we’ll see.
P.S. Produzierte im ersten Anlauf einen Freudschen: Ich schrieb Politikerleber…
Das möchte ich Regierungsrat Neuhaus nun aber definitiv nicht unterschoben haben.