Ein altes Haus in Schuss chlöpfen bringt nicht nur asbesthaltige Beläge zum Vorschein, sondern auch faszinierende Einblicke in eine Zeit vor vielen, vielen Jahren.
Gemäss der ersten erhaltenen Pläne muss unser neues Haus im Herbst 1928 gebaut worden sein:
1935 beschloss der damalige Besitzer, eine Garage anzubauen. Dazu musste die Nachbarin – “Wite Aeberhard-Schüpbach Zuzwil” – ihr Einverständnis “mit der abgeänderten Marchdistanz” erklären und unterschrieb pflichtgetreu mit “Frau Aeberhard”:
Zurück aber in die 1920er-Jahre bzw. zuerst in die 1970er-Jahre: Das damals eingebaute Badezimmer war langsam in die Jahre gekommen – wir haben es rausreissen lassen, derzeit entsteht ein neues. Dabei kamen Berechnungen des Schreiners zum Vorschein, der anno 1928 vermutlich einige Masse an der Wand zusammengerechnet hat:
Das liebt der Blöker. Ein Haus mit einer greifbaren Geschichte. Und faszinierenden Dokumenten in einem fein nach “alt” duftenden Ordner – zum Beispiel der “Lichtanschlussbestellung” beim EW Bern, gestempelt am 2. Februar 1929. Damals musste man offenbar jede Glühlampe und jeden Apparat vorgängig anmelden, damit dann auch genug Pfuus dafür im Netz war…
In den darauffolgenden Monaten und Jahren kam aber ausser dem Boiler doch noch so einiges dazu, z.B. im Mai 1929 – dem vermutlichen Bezugsdatum – ein Bügeleisen, ein Staubsauger (wie der wohl aussah?), eine Klingel und eine Therma-Kochplatte. Letztere wurde 1947 durch eine “Erla” ersetzt:
Nun aber wieder zurück zum fröhlichen Sanieren – langsam werden richtig coole Ergebnisse unserer Knochenarbeit sichtbar.
Falls das Haus weitere 80 Jahre existieren sollte, haben wir vorsorglich auf den wieder abgedeckten Teilen ein paar Messages für die kommenden Generationen hinterlassen.
Ob die sich dereinst aufregen werden, dass wir “diesen blöden Holzboden” mühsam freigelegt haben…? Ob es im Jahre 2090 noch Suchmaschinen gibt, mit deren Hilfe die zukünftigen Bewohner diesen Beitrag finden könnten?