Nigerian Scam anno 1991…?

Ich war ja eher spät dran mit ner Mailadresse anno 1996 – in wenigen Wochen ists zehn Jahre her, dass ich fasziniert vor dem Bildschirm sass und es umwerfend fand, dass ich fast in Echtzeit gleich schnell mit Weissrussland wie mit Bern kommunizieren konnte. Auf dem rasant schnellen 9.6k-Modem eines Freundes (von Hand eingebaut in ein Apfelnotizbuch mit monochromem Monitor) machte es fast am meisten Spass – die Uni hatte damals als beinahe erste Organisation “Internet zu Hause” ermöglicht, das Surfen war allerdings auf unieigene Websites beschränkt. Und die Mailadressen waren ellenlang – meine lautete sinnvollerweise andreas.jacomet.1@sm-philhist.unibe.ch, wobei “philhist” tatsächlich bisweilen “sm” war.

Aber: 1991 hatte kaum jemand eine Mailadresse, “Spam” war noch Dosenfleisch, und von “Scam” hatte noch niemand was gehört. Da hat sich der “Bund” wohl etwas weit herausgelehnt:

Nigerian Scam seit 15 Jahren...?

Dass es immer noch Leute gibt, die auf die “Urgent Business Proposals” reinfallen, ist die andere Seite – immerhin leiden auch nicht noch andere darunter, wie wenn die Deppen, die auf Phishing reinfallen, von den Banken auch noch entschädigt werden.

Und auch gefunden: Die verlangen “Gutes Deutsch”, könnens selbst aber nicht wirklich – ein weiteres Müsterchen aus der Reihe “Bindestriche im 21. Jahrhundert als Glückssache”.

Super Döitsch in Inserad

(Stellenanzeiger, 28.1.2006)

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