Neues aus der Velostation Bern: 13 Monate für 12 parkieren

Äusserst schade, dass darauf nur intern hingewiesen wird – aber dank JacoBlök wissen wirs nun alle:

Mitarbeiterinfo mit interessanten News für Berner VelofahrerInnen (Mai 2008)

(Nächtliche Spionage in der Velostation Milchgässli, 8. Mai 2008)

Die Forderung bleibt aber: Wenn wir kurz im HB-Migros einkaufen oder im Tibits essen wollen, wollen wir unseren Drahtesel nicht umständlich in eine Velostation stellen.

Liebe Verantwortliche bei der Stadt Bern – sorgt endlich für genügend kostenlose Kurzzeitparkplätze. Nicht irgendwo 200m von den neuralgischen Punkten weg, sondern da, wo die Action ist. Die könnt ihr auch gerne überwachen und checken lassen (dann sitzt das Personal in den Velostationen vielleicht etwas weniger gamend am PC), dass niemand mehr als zwei Stunden parkiert. Zugegeben – das Puff wäre ohne Überwachung programmiert.

Das wäre echte Veloförderung.

Ebenso sind die Hauptachsen aus der Altstadt zum HB nun wieder von Gartenbeizen vollgestopft und es hat kaum mehr Platz, um FussgängerInnen und VelofahrerInnen vernünftig zu separieren – gefährliches Slalomfahren ist die Folge. So werden niemals mehr Leute aufs Zweirad umsteigen.

Macht doch endlich einen Velostreifen vom Zytglogge via Waisenhausplatz zum HB!

28 Kommentare

  1. Genau, das sehe ich auch so. Das Velo möglichst zentral und gratis am Bahnhof abstellen, mitten in den Leuten, dass jeder darüber stolpert. Wichtig ist auch noch, dass in guter alter Velokuriermanier in Bereichen, welchen Fussgängern vorbehalten sind, durchgefahren wird – natürlich ohne Rücksicht auf Verluste. “Ich habe keinen Motor, also brauche ich auch keine Regeln” sagte vermutlich schon Wernher von Dreis, der Erfinder des Velos. Und so ist es bis heute: Velofahrer schauen prinzipiell für sich und nicht für die andern Verkehrsteilnehmer. Ein bisschen chli wie die Raucher – damit auch dieser Ball aufgenommen ist…

  2. Ja aber das ist nun sehr pauschal und einseitig – “alle Velofahrer sind Regelverstösser”… gaahts?

    Ich spreche hier von echten, markierten und bedienten Kurzzeitparkplätzen, nicht einfach wild abstellen. Ausserdem haben umweltfreundliche Verkehrsmittel in der Stadt gefälligst einen Bonus zugute.

  3. Also, mein lieber Rasmus99, exklusiv für Dich hab ich auf dem Heimweg ein paar Fotos für Dich gemacht, die belegen, was ein paar der wirklichen Velo- und sonstigen Verkehrsprobleme dieser Stadt sind.

    Beispiel 1: Zwischen Anker und Kornhaus wurde alles mit Aussenbestuhlung vollgestellt, dazu wurden mitten auf dem Pfad, wo eigentlich FussgängerInnen und VelofahrerInnen kreuzen müssten, erstmals Blumentöpfe aufgestellt. Jetzt gibts da kaum mehr ein Durchkommen. Irr!

    Rathausgasse: Seit Monaten herrscht hier an sich Parkverbot, ausser mit Parkkarten – die Gasse ist aber stets vollgestellt mit Autos, von denen die meisten keine Parkkarte haben. Immerhin verteilte die Polizei heute wieder mal Bussen. Die meisten bekamen eine…

    Veloparkplätze en masse, wo kein Mensch sie braucht – dafür herrscht an den Stellen, wo sie dringendst gebraucht würden, fast immer Parkplatznot und Velopuff:

    Autofahrende, die keine Ahnung von Verkehrsregeln haben: In der 20er-Begegnungszone der unteren Altstadt wird regelmässig viel zu schnell gefahren, dazu wird einem an dieser Stelle (Kreuzung Postgasse – Postgasshalde) der Vortritt praktisch nie gewährt, im Gegenteil, wenn man die Hand rausstreckt, wird man meistens noch blöd angemacht:

    Polizei sieht man hier nie. Auch muss man Glück haben, dass jemand anhält, wenn man aus dem 12er-Bus steigt bei der Nydegg und über die Strasse will. Das sind klare Verstösse gegen die Verkehrsregeln, die nie jemand sanktioniert: FussgängerInnen unter der Chnutte der Blechkarossenfreaks.

    Mit anderen Worten: Hier liegt noch einiges im Argen. Einmal mehr fragt man sich: Ist diese Stadt *echt* rotgrün regiert, wenn die Rechte des Langsamverkehrs nicht durchgesetzt werden, Parkmöglichkeiten für Velos an den wichtigen Orten in viel zu geringer Zahl vorhanden sind, selbst der neuen Bahnhofplatz voller Unzulänglichkeiten steckt (Liste der ProVelo Bern) und gute Velorouten durch die Stadt fehlen?

    Heute ist die Situation tatsächlich manchmal brenzlig – aber vor allem, weil FussgängerInnen in den Gassen meinen, mitten auf der Strasse laufen sei supercool und sie seien die einzigen weit und breit. Wofür gibts den Strassenrand und die Lauben?

    Ich verteidige nicht das Velorowdytum, aber auch in gemischten Velo-/FussgägerInnenzonen markierte Velostreifen würden die Situation schon mal massiv erleichtern. Dazu noch etwas gesunder Menschenverstand (VelofahrerInnen halten sich an die Regeln und rasen nicht durch die Menge; FussgängerInnen gehen nicht gedankenlos mitten auf der Strasse und scheren sich nen Dreck um allenfalls herannahende Fahrräder) – und allen ginge es besser.

  4. …also, ich muss da schon ebitzeli Rasmus99 recht geben… ich bin oft in der Stadt mit dem Auto, wegen den Auslieferungen. Und die Veloheinis und -Gretis haben tatsächlich noch nie was von Verkehrsregeln gehört. Ich bin auch nicht der Meinung, dass umweltverträgliche Fahrzeuge einen Bonus haben sollen. Das ergibt keinen Sinn – vor allem: Welchen Bonus? Bei Rot über die Kreuzung fahren zu dürfen? Ich bin froh, dass ich ein guter Bremser bin, denn eigentlich wären schon ganz viele Räder unter meinem Auto gelandet – nicht aus meinem Verschulden und ich wäre auch nicht zu belangen gewesen.

    Nein. Eine Strasse ist eine Strasse ist eine Strasse. Und die Verkehrsregeln sind da für jene, die eine Strasse benutzen. Für alle gleich.

    Und das mit den zwangsverordneten Veloparkplätzen ist ebenso absoluter Blödsinn. Ich stell mein Velo dort ab, wo ich will. Wenn man dabei noch das Hirn einschaltet, stört es niemanden.

  5. Ich bin auch nicht der Meinung, dass umweltverträgliche Fahrzeuge einen Bonus haben sollen.

    Öhm… in welchem Jahrhundert lebst Du genau? Feinstaub? Klimwandel? Schon mal gehört?

    Das ergibt keinen Sinn – vor allem: Welchen Bonus? Bei Rot über die Kreuzung fahren zu dürfen?

    Nee, sicher nicht. Natürlich gelten Regeln für alle. Aber: Mehr Parkplätze, lang- und kurzzeitliche. Keine Einbahnstrassenfahrverbote. Grüne Wellen. Günstigere Velostationen als heute. Solche Dinge. Und auf der Gegenseite: Road Pricing. Teurere Parkkarten. Offroaderverbote. Undsoweiter.

  6. Ich lebe in einem Jahrhundert, welches in Hysterie versinken wird. Fahrräder sind schon ok, aber es braucht schon etwas mehr Weitsicht, als mit Road Pricing und so. Wer mit Offroadern blufft, bezahlt auch jeden Blödsinn wie hohe Benzinpreise und Wegzölle. Deswegen wird genauso gefahren. Das Geheimnis dieser Umwelttrotzrevolte liegt ja gerade im “ich hab’s und du nicht…”-Denken. Deswegen die Frage zurück: Was hast Du in den letzten 30 Jahren gelernt? Das wird eine sinnlose Diskussion.

    Ich bin eher der Meinung, dass die Stadt sich entscheiden soll, Autos fahren zu lassen oder nicht. Und wenn nicht, so soll eine anständige Strasse ermöglichen, dass man von einem Ende zum Anderen kommt. Wer trotzdem in die Stadt liefern muss, soll eine Bewilligung erhalten können. Das wäre die einfachste und unaufwändigste Lösung. Denn Dein Vorschlag noch mehr Gesetzte (die man übertreten muss) und noch mehr bürokratischen Aufwand (ich will ja nur von A nach B!) aufzubauen, kann mir nicht ganz einleuchten. Und ich bin wirklich nicht von der SVP… Ich will auch keine Veloparkplätze in dieser kleinen Stadt und keine Sonderbehandlung für 120’000 Individualisten!…

  7. Wer trotzdem in die Stadt liefern muss, soll eine Bewilligung erhalten können.

    Einverstanden – die darf aber für Gewerbler auch etwas kosten. Wer privat alle 8 Jahre umzieht, soll kostenlos und unkompliziert eine Bewilligung erhalten. Die Abwicklung geht komplett online, mit Kreditkartenzahlung. Ausgedruckt wird ein Code, den die Polizei einfach durch die Windschutzscheibe scannen und auf seine Gültigkeit prüfen kann. Das wäre effizient. Wer keinen solchen Ausdruck in der Windschutzscheibe hat und dennoch parkiert, bekommt saftigere Bussen als heute. Das würde z.B. auch Verwandten helfen, die mich ab und und zu besuchen kommen und sich nerven, dass sie nur an Billettautomaten (schon mal ein guter Start, immerhin) Tagesparkscheine löschen können.

    Von mir aus könnte man das ganze eh mit RFID machen (wer in einen für ihn nicht zugelassenen Bereich fährt bzw. dort länger als eine definierte Zeitdauer anhält, bekommt gleich die Busse zugesandt bzw. wenn er im System als “bewilligt” eingetragen ist, wird ihm gleich je nach Parkdauer der korrekte Betrag von seinem Konto gebucht) – aber dann kommen wieder die Datenschützer…

  8. Ui, das wäre für mich das Zeichen, Bern ganz zu verlassen und nicht mehr zurück zu kommen. “1948” pur. Ich will keine Chips, keine Überwachung in dieser Form. Das ist Irrsinn.

    Ich bin auch nicht einverstanden damit, dass Du so radikal und “zu einfach” diese Themen abhandelst. Einerseits gegen “Umweltverpester” vorzugehen, aber andererseits auf Schneekanonenpisten Ski zu fahren und dem Ökodesaster einfach auf einer blinden Seite seinen Beitag zu liefern, läuft für mich nicht. Chips müssen hergestellt werden, es werden noch mehr Übertragungswellen nötig sein, um diese zu scannen, und Zugfahren braucht Strom, den wir nur mit weiteren Atomwerken herstellen werden etc… Dazu kommt – und das ist nicht zu unterschätzen, dass die computerisierte Kriminalität in einem Extrem zunehmen wird – was schliesslich auch sensible Daten betreffen wird. Zwangsläufig. Es wird nicht mehr Sicherheit und Selbstverantwortung entstehen, wenn wir diese weiterhin menschenfremd organiseiren und sogar ganz dem Menschen entziehen.

    Bitte zurückdenken. Es braucht nicht mehr Gesetze, es braucht nicht mehr Kontrolle und Einschränkungen. Es braucht ganz einfach mehr Vermittlung und mehr Verständnis in einer Gesellschaft. Erziehung nannte man das mal. Und dies kriegen wir nicht hin, wenn wir ausschliessen und Verantwortung entziehen. Wir müssen als Kollektiv hinstehen und MITEINANDER Lösungen finden. Denn was das Klima und die Umweltschäden anbelangt, ist vieles nicht wirklich erwiesen – es gibt etwa 5 wissenschaftliche Grundlagenmodelle, die sich aber ziemlich unterscheiden…

    Im letzten Magazin vom Tagi ist ein cooler Beitrag zu diesem Thema (weiss grad nicht mehr wie dieser Typ heisst…). So ein Dialog gefällt mir. Das ist kreativ, nachvollziehbar und lösungsorientiert.

    Und denk an deine Kinder. Mit 17 werden sie die Ersten sein, die gegen diese Kontrolliererei rebellieren werden. Denk an Dich: Du warst auch mal ein “Andersdenkender” und hast Dich gegen Deine Eltern gestellt… (Du lässt uns ja daran schön teilhaben… 🙂 )

    In diesem Sinne wünsche ich mir etwas mehr Realität. Wir leben in diesem Jahrhundert… gemeinsam.

  9. Mit dem Skifahren hast Du völlig Recht (diese Schneekanonerei ist ein Mist; auch wenn ich froh bin, dass ich keine verkratzten Skis habe, müsste ich das nicht haben, sondern würde einfach dann Skifahren, wenns Schnee hat… wie es früher auch ging).

    Vergessen hast Du noch, dass ich ab und zu fliege. Gut; insgesamt dürfte meine Ökobilanz als Nicht-Autobesitzer, Velofahrer und Wenigabfallverursacher nicht so übel sein. Zudem fahre ich zu 99% mit dem öV in die Skigebiete und verbrauche daheim ausschliesslich lokal erzeugten Ökostrom, mit einem hohen Anteil Solarstrom (dafür gebe ich relativ viele Batzeli aus). Ich verwende Stromsparlampen. Ich schalte den Fernseher immer “ganz” aus. Erdbeeren ess ich erst im Mai, Spargeln erst, wenn sie aus Europa kommen, ich trenne seit Kindesbeinen an den Abfall und produziere wenig davon (etwa zwölf 17-Liter-Säcke pro Jahr), ich benutze ökologische Reinigungs- und Abwaschmittel, verwende ausschliesslich wiederaufladbare Akkus (die gleichen seit vielen Jahren), brauche Gadgets, Gegenstände, Kleider und Schuhe meistens, bis sie “ächt düre si” oder bringe sie zur Reparatur, setze mich gegen unnötige Papierverschwendung ein undsoweiter. Was man halt so macht, ohne Anspruch auf die hundertprozentige Konsequenz 24/7.

    Du kannst Menschen aber nicht jeden Spass nehmen. Wenn auch nur die Hälfte aller Leute einen Ausgleich “hin zur Vernunft” machen würde, wäre schon viel gerettet. Allen Leuten den letzten Bitz Spass zu nehmen, indem man z.B. Reisen in ferne Länder per Flugi verbietet oder nur noch Hobbys zulässt, die 100% ökologisch tragbar sind, führt letztlich zu einer Gegenreaktion, die alles andere als cool sein wird. Aber man kann z.B. drauf hinwirken, dass Leute vermehrt mit dem öV in Skigebiete fahren; dass Autos, die zuviel saufen, verboten oder mit höheren Steuern belegt werden. Vermutlich könnten auch etwa 70% aller Allein-im-Auto-Pendler locker die Bahn nehmen. Ohne etwas Zwang werden die aber nie sowas tun. Viele sind derart mit ihrer Blechkarosse verheiratet – das ist fast schon krank. Leider ist der miV immer noch einer der ganz, ganz grossen Luftverpester. Drum finde ichs nicht so krumm, den Hebel dort anzusetzen.

    Doch das ist nicht das Thema hier.

    Der Mensch funktioniert leider nicht so, dass er sich freiwlillig vernünftig und rücksichtsvoll verhält. Erziehung?! Sprich mal mit LehrerInnen heute… das ist naiv und realitätsfremd, was Du da sagst.

    Ich habe mich im übrigen nie wirklich gegen meine (in vielen Dingen sehr vernünftigen) Eltern gestellt, ausser bei den üblichen Themen wie “wann ins Bett gehen als Kind” und so.

    Warum wirken Lenkungsabgaben so gut? Eben. Darum brauchts auch eine Förderung umwetfreundlichen Vorankommens im Alltag, weniger strenge Bauvorschriften und Subvetionen für Solarzellen usw.

    Wieso immer diese Phobie gegen neue Regelungen, wenn sie der Mehrheit des Leben erleichtern und Leitplanken gegen allzu umweltschädliches Verhalten setzen?

    Ja, GEMEINSAM – leider meinen aber immer mehr Minderheiten, sie könnten sich auf Kosten der Mehrheit amüsieren und foutieren sich um ein cooles Zusammenleben. Sie machen einfach, worauf sie grad Lust haben. Drum brauchts leider mehr Leitplanken. Allein schon ein Gesetz wirkt ein wenig; auch wenn sich dann lange nicht alle dran halten, ists ein guter Start.

    Dass man Themen manchmal pointiert und vereinfacht – Du nennst es “radikal” – abhandelt, ist normal; Ziel ist es immer, Denkanstösse zu liefern. Dass ich selbst perfekt bin und mich für das Mass aller Dinge halte, hab ich nie behauptet. Auch ich bin übers Portemonnaie steuerbar: Wenn Fliegen teurer wäre, würde ich es sicher weniger tun, auch wenn ich dann z.B. nach Südfrankreich fünf Stunden länger brauche.

    Und… viel Spass im Jahre 1948 🙂

  10. …Welche Mehrheiten sprichst Du an? Deine oder die Anderen? Ich bin mir also nicht sicher, was die Mehrheit ist.

    Und du weisst, dass Solarzellen nicht abgebaut werden können und Endgelagert werden, bis man mal eine Idee hat, was man mit den hochgifitgen Zellen machen kann?… Nur so. Ich finde, ein paar Bäume anzupflanzen und nicht jedem sein Individualverkehrsfahrzeug – dazu zähle ich absolut auch die Fahrräder, die in Fabriken und in China sicher unter strengsten und umweltschonensten Herstellungsmethoden gebaut werden und mit dem Wind in die Schweiz gelangen. Auch Computer sind so ein grässlicher Umweltverpesster. Nicht nur strommässig.

    Und das mit den LehrerInnen lass ich nicht auf mir sitzen. Ich habe selten ein blöderes und verweichlichteres Schulsystem gesehen als jetzt. Das sind nicht einfach die Eltern – und wenn, dann müssten wir halt was mit den Eltern machen. Aber nur weil die Erwachsenen nicht klarkommen, müssen die Kinder den Preis bezahlen. Ich rede aus Erfahrung…

  11. Mehrheiten: Gesetze haben den Vorteil, dass sie demokratisch Zustande kommen. Man kann das Referendum dagegen ergreifen – und wenn ich in einer Volksabstimmung mit meinen Anliegen unterliege, bin ich der erste, der sagt “OK; dann wills die Mehrheit eben anders… ich füge mich oder wandere aus”.

    Beim Rauchen sind die Mehrheiten in Volksabstimmungen mit 70-80% übrigens recht klar, siehe andere Post in diesem Blog.

    Solarzellen: Ich tu lieber Solarzellen in ein Zwischen-/ Endlager als radioaktive Abfälle. Da passiert definitv weniger dummes Zeug damit! Ausserdem hab ich lieber Solarzellen auf allen Dächern, auch wenns nicht so schön aussieht, als ein AKW vor der Haustüre (oder die nächsten paar 1000km weit weg), das in die Luft fliegen kann.

    Erziehung: Werdende Eltern in per Gesetzeszwang in Kurse schicken wie Hundehalter neustens 🙂 Nee – das ist ein zu weites Feld. Und definitiv nicht das Thema hier.

    Aber wie ich heute aus zuverlässiger Quelle gehört habe, braust Du oft mit dem Auto durch die Gegend, wenn Du locker öV oder Velo nehmen könntest – das wäre ein guter Start!

  12. …tja, ich bin nun mal kein Berner mehr. Dafür spare ich sehr viel Geld und habe sehr viel Natur um mich. Und ÖV sind leider schlecht erschlossen für mich und meine Arbeitszeiten. Zudem: Eine Kiste ensuite ist leider um die 7 Kilo schwer, die trage ich nicht auf dem Fahrrad. – vor allem wenn ich deren 20 transportieren sollte. Fahrräder habe ich allerdings deren 5 Stück. Leider muss ich oft, wenn von A nach B auch noch nach C – oder nach Hause. Und nach 23.00 Uhr schaff ich das nie per ÖV – seit mein Nachtbus gestrichen wurde, erst recht nicht. Also, bevor jemand was anderes behauptet, vielleicht mal einen Tag mit mir durchspeeden…

    Zugfahren ist mit Solarzellen kein gutes Unterfangen. Und ich war übringes vor Jahren daran interessiert, ein Elektromobil zu kaufen. Leider sind die nicht finanzierbar. Es war 10 Mal billiger ein Auto zu kaufen – sogar im Unterhalt!!! Tja… Und ich war einer der ersten, die das Jenni-Haus (Total-Null-Energie-Haus) ansehen konnte… nur so… Ein Elektromobil von mir zu Hause nach Bern reicht leider nicht. Ich würde 5 Kilometer vor Bern stehen bleiben. Wurde also geprüft.

    Und dazu: Ich produziere ein Monatsmagazin, weil ich gegen die masslose Papierverschwendung bin – zudem habe ich noch nie ein neues Möbelstück gekauft und kaufe auch sonst (fast) nur Occasionen, weil ich die Wegwerfgesellschaft und diese “verbrennungsgesellschaft” daneben finde (ok, ich profitiere jetzt sogar davon…). Kommt dazu: Ich besitze einen grünen Daumen und bepflanze alles, was an Fläche um mich frei ist. Ich fliege alle 5 Jahre ein Mal, weil’s unumgänglich ist und segle mehr, als dass ich auf Kursschiffen kurve. Durch’s viele Arbeiten habe ich keine Ferien, was sich sicher positiv auf meine Ökobilanz auswirkt. Ich heize sparsam im Winter (18 Grad genügen mir) und rauche nicht (mehr). Ich esse frisch und gesund – selber gekocht, kein Fastfood – und kaufe oft im Quartierladen ein. Meine Stromrechnung ist ein Witz – trotz Hightech – oder eben grade wegen.

    Das IST ein guter Start – ich hab null schlechtes Gewissen. Vor allem: Ich bin mir meiner Umwelt sehr bewusst.

    Und doch: Kurse für Eltern finde ich unterdessen ein sehr plausibler Gedanke. Nach 8 Jahren Sozialarbeit auf dem Gurten (Himmel über Bern) und dadurch tiefem Einblicke in die Familienstrukturen unserer Gesellschaft, erst recht.

    …noch Fragen?

  13. Ou juhui, ein Velo-Thema! 🙂

    Auf der Aarehalbinsel sollte der private Verkehr verboten sein. Für die Anwohner wird man Lösungen finden, die müssen auch ein wenig entgegenkommen. Die Velos sollten an einigen Stellen Streifen erhalten, da gibts sicher Nachholbedarf. Aber bitte, liebe IG-Velo, mit Mass. Wenns dann mal soviele Velos hat wie in CPH, dann kann man dann nach der Luxusvariante schreien. Nach mehreren Jahren als PKW-City-Expresskurier kann ich jedoch nicht auf negative Erfahrungen mit Velos zurückblicken, denn diese Engpässe entstehen vor allem in den Rushhours und nur an einigen neuralgischen Punkten. Da ist dann etwas mehr Toleranz gefragt. Wenn man dann um 09.30 durch Bern fährt, ist das Verkehrsaufkommen echt überall erträglich. Da brauchts dann auch keine Luxus-Designs im Strassenraum mehr. Zu teuer und zu unnütz (aber gut für die Wiederwahl). Auf der anderen Seite sind gewisse Ampelsteuerungen, Strassendesigns und das Aufheben von Bus-Buchten fertiger Blödsinn für Automobilisten, ich beziehe als klar nicht Partei für ein Verkehrsmittel. Wenn ich Partei beziehe, dann für den GMV.

    Zum Bahnhof: Als Verfechter eines autofreien Bahnhofplatzes, eines Schützenmatte-Monbijoutunnels und einem Tram-Tunnel unter Markt- und Spitalgasse (“Bern on the next level”) sehe ich natürlich kein Platzproblem vor dem Tibits – leider karren da zur Zeit noch Autos rum. Aber irgendwann wird das noch, und ich will es miterleben. Wenn die Städte in der Schweiz etwas Besseres sein wollen, dann müssen sie Fussgängerzonen haben. REINE Fussgängerzonen. Und es wäre nichts einfacheres als dies in den Hauptgassen einzurichten, nachdem man im Tagebau alles untertunnelt hat. Stell Dir mal vor, nur noch Fussgänger (und Velos) auf dem schönen Bahnhofplatz…

    Das Milchgässli ist jöööö – in CPH stehen die Velos einfach überall in rauen Mengen rum, am Bahnhof wohl zu 1000en! Dass die Paybacktime bei >50 Jahren liegt, das wusste ich nicht, da musste ich laut rauslachen…

    Well, leider ist Bern viel zu hügelig für komfortables Velofahren. Wenn alles flach ist, kommt man wenigstens mal vorwärts, auch ohne in Schweissströmen zu versinken. Immerhin überlege ich mir mittlerweile ernsthaft die Erweiterung meines Mobilitätsportfolios um einen Flyer (natürlich die S-Serie 😀 ).

  14. Danke für die wertvollen Hinweise (Velostation, Zeughausgasse).
    Ich bin bei Pro Velo Bern, und ich werde die wunden Punke mal einspeisen.

    Anderes hingegen wird mühsam zum Korrigieren.
    Gut, in der Innenstadt müssen wir (Fussgänger, Velos, Anlieferer…) uns tendenziell aneinander gewöhnen und aneinander vorbeikommen. Der Stärkere hat auf den Schwächeren Rücksicht zu nehmen.

    Und an jene, die in Velofahrenden nur arrogante Rowdies sehen:
    Velofahrende sind nicht Autofahrende mit zwei Rädern weniger, sondern eher Fussgänger mit zwei Rädern mehr.

    Fussgänger und Velofahrende halten eben nicht vor Rotlichtern, die nur rot sind, um rot zu sein (Mani Matter lässt grüssen!).
    Die Verkehrsregeln gelten schon für alle, aber sie sind nicht für alle gemacht… Dort liegt das Problem.

    Noch selten ist in Bern ein Velofahrer zu Tode gekommen, weil er bei Rot gefahren wäre. Hingegen sind schon massenhaft Velofahrende und Fussgänger zu Tode gekommen, welche bei GRÜN gefahren oder gegangen sind!
    FRAGE: Was ist hier falsch?

  15. @tömu: Ich bin auch hauptsächlich Benutzer des Langsamverkehrs, kann aber kann ebenso nicht verstehen, weshalb so viele Velofahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Rotlichter sind für alle gültig. Fahrverbote auch.

    Verbote und Regeln werden nicht wegen jenen aufgestellt, die sowieso rücksichtsvoll unterwegs sind, sondern wegen jenen, die sich nicht korrekt anderen gegenüber zu verhalten wissen. Dennoch haben sich auch die Rücksichtsvollen an den Spielregeln im Verkehr zu halten.

    Ich hatte als Automobilist, Fussgänger und Velofahrer schon einige Schreckensmomente, weil sich Velofahrer nicht an Gebote und Verbote hielten. Auch wenn ich bei gewissen Ampeln (bei der Schanzenstrasse gab es mal so eine nervige) so meine Zweifel habe, so bleibt rot auch für Velofahrer rot.

  16. Nun, die Erfahrungen aus der Velohauptstadt zeigen, dass, wo ein rotes Licht überfahren werden kann, einfach zu wenig Verkehr ist. Aber in København wird sowieso braver gewartet als anderswo. Sagt doch schon der Lonely Planet “Copenhagen Encounter” in der Rubrik “10 Dinge die man tun sollte um möglichst wie ein Einheimischer zu wirken”, dass man an der Fussgängerampel bei Rot warten solle! Und das wird dann auch gemacht. Doch auch hier wieder, einfach, weil der Verkehr (insbesondere die Velos 😀 ) eh viel zu stark ist. An den superstark frequentierten Übergängen hat es sogar Countdown-Sekundenzähler für Rot (hey gleich gehts los) und Grün (noch 4s, dann bist Du fällig). Da ist Bern halt schon noch ein wenig dörflicher 😉
    Leider bin ich ein Schluderi und weder als Fussgänger noch als Velofahrer als Vorbild zu gebrauchen. Ich habs da mehr mit dem italienischen way of living – “panta rhei” … :-/

    He, und noch zum Thema Velo-Parkhaus, hier die Variante aus Japan:
    http://www.youtube.com/watch?v=wE4fvwTBtno

    Gefunden bei http://www.copenhagenize.com – eine g****e Seite für alle Velocionados…. (nein ich bin keiner, aber was nicht ist kann noch werden)

  17. @tömu / omo sherif: Ich finde, dass gewisse Verkehrsregeln aus Nordamerika gerne auch hierzulande übernommen werden sollten – ich meine vor allem “Rotlicht gilt als Stoppzeichen beim Rechtsabbiegen”. So könnte mancher Liter Benzin gespart werden, der beim überflüssigen Warten verpufft (oder kennt noch jemand öppert, der den Motor abstellt vor der Ampel, ausser sich selbst?). Und für VelofahrerInnen ist das eh kein Problem.

    Ebenso könnte man nachts vermehrt Gelbblinken statt Grün/Rot einführen, oder bei Fussgängerstreifen die Regel einführen, dass Velofahrer die Stelle vorsichtig passieren dürfen, wenn wirklich “kein Schwein ume isch” (ähnlich Gelbblinken bei “Konfliktgrün” mit Fussgängern nach dem Rechtsabbiegen, z.B. Bubenbergplatz-Schanzenstrasse, 1. Fussgängerstreifen – das geht ja offenbar auch).

    Dass man bei den Zebrastreifen auf der Schanzenbrücke bei Rot anhält, da meistens sehr viel los ist, versteht sich von selbst. Auch ich erlebe leider oft Velofahrende, die unseren Ruf zerstören, da für sie ein Rotlicht *nie* zu gelten scheint, selbst wenn die Autos im Sekundentakt vor ihnen vorbeirasen. Das kanns irgendwie auch nicht sein.

    Ich gebe gern zu, dass ich sensibilisiert bin, seit ich zwei netten Polizisten 150 Franken abdrücken durfte für drei nacheinander überfahrene Rotlichter. Weil wirs recht lustig hatten zusammen, erliessen sie mir sogar eines… Multipack-Rabatt, gewissermassen. Seither überfahre ich nur noch “todsichere” Rotlichter und schaue immer zuerst zurück 😉

  18. Warum sich viele Velofahrer nicht an Rotlichter halten?

    Eben, weil viele Anlagen schlicht und ergreifend nicht für Velos gemacht sind. Punkt.

    Sondern z.B. dafür, dass die Fussgänger zu ihrem Recht kommen, oder dass sich der Autoverkehr nicht selbst total blockiert, um Stauräume freizuhalten, um den Verkehr zu dosieren usw.

    Viele Ampelanlagen sind NUR aus Auto-Optik erstellt wurden. Genauso wie all die Einbahnstrassen!!!

    Ich kann dir Dutzende von Situationen an Ampelanlagen zeigen, in denen es OBJEKTIV SICHERER ist, mit dem Velo bei Rot zu fahren (oder zu Fuss zu gehen), als bei grün. Hinter der Windschutzscheibe kann man das nicht beurteilen, und das stört dann die meisten verständlicherweise.

    Die meisten, die sowas “verbrechen”, kennen die Anlage, machens bewusst, und nutzen nichts anderes als ihren sicherheitsmässigen VORTEIL. Rowdies machen es auch dann, wenn andere dadurch einen Nachteil erleiden. Ich gehöre nicht zu denen, aber die fallen natürlich brutal auf.

    Nocheinmal: Velos verhalten sich genau so situativ wie Fussgänger. Allein am Bahnhofplatz Bern übertreten TÄGLICH TAUSENDE Fussgänger die Verkehrsregeln (Rotlichtmissachtung, Fussgängerstreifennichtbenützung), ohne dass irgend ein Hahn danach kräht! Aber sobald ein Velo das gleiche macht (auch ohne jemanden zu gefährden), gibts ein Riesendrama.

    Hört auf mit dieser idiotischen Hetze, schaut den Tatsachen in die Augen, den Unfallzahlen, der Verursachern, den Schuldigen, den Haftpflichtfällen.

    “Daran haben sich alle zu halten” reicht für mich nicht als Begründung, sich all den hirnlosen Bevormundungsautomaten vorbehaltlos zu beugen.

    “…mir, wo müesse läben i de gottvergässne Stedt
    Wo men uf em Trottoir louft und wenn men über d Strass wott
    Mues warte bis me vom’ne grüene Liecht d Erloubnis het
    Und we mes nid so macht, de wird men überfahre
    Isch das der Ändpunkt vo’r Entwicklig vo füftuusig Jahre”

    (Mani Matter)

  19. …hm, klingt alles ziemlich asozial und nicht sehr integriert. Eine Gesellschaft der Sonderregelungen und im Ausnahmezustand. Na prost.

    Blöker: Bitte Motoren NICHT abstellen bei Rot. Es wird zu schnell wieder grün, als dass es nützen sollte und beim Anlassen wird wesentlich mehr Dreck produziert, als verantwortbar ist.

    Und: Danke omo sherif.

  20. Re: Motoren vor Rotlicht – da gibts, mit Verlaub, ganz andere Aussagen dazu. Deine Aussagen hört man auch oft – aber auch genau das Gegenteil. Ich werte das nicht; aber wir müssen alle zugeben, dass wir hierbei nicht Fachleute sind und somit auf Aussagen Dritter angewiesen.

    Sonderregelungen und Ausnahmen sind gerade da in Ordnung, wenn umweltfreundliches Verhalten *einfach* gefördert werden kann. Leider werden dem Velofahren in der Stadt Bern (rotgrün…?) immer noch viel zu viele Steine in den Weg gelegt.

    Autos gehören möglichst raus aus der Stadt – aber auch hier wieder: Ausnahmen vorbehalten!

    Ich glaube langsam, Du hast einfach eine Aversion gegen strenge Regelungen mit vernünftigen Ausnahmen, da es für Dich zu kompliziert wird, alles zu behalten / begreifen 😉

  21. Keine Fachleute. Hm… Aber ich bin Autofahrer und verstehe zufällig ein wenig mehr so wie es aussieht. Also. Wenn jemand den Motor anlässt, sieht man von blossem Auge eine Wolke aufsteigen. Russ und Dreck, was auch immer da noch drin ist. Wer ein altes Auto hat, stellt es am Besten wirklich gar nicht erst ab, da diese in der Verbrennung noch viel unreifer sind. Anders ist es, wenn der Motor heiss ist. Dann springt er auch wesentlich schneller an und hinterlässt auch weniger von all dem Zeugs. Kalte Motoren sind grosse “Benzinfresser” – und Kaltstart ist sehr unweltunfreundlich. Wer in der Stadt das Auto benutzt, sollte mindestens 10 Miinuten fahren, bevor er den Motor stoppt. So einfach ist das.

    Und so unterschiedlich sind die Studien übrigens nicht. Es sind sich alle einig, dass das Abstellen gut “wäre” – doch der wichtige Faktor ist eben die Zeit dazwischen!

    Ich finde, es gibt in einer Gesellschaft keine Sonderregelungen für die Braven. Weil das gibt automatisch eine Zweiklassengesellschaft. Und die “Braven” werden immer in der Minderheit sein.

    Ich habe eine Aversion gegen unreife Regelungen. Und es ist in der Tat nicht einfach alles zu behalten und zu begreifen. So wie mit den Schneekanonen und dem Atomstrom und so… gell…

  22. Keine Fachleute. Hm… Aber ich bin Autofahrer und verstehe zufällig ein wenig mehr so wie es aussieht.

    Beep… Alarmstufe rot… Halbwissen und Stammtisch-Jargon bringen uns hier nicht weiter! Selbsterkenntnis schon. Wir sind hier keine Fachleute, und was wir sehen, können wir unter Umständen nicht deuten, auch wenns einleuchtend scheint. Punkt. (Gilt auch für unsere Bemerkungen bezüglich Solarzellen weiter oben!)

    NB: Ich kann auch Autofahren, aber ich weiss, wo meine Wissensgrenzen liegen.

    Ich finde, es gibt in einer Gesellschaft keine Sonderregelungen für die Braven

    Hallo…? Es geht im weitesten Sinne drum, unseren Planeten zu retten?! Das ist weitaus mehr als z.B. meine Anti-Rauch-Debatte. Lieber ein paar Sonderregelungen mehr, etwas Sensibilisierung in mehr Köpfen und dafür ein besseres Leben für alle! Auch nur eine Person mehr, die auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigt, und das hat schon was gebracht! Dazu muss man aber Anreize schaffen… war schon immer so. Der motorisierte Individualverkehr ist immer noch eine der grössten Luftverpestungsschleudern. Es ist sehr wohl OK, wenn man da den Hebel ansetzt.

  23. Hey, komm auf den Boden: Ich habe ein Auto zusammengebaut, habe 5 Autos bereits mein Eigen genannt, dazu 2 Motorräder, und kenn mich mit Motoren, seit ich mit 13 die ersten Töffli frisiert habe, ziemlich gut aus. Zudem kann ich eine Benzinnadel beobachten und, da ich das Benzin auch bezahlen muss, mit dem Kilometerstand kombinieren. Wer sich für die Umwelt interessiert, macht das wohl automatisch… Das ist kein Halbwissen und auch kein Stammtisch-Jargon. Ich habe ehrlich gesagt eher das Gefühl, dass Du von der Sache keine Ahnung hast und versuchst, andere in den Wind zu schlagen.

    Ich sage nicht, dass ich ein Fachmann bin, denn ich finde das nicht wichtig. Als Journalist habe ich aber den einen oder anderen Fachmann zum Thema befragt und gerade aus Interesse an der Sache etwas tiefer gegraben. Doch, gerade wegen der praktischen Erfahrung, darf ich doch wohl annehmen, dass ich kein Halbwissender bin. Ok, ich habe keinen Doktor in Ökologie und Benzinautologie. Trotzdem, das mit den Solarzellen stimmt leider – kann sein, dass in der Zwischenzeit jemand eine Lösung gefunden hat…

    Wenn es darum geht, unseren Planeten zu retten, so sollten wir erst mal von unserer Hochnäsigkeit herunterkommen, die Schneekanonenfelder mal wieder anforsten und schauen, dass wir, statt uns zu brüsten, wie umweltfreundlich wir sind, mal Taten geschehen lassen. Vor allem aber sollten nicht WIR den Planeten retten, sondern ihm die Möglichkeit geben, sich selber wieder zu regenerieren. Wir Menschen haben diese Macht nicht – auch wenn wir uns noch so bemühen.

    Tipp: Bestell einen Abfallcontainer für die Brunngasshalde statt nur darüber zu motzen, dass da keiner steht. Tu was, statt nur mit dem Finger auf andere zu zeigen.

    “Es geht im weitesten Sinne drum, unseren Planeten zu retten…”

    Es redet sehr schnell niemand mehr über solche Dinge. Die Gesellschaft hat die Zeitungsabfallflut stillschweigend geschluckt. Das sind “die Massen”. Und wenn du schon den Planeten retten willst, dann sollte Dir die Tat mehr wert sein. Die Tat ist nicht, für sich ein Sonderrecht zu regeln und andere zu verzeigen.

    Ich verabschiede mich mal für eine Weile aus diesem “Stammtisch-Blog”, in dem anscheinend der Blöker die Welt erklärt und weiss, wie die Welt funktioniert. Es war wohl falsch von mir anzunehmen, dass jemand ein Interesse an einem Austausch haben könnte. (so von wegen Beep… Alarmstufe rot… und so… Das ist ziemlich…)

  24. Wie man so schön sagt: JacoBlök bleibt bei seiner Darstellung. Nur weil ich Seilbahnfan bin und ab und zu mal solche Geräte auseinandernehme, behaupte ich noch lange nicht, zu wissen, wie eine VR101-Seilklemme ganz genau funzt… Emissionen von Verbrennungsmotoren sind ein Fall für Wissenschafter; wer was anderes behauptet, überschätzt sich ein wenig.

    Und beleidigte Leberwurst musst Du deswegen jetzt schon gar nicht spielen. Wäre schade.

    Tipp: Bestell einen Abfallcontainer für die Brunngasshalde statt nur darüber zu motzen, dass da keiner steht

    Geits…?! Nicht mein Job; dafür bezahle ich Steuern. Meine Methode ist primär die Schreibe – wenn andere andere Methoden haben, bitte. Manchmal wirkt das.

    Die Tat ist nicht, für sich ein Sonderrecht zu regeln und andere zu verzeigen.

    Gähn. Oben besprochen.

    so von wegen Beep… Alarmstufe rot… und so… Das ist ziemlich…

    … genau: Star Trek. Kennst Du offenbar nicht, ist Dir vermutlich zu kommerziell?

    Ich verabschiede mich mal für eine Weile aus diesem “Stammtisch-Blog”, in dem anscheinend der Blöker die Welt erklärt und weiss, wie die Welt funktioniert.

    Behaupte ich nicht – siehe oben: Ich weiss, was ich eben nicht weiss, und denke nicht, es trotzdem zu wissen. Aber sag, das bringt Dich nun derart in Rage? Echt? Das isch aber nid dr wärt…

    Ein Blog ist in seiner Ur-Form immer Diskussion, nicht Welterklärung. Vermutlich wollen die meisten Blogger die Welt erklären, OK. Aber die meisten sind sehr offen und dankbar für Kommentare. Ich auch – selbst von politisch auf der gegenüberliegenden Seite gelegenen Leuten. Wenn Du mit Widerrede nicht leben kannst, vor allem mit pointierter nicht – was Du aber aus meiner bisherigen Erfahrung schon kannst – dann solltest Du tatsächlich keine Kommentare mehr schreiben. Aber ich bleib dabei: Fordere mich weiter heraus, mir gefällts. Es wurde gerade erst spannend…

    Tu was, statt nur mit dem Finger auf andere zu zeigen.

    Oben steht, was ich so tue. Nicht immens viel. Aber immerhin. Beim Versuch, Papierverschwendung in grossen Stil zu verhindern, warst Du ämu auch noch mit Herzblut bei der Sache.

    Nochmals: Der motorisierte Individualverkehr im Alltag ist einer der grössten Luftverpester. Es macht durchaus Sinn, hier den Hebel anzusetzen und zu versuchen, mehr Richtung öV und Velo zu lenken.

    Du kannst zig Beispiele aufzählen, die in der Herstellung, im Transport usw. nicht besonders ökologisch sind, um anderes zu verteidigen – das führt aber nicht sehr weit (längerfristig gesehen haben all diese Dinge die bessere Ökobilanz). Ebensowenig wie wir uns hier gegenseitig vorbeten, was wir alles tun und nicht tun und sollten. Es ist OK, wenn Du Deine Warenlieferungen mit einem Auto machst – vielleicht setzt Du dich ja noch für bessere öV-Verbindungen zu Deinem Wohnort ein.

    Mir gehts um all die fuule Sieche, die in ihrem Alltag das Auto da brauchen, wo es völlig unnötig ist, nämlich bestenfalls mit einer Aktentasche von A nach B kommen, wo guter öV vorhanden wäre oder wo eine Velofahrt drin läge. Damit wären schon etliche Tonnen CO2 eingespart. Selbstredend mache ich Materialtransporte auch mit einem (Mobility-)Auto.

    Wir können uns heute fast nicht mehr 100% sinnvoll ökologisch verhalten – und das ist auch nicht das Ziel: Es geht nicht darum, dass wir alle in unbeheizten Holzhütten leben, unsere PCs verschrotten und Ferien nur noch im Umkreis von 10km machen. Aber kein Mensch wird behaupten, dass z.B. ein Offroader, der nur auf aspahltierten Strassen und von einer einzigen Person benötigt wird, ein besonders sinnvolles Verhalten ist im Hinblick auf möglichst geringe Emmissionen im Alltag.

  25. Jetzt mischt sich die Lehrgotte doch noch ein… Danke Blöker, dass du solche Themen wie Umwelt, ökologisches Verhalten, ÖV, Rauchen etc. zur Sprache bringst. Mir gefällt dieses ‘Stammtischblog’. Die Anzahl der Kommentare zeugt jedenfalls davon, dass da etwas in Gang kommt und sich bewegt…
    Meine Empfehlung an alle, die es noch nicht getan haben:Unterschreibt doch die ‘STOPP Offroader!’ – Initiative der jungen Grünen! Ein kleiner, aber wichtiger Schritt in eine Richtung, die uns und unserer Umwelt zugute kommt.

  26. Ich wollte, geplagt von einem nicht wirklich guten Gewissen, dass ich ab und zu fliege, noch etwas genauer wissen, wie die Anteile an CO2-Emissionen beim Flug- und beim motorisierten Individualverkehr sind. Was auch immer ich dazu finde, z.B. aus Baden-Württemberg oder aus Gesamtdeutschland: der MIV schneidet schlecht ab. Ich will damit keineswegs sagen: “fliegt, soviel ihr wollt, aber niemand darf mehr Auto fahren” – sondern eher, dass der Hebel sehr wohl bei unnötigen Autofahrten im Alltag angesetzt werden kann. Unnötige Fahrten vermeiden, Benzinsäufer und “alti Rochle” von den Strassen verbannen, Carsharing subventionieren.

    Selbstredend müssen Sprit generell und Flüge teurer werden – zumal der Mensch übers Portemonnaie funktioniert, wird er in der Regel eine doppelt so schnelle, doch einen Viertel so teure Flugreise einer Bahnfahrt vorziehen, was reichlich absurd ist. Mit den Aufschlägen auf dem Sprit sollten vor allem Hochgeschwindigkeits-Zugstrecken finanziert werden.

    Ach ja: Keine schlechte Idee, die Aktion “primaklima.bern” – nicht nur, weil eine ehemalige Chefin von mir dabei ist. Der Entwickler hat zwar vergessen, dass Joomla-Default-Favicon zu löschen, aber das nur am Rande 😉

  27. Ach ja… wer sich über angeblich so rowdiehafte Velofahrende nervt, sollte z.B. mal ein Weekend in Berlin verbringen – und wird in Bern paradiesische Verhältnisse erleben. Man soll ja nicht schlechte Beispiele als Vorbild nehmen – sondern wird dann checken, dass gewisse Dinge einfach nicht so schlimm sind, wie man vielleicht denkt. Oder dass man als FussgängerIn auch nicht immer “zmitz im Seich” gehen muss, sondern auch aufmerksan sein und aufpassen darf.

    Allerdings sind auch die meisten Velowege in der deutschen Hauptstadt vorbildlich und von Strasse sowie Fussgängerwegen separiert.

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