Die Swisscom heuchelt wieder einmal herum: Sie senkt zwar die Roaming-Tarife (Telefonieren mit dem Handy aus dem Ausland), ändert aber die so genannte “Taktung”: Anstatt im 30-Sekunden-Takt wird neu im Minutentakt abgerechnet. Swisscom-Kenner hätten so einen Schachzug anhang der bisherigen Geschäftspolitik problemlos erahnen können… Comparis listet in einer Medienmitteilung weitere Negativpunkte auf, z.B. teurere SMS.
Nach allen Regeln der PR versteckt die Swisscom solche Infos im letzten Satz der Medienmitteilung – und auf die Idee, dass da etwas nicht stimmt, kommen auch nur Szenekenner. Ein Provider, der offen und ehrlich ist, wäre uns allen lieber.
Die anderen Anbieter sind leider auch nicht viel besser – und haben beobachten offenbar den Markt schlecht. Aus dem “Tagi”: “Überrascht zeigte sich die Konkurrenz der Swisscom in der Schweiz von der Tarifsenkung. Bei Sunrise und Tele2 war am Vormittag noch keine Stellungnahme erhältlich.”
Vielleicht waren sie einfach nur froh, dass Swisscom sich bisher still gehalten hatte und alle kartellmässig fröhlich weiter abzocken durften?
Die Preisoptionen meines Anbieters Sunrise sind ebenfalls reichlich konsumentenunfreundlich: Man muss je nach Ferienort bestimmte Dienste abonnieren, um (vielleicht) zu sparen. Zuerst mal gilt es aber auszurechnen, ob es sich überhaupt lohnt, wenn man die Optionsgrundgebühr mit den zu erwartenden Telefonkosten verrechnet. Das ist vollends irr!
Und natürlich gilt: Wenn man das Abo nach den Ferien nicht abbestellt, läuft es weiter. Zudem werden bei den Optionen GPRS-Daten im 100KB- statt 10KB-Schritten gerechnet, was ein einfaches E-Mail-Checken verteuert. Wer nicht genau hinschaut und Zeit mit Rechnen verbrät, bekommt somit eine Mogelpackung… Usability und KonsumentInnenfreundlichkeit: Null.
Abzocke bis zum Gehtnichtmehr!