Als wir früher in den 1980ern beim Lokalradio die Platten noch selbst auswählen konnten, galt die Regel, pro Sendung einen italienischen Titel zu spielen. Zu meinen bevorzugten Titeln gehörte “Se io fossi un angelo” von Lucio Dalla – ich pflegte solcherlei Musik “intelligente Schnulze” zu nennen.
Jetzt ist er tatsächlich einer geworden, schneller als allen lieb war, und auch wenn ich weder ein grosser Fan noch Kenner von Dalla bin – der Typ mit dem Bart war mir schon immer irgendwie sympathisch. Schade, dass er weg ist.
Italopopsozialisiert wurde ich auf Schawinskis Groppera-Radio-24 mit “Balla balla ballerino“, das war für mich der Soundtrack vom Markt in Luino, den wir 1980 aus Sedrun via Lukmanierpass besuchten, um Latzhosen zu kaufen. Der Song hat vermutlich in der ewigen Rangliste italienischer Musik einen ewigen Top-5-Platz auf sicher. “Cosa sarà” (mit Francesco De Gregori) verpasst diesen Status nur knapp.
Mein heimlicher Dalla-Favorit ist aber “Washington” aus dem Jahre 1984 – Kalter-Krieg-Italo-80er-Pop vom Allerfeinsten:
Heute Abend wäre sein Konzert hier in der Stadt gewesen…
Irgendwie macht mich der Tod des begnadeten Cantautore, mit dem ich in den Siebzigern ‘gross’ geworden bin, betroffen.
“L’anno che verrà” übrigens mein Lieblingslied. Per sempre!