Noch am Dienstagabend schien sich nach einem heftigen Sturm mit anschliessendem Starkschneefall und Regen alles beruhigt zu haben – Ausserirdische griffen zwar Sedrun wieder mal aus der grossen roten Wolke an, aber ansonsten nahm alles seinen gewohnten Lauf.
Doch dann gings los: Strömender Regen auf die dicke Schneedecke am Mittwochmorgen, der auf dem kalten Boden sofort gefror, heftige Schneefälle und nun dieser Wintersturm, der seit Donnerstagnachmittag anhält und nicht aufzuhören wollen scheint – das Tujetsch ist so verschneit wie schon lange nich mehr.
Die Bergbahnen raufen sich die Haare, die Lage nimmt fast schon Züge an wie im Lawinenwinter 1999, als der Zugang zur Talstation wegen Lawinengefahr tagelang nicht möglich war. Zuerst gar kein Schnee, dann zu viel Schnee, schlechtes Wetter, wegen Sturm geschlossene Anlagen, nicht verkehrende Züge über den Pass, erneute Sturm- und Neuschneewarnung für Samstag/Sontag – eine Misere.
Video vom Sturm “Andrea” in Sedrun, 6.1.2012 | |
Nun, mir gefällt diese cufla gronda extrem gut: Zwischendurch mal Schneeschaufeln oder durch den Sturm spazieren und sich den Schnee aufs Gesicht peitschen lassen sind ein guter Kontrast zum Arbeiten im Haus, während hintendran das Feuer im Specksteinofen knistert und der Wind die Fensterläden wummern, die Balken des Holzhauses ächzen und die Fenster sich mit Triebschnee füllen lässt.
Unsereiner Flachländer wird etwas neidisch – diese von oben verordnete Pause nimmt Hektik aus dem Alltag. Hier unten liegt noch immer kein Schnee – also geht auch die Hektik weiter…
Neidisch? Niemals!
Niemals. Würde ich zugeben neidisch zu sein.
Nie. 🙂
Geniess es da oben, herzliche Grüsse von unten.