In Spanien können sies ja auch

Wie zu erwarten war: Kaum in Bern, schon wieder rauchende Köpfe. Liebe SBB, wann verbietet ihr das Rauchen wirklich konsequent auf eurem Hoheitsgebiet? – Statt in den Zügen rauchen die Leute nun einfach am Perron – nach einer angenehm qualmlosen Fahrt atmet man in der Menschenmasse zwischen Zugtüre und Unterführung noch mehr Krebsli ein als vor dem 12. Dezember 2005 im Raucherabteil.

Aber auch in den Katakomben des Berner Bahnhofs ist vielen GlimmstänglerInnen völlig egal, dass sie da ihrer Lungenteerung nicht frönen sollen. Das macht ihnen der Weibel Bene aber auch schön einfach – konsequenterweise darf man ja in “Spetaccolo” & Co. rauchen. Laut “Bund” vom 12. Januar 2006 sind die Gastronomiebetriebe “hüben wie drüben frei, ihren Gästen das Rauchen zu erlauben. Und das tun denn auch praktisch alle.” – Wer hatte bitte diese Schnapsidee?

Kürzlich im Schnellzug Göschenen-Luzern: Zwei Jungs kiffen, was das Zeug hält – die Luft ist zum Schneiden dick. Nichts gegen einen guten Joint, aber sicher nicht hier – der Kõõdüktöhr unternimmt nichts, obwohl er die beiden gesehen hat.

Zurück aufs Perron: Wenn man in einen Zug steigen möchte, der schon einige Minuten da steht, kämpft man sich ebenfalls durch Massen von Süchtelern. Sogar der Minibar-Mann raucht zum Zug raus: Tolle Vorbilder! – Können die SBB nicht einfach Nikotionkaugummis verteilen, wenn es der Gesetzgeber schon nicht fertigbringt, das Rauchen konsequent aus der Öffentlichkeit zu verbannen?

Beängstigend ist die Egomanie der EinneblerInnen vom Dienst: Niemand kommt auf die Idee, am Perron oder im Café auf eine Zigi zu verzichten, obschon alle wissen, dass es die meisten nervt. Weshalb gehts immer nur mit Druck und Repression? In einigen Jahren werden die entsprechenden Gesetze da sein – seufz, wieso erst dann? In Spanien können sies ja auch.

14 Kommentare

  1. Und der “Zentrale Kundendienst Bern” meint dazu:

    “Nebst den Zügen werden ab dem 11. Dezember 2005 auch die geschlossenen Räume im öffentlichen Verkehr als rauchfrei deklariert. Darunter fallen alle geschlossenen Aufenthaltsflächen, die öffentlich zugänglich sind. Überall dort, wo die Luft frei zirkulieren kann und somit keine Gefährdung von Passivrauch besteht, darf weiterhin geraucht werden. Offen gesagt, wäre dort ein absolutes Rauchverbot auch kaum durchsetzbar.

    Wir versichern Ihnen, dass wir uns sehr bemüht haben, eine pragmatische Lösung zu finden, die die Bedürfnisse der Nichtraucher wie auch der Raucher berücksichtigt. Wir hoffen, Ihnen mit unserem Schreiben unsere Haltung aufzuzeigen und freuen uns, wenn wir Sie auch künftig in unseren Zügen begrüssen dürfen.”

    Frei zirkulieren? Keine Gefährdung von Passivrauch? – Ach ja, in Bern weht ja ständig die Bise, oder ein Gewitter sorgt für Sturm. Ich wäre dafür, den zentralen Kundendienst mal für ein paar Stunden an ein Perron zu verlegen. Dann würden die nicht mehr von “kaum durchsetzbar” sprechen. IN Ihren Zügen werden sie mich weiterhin begrüssen dürfen – nur überlege ich mir, auf dem Weg dahin fortan eine Gasmaske zu tragen. Wäre ja ein schönes neues SBB-Accessoire, ein Mundschutz mit SBB-Logo für den Weg zum Bahnwagen!

    Und ich frag mich nach wie vor: Wieso wollen immer alle die Bedürfnisse der RaucherInnen mitberücksichtigen? Sind die so wahnsinnig wichtig? In einigen Jahren wird man über so eine Aussage schallend lachen.

  2. Mein Auto tötet! Tagtäglich und gnadenlos. Dafür rauche ich nicht – judihui, wie bin ich froh!

  3. Und wie gesundheitsschädlich ist denn der sog. Passivrauch wirklich?

    Es wurden diverse Gefahrenstoff-Messungen von überlst zugequalmten Lokalen veröffentlicht. Dazu steht in der Regel: "Seht her, welchen gesundheitsschädlichen Substanzen sich da ein Passivraucher aussetzen muss…"

    Nun, nimmt man diese Messergebnisse und vergleicht sie mit den zulässigen Grenzwerte am Arbeitsplatz 2007 (in der Schweiz z.B. http://wwwitsp1.suva.ch/sap/its/mimes/waswo/99/pdf/01903-d.pdf ), dann merkt man schnell, dass keiner der Gefahrenstoffe auch nur annähernd diese offiziellen Grenzwerte erreicht!

    Nun soll also ein Besuch in einem Lokal gesundheitsgefährlicher sein, als ein Arbeitsplatz, an welchem während 42 h/Wo höhere Konzentrationen als unbedenklich angesehen werden?

  4. Sorry, Felix, so infantiles Zeug von Ewiggestrigen (Link zum "Netzwerk Rauchen") will ich hier drin nicht haben, drum hab ich ihn rausgelöscht. Wer will, soll danach googeln, aber ich helfe diesen Tröten nicht auch noch, ihre Platzierung in Suchmaschinen zu verbessern. Geh in die Ecke und schäm dich, wenn du wirklich an solche Dinge glaubst, die da kolportiert werden – das ist ja hochgradig widerlich. Wer solche Pamphlete ernsthaft verbreitet, disqualifiziert sich selbst.

    Wenn du übrigens meinen Beitrag gelesen hast, siehst du, dass ich keine pseudowissenschaftliche Diskussion übers Passivrauchen führen will, sondern (wie die Mehrheit der Bevölkerung) einfach nur Ruhe vor den Egos haben möchte, die andere Leute an Orten vollqualmen, wo sie das nicht möchten. Wie gesundheitsschädlich das ist, ist letztlich sekundär – aber jedem Kind dürfte klar sein, dass inhalierter Rauch irgendwie nicht gesund sein kann.

  5. Ewig gestrig?
    Interssantes und sehr sehr demokratisches Verhalten. Eine Meinung die mir nicht passt lösche ich einfach. Passt aber zur historischen Herkunft vielere Nichtraucherargumente und zu deren Vorgehensweise.

    „Die Luftwaffe und die Deutsche Post hatten das Rauchen am Arbeitsplatz bereits 1938 verboten, nun wurde es auch an vielen anderen Arbeitsplätzen, in Amtszimmern, Spitälern und Erholungsheimen untersagt. 1939 verbot die NSDAP jeden Nikotingenuss in ihren Parteigebäuden, Himmler verfügte darüber hinaus, dass uni-formierte Polizei- und SS-Offiziere im Dienst nicht mehr rauchen durften. 1941 folgten Rauchverbote in Stra-ßenbahnen und Luftschutzkellern (obwohl es dort separate Raucherräume gab), 1944 in allen Stadtbahnen und Bussen. Letzteres geht auf eine Initiative Hitlers zurück, der eine Gefährdung der jungen Schaffnerinnen durch die Folgen des Passivrauchens fürchtete. Bereits seit Juli 43 durften sich Raucher unter 18 in der Öffent-lichkeit nicht mehr erwischen lassen. Soldaten erhielten zwar weiterhin Tabakrationen (6 Zigaretten pro Mann und Tag), aber auf Anordnung Hitlers sollten sie beim Empfang der Zigaretten vor den gesundheitlichen Schä-den gewarnt werden. Nichtraucher und weibliche Wehrmachtsangehörige erhielten anstelle von Zigaretten Schokolade oder Obst.“

    Wirklich tolle Gesellschaft und Tradition!!!!
    Hat Eva Hermann also doch recht mit der Behauptung es sei ja schließlich nicht alles schlecht gewesen!?

    Viel Spaß beim Löschen. Etwas anderes erwarte ich eigentlich gar nicht.

  6. Ja – der Link zu deiner bizarr-irren Raucherseite ist gelöscht. Wer sagt denn, dass hier Demokratie herrscht? Dies ist meine private Seite, und jeden Scheiss toleriere ich hier nicht.

    Dein geistiger Müll ist durchaus amüsant und selbsterklärend, drum lass ich es stehen – die Rauchgegner in die Nazi-Ecke stellen wollen… geil… lustig.

    Im Ernst: Die Existenz von Menschen, die so primitiv argumentieren, rechtfertigt allein ein sofortiges Rauchverbot in der Öffentlichkeit und in geschlossenen Privaträumen.

    PS: Dein nächstes Doppelposting hier WIRD dann aber garantiert gelöscht, Du Egomane. Übrigens: Die Frau heisst Herman, nicht Herrmann.

  7. Der Inhalt und die Sprache bestärken meinen Eindruck aus welcher politischen Ecke und mit welchem politischen Background argumentiert wird. Persönliche Verunglimpfungen, Beschimpfungen etc. als Antwort auf historische Fakten.

    Die Ausdrucksweise spricht für sich und bedarf keiner weiteren Kommentare. Vielleicht ist der Blog deswegen so überaus häufig frequentiert.

  8. Lass es einfach ruhen, lieber Darmstädter. Die Rauchverbote werden ohnehin kommen, auch wenn ihr zetert und weissnichtwas behauptet und erfindet oder unbescholtene Bürger als Nazis anbkanzelt. Früher oder später werden Zigaretten aus dem Bild des öffentlichen Lebens verschwunden sein – zum Glück. Und das wird sehr bald der Fall sein.

    Die Trends und Mehrheiten sind klar – darum weiss ich nicht, warum das so lange dauert. In der Schweiz werden Volksabstimmungen in der Regel mit 60-80% von den RauchgegnerInnen gewonnen. Ansonsten ist man auch nicht zimperlich damit, den Wunsch des Volkes umzusetzen – nur ausgerechnet hier haperts arg.

    Zur genauen Nachprüfung der Blogfrequentierung, wenn Dich das so sehr interessiert, kannst Du gerne die Statistiken abrufen.

  9. Natürlich läuft das bei Volksabstimmungen in der Schweiz so. Hat man ja z.B. beim Frauenwahlrecht jahrzehntelang beobachten können.
    Auf Mehrheiten achte ich allerdings schon lange nicht mehr. Immer dran denken: Die Mehrheit hat auch die Nazis gewählt und die Mehrheit hat auch jüdische Flüchtlinge an dre schweizer Grenze zurück ins Verderben geschickt.
    Und nochmals: Es wird weder erfunden noch irgendjemand etwas angehängt, es werden lediglich historische Fakten dargestellt. Das dies dem ein oder anderen nicht gefällt ist schon klar. Aber auch das hatten wir schon…

  10. Wer nicht auf Mehrheiten achtet, hält nicht viel von Demokratie und beweist klar, aus welcher Ecke er kommt (ich bin hier meist in der Minderheit). Und wer Anti-Rauchmassnahmen mit der Begründung ablehnt, die Nazis hätten das einführen wollen, muss geistig schon recht zur Debilität vernebelt worden sein. Du wolltest das noch hören? Kein Problem, da hast Du es.

    Ich hab schon gar keine Lust, Deine angeblichen Fakten zu prüfen – womöglich stimmts, womöglich nicht. Egal. Mir ist recht egal, was Adolf & Co. zum Thema Rauchen gesagt haben. Es geht ums hier und jetzt.

    PS: Du kannst Deinen Kinderli-Raucherli-Link gerne weiter posten, er wird einfach gelöscht.

  11. Auch Liechtenstein hats geschafft:

    Ab Juli 2008 gilt im Fürstentum Liechtenstein ein totales Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Gastronomiebetrieben wird nicht erlaubt, separate Raucherräume einzurichten.

    Die Schweiz ist nun bald einmal die einzige Steinzeit-Provinz in Mitteleuropa, die so archaisch ist, Raucherinnen und Raucher übermässig zu protegieren.

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