Dumm gelaufen. Statt Milliardär bin ich nun eben ein von der Hand in den Mund lebender Freelancer. Dabei hätte ich schon im Jahr 2000 Facebook erfinden können, wie dieser Fund aus den unendlichen Tiefen der Archivkiste zeigt:
Am 21. Dezember 2000 sass ich mit Freundinnen und Freunden im Restaurant Gaumentanz und entwarf eine Art visualisiertes Beziehungsgeflecht – genau das, was die Facebook-Applikation “Nexus” heute in Sekundenschnelle erstellt:
Wir sinnierten damals (als “ADSL” ein Fremdwort war und man mit 56k-Modems surfte) darüber nach, wie es wäre, wenns eine Website gäbe, wo man sich anmelden und angeben könnte, wer mit wem bekannt ist. An Chats, Statusmeldungen und Fotos dachten wir natürlich nicht im Traum, und wir fragten uns auch, wie man eine Person eindeutig identifizieren könnte.
Irgendwie erschien uns das dann alles zu komplex, auch wenn ein anderer Kollege, den man heute oft in der Arena sieht, schon seinerzeit ziemlich lustige Perl-Scripts schrieb – zum Beispiel mussten rund hundert Leute vor einer privaten Filmnacht ihre Lieblingsfilme ankreuzen und wurden dann im Kinosaal entsprechend ihrer Präferenz platziert.
Michael ist zwar auch nicht Multimillionär geworden, hat aber so manche faszinierende Applikation programmiert und die Politikwissenschaft hierzulande um einiges farbiger gemacht. Und wir raufen uns weiter die Haare, dass wir damals das Fratzenbuch nicht zu Ende gedacht haben.
Ich fühle deinen Schmerz: Vor knapp 15 Jahren hätte ich fast Blogging erfunden. Aber leider hatte ich damals das technische Know-How dazu noch nicht. 🙁
(Es ging darum unkompliziert Links, Bilder & Texte mit Kollegen zu tauschen, ohne sie per Mail vollzuspamen.)
Ah, welch visionäre Gedanken schon vor 15 Jahren… sehr schöne Erinnerung! Das hätte ich auch sehr angenehm gefunden damals.