Zum heutigen Artikel in der BZ hier wie immer ein “Extended Remix” mit jenen Infos, die der Kürzung zum Opfer gefallen sind. Zum grösseren Artikel rund ums Diascannen demnächst mehr – bzw. hier der Verweis auf “Best Of Diascans” Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
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Niemand kommt gern in eine eiskalte Ferienwohnung. Doch wer soll vor der Anreise die Heizung einschalten? Wer dem neugierigen Nachbar nur widerwillig einen Schlüssel anvertraut, kann einen Heizkörper problemlos von überall her mit dem Handy aktivieren.
Statt direkt an die Steckdose wird ein mobiler Ofen an den “SMS-Butler” angeschlossen, eine Art Handy-Stecker. So lässt sich der “Pfuus” per SMS-Befehl ein- oder ausschalten. Die einzigen Voraussetzungen: Die Sicherung muss eingeschaltet bleiben, und das Ferienhaus muss Handy-Empfang haben.
Der SMS-Butler M1 der Zürcher Unterländer Firma Elbro funktioniert auf den gängigen europäischen GSM-Mobilfunknetzen und benötigt lediglich eine SIM-Karte, wie sie in jedem Mobiltelefon steckt. Der handliche Zwischenstecker versteht verschiedene Kurzbefehle, die zusammen mit einem PIN-Code versandt werden – auch Zeitschaltungen. Reist man später als geplant an, schaltet man mit einer Kurzmitteilung einfach den Strom für zwei Tage wieder aus.
An den dreipoligen Stecker (fürs Ausland benötigt man einen Adapter) kann man von der Klimaanlage über eine Lampe bis zum Heizkörper alles anschliessen, was man von daheim aus steuern möchte (bis 10A / 2300W). Auch Kurzausschaltungen für wenige Sekunden sind möglich, beispielsweise um einen Router oder PC neu zu starten – hier würde der Code “Pincode und U9” an die Nummer der SIM genügen, wenn man den Strom für 9 Sekunden unterbrechen will, also z.B. Text “4621 U9” an 077 111 22 33. Bei Bedarf meldet der Butler (Details in diesem PDF) zurück, ob der Strom gerade ein- oder ausgeschaltet ist.
Diese Funktion lieferte übrigens auch die Idee zu diesem Text – da im provençalischen Familienferienhaus wegen des “wackligen” Anbieters ständig das Internet ausfällt und damit auch die Webcam, mussten wir eine Möglichkeit finden, den Router aus der Schweiz neu zu starten, was die Verbindung jeweils wieder herstellt. Dafür ist der SMS-Butler ideal.
Da die GSM-Steckdose primär empfangen und nur selten senden muss, eignen sich für den Betrieb Prepaid-SIM-Karten ohne Grundgebühr, die nicht verfallen, wenn sie mindestens einmal pro Jahr benützt werden. Dafür reicht es, vom Gerät eine Statusmeldung anzufordern. Ein günstiges Angebot ist M-Budget-Mobile: im Preis von 19 Franken sind die SIM-Karte plus 15 Franken Guthaben inbegriffen. Selbst bei einem Preis von 70 Rappen pro SMS aus dem Ausland reicht das Migros-Angebot bei nur einem obligatorischen SMS pro Jahr für 21 Jahre.
Die SIM muss zuerst in ein normales Handy eingelegt werden, um den PIN-Code deaktivieren zu können. Nun ist sie bereit für den Butler-EInsatz.
Mit derzeit minimal 417 Franken im Internetversandhandel ist der SMS-Butler M1 eher teuer (vor einem Monat gabs ihn seltsamerweise für 397 Franken).
Der Nachfolger “SMS-Butler Thermo” (mehr in diesem PDF) ist mit rund 300 Franken günstiger und enthält auch einen Thermostat, muss aber von einer Fachperson an die zu steuernden Geräte angeschlossen werden; das kann ins Geld gehen. Noch komplexere Versionen des SMS-Butlers können mehrere Geräte steuern und senden Alarmmeldungen an bis zu acht Personen (Infos in diesem PDF). Auch hier ist aber zusätzliche Hilfe von Fachpersonen nötig.
Billiger als der SMS-Butler hingegen sind Stecker, die via Festnetzanschluss oder LAN steuerbar sind – Anschlüsse, die im drahtlosen Zeitalter allerdings immer weniger anzutreffen sind.
Und wenn die Sicherung durchbrennt, hilft auch keine Fernsteuerung mehr – dann darf der neugierige Nachbar doch noch in die Wohnung.
.. tja das Verlängerungskabel! Fehlt da nicht der 3. Mann – äh Pol, namens Schutzerde?
http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung
Dies im Hinblick auf den anstehenden Hausumbau 😉
Liebe Grüsse Markus
Du Siech… ich hab gewusst, eines Tages muss das noch einer merken! Das Bild kam recht improvisiert in Südfrankreich zustande – da fehlte schicht ein 3Pol-CH-Kabel… gut gesehen! Mein Grossvater hatte sich ein paar “Adapter” gebastelt, um mit den CH-3-Pol-Steckern in die französischen Buchsen zu kommen, aber die Erdung hat er grosszügig weggelassen 🙂 Keine Sorge – ist heute mit Adaptern sauber gelöst, und das Bild kam wegen Platzmangel auch nicht in der BZ.