Dienst nach Vorschrift bei der Grünabfuhr

Eine Familie in unserer Strasse hatte heute etwas mehr Grünzeug als sonst zu entsorgen. Ich war bereits gewarnt und ahnte, dass das nicht gut kommt: Neben dem grossen Grünabfall-Container standen zwei feinsäuberlich bereitgemachte graue Plastiksäcke mit weiteren kompostier- oder häckselbaren Abfällen.

Doch eigentlich dachte ich mir: Das wäre ja jetzt echt ein Witz, wenn die das stehen lassen würden.

Mittelalterliches Dienstleistungsverständnis: Lethargische Müllmänner lassen nicht 100% nach Vorschrift deponierten Abfall einfach liegen Nach dem Aareschwumm standen die Säcke tatsächlich noch immer da, mit einem orangen Zettel dran: “Wurde nicht mitgenommen, da nicht im korrekten Grünabfuhrbehälter bereitgestellt.”

Dienstleistungsverständnis à la Berner Stadtverwaltung anno 2011 live!

Genau solch unsinniges Verhalten zementiert dann eben leider das Klischee von den faulen Staatsangestellten, die Dienst nach Vorschrift leisten (und ich war jahrelang selbst so ein Staatsdiener – mit Verlaub, es schiisst henne aa, die ganze Zeit u.a. wegen solcherlei “Dienst nach Vorschrift” anderer aus Steuergeldern bezahlter Menschen dumm angezündet zu werden).

Nein, ich will keine Ausreden hören, dass das “aus Prinzip” nicht gehe, da es zu lange dauert, da “sonst jeder würde” oder sowas. Es wäre überhaupt kein Problem, die auch die Abfallsäcke mit Grüngut schnell in den Wagen zu leeren und die übriggebliebenen Säcke in den Grüncontainer zu werfen, auf dass sie der Urheber wiederverwendet.

Wer wirklich will, der kann das. “Guter Kundendienst für gute SteuerzahlerInnen” nennt man das.

Liebe Abfallmänner: Wenn ihr als sympathische Büezer mit Pepp wahrgenommen werden wollt, müsst ihr euch schon etwas mehr einfallen lassen. Ansonsten denken sich Eure Kundinnen und Kunden: “Was für ein lethargischer Haufen – fuuli Sieche!”

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