In Rueras wird derzeit ein altehrwürdiges Haus saniert. Isoliert man heute mit 20cm dicken Spezialplatten, reichten damals auch zwei Lagen alte Zeitungen.
Was für eine Fundgrube für Nostalgiker und Historikerinnen – diese Ausgaben der “Gasetta Romontscha” dürften auch in Archiven zu finden sein, aber denen fehlt die besondere Aura, seit sage und schreibe 120 Jahren (mehr oder weniger) den Elementen ausgesetzt gewesen zu sein. Die hier sogar seit 123 Jahren:
Wie wäre es mit einem cudisch d’oraziuns auf die s. communiun oder einem Teater in Zignau am 26. April 1908?
Frohe Weihnachten 1893!
Oder braucht jemand ein Harmonium aus Chicago? Oder Emmentaler für 2 Franken das Kilo?
Hier ist noch so eine schöne Inserateseite in etwas besserer Auflösung sichtbar.
Und wer ist für diese wunderbare Sammlung verantwortlich?
Genau: Vermutlich der begnadete Zeitungssammler Signur Gion Chrisost Berther, der den sagenhaften Preis von 3 Franken 60 für das Jahresabo der längst in der “Quotidiana” aufgegangenen “Gasetta Romontscha” aus Disentis bezahlt hat.
Chrisost? Das wäre ja ein echt kultiger Vorname!
Kompliment an die Nachfolger des Hausbewohners Gion Chrisost, rund ein Jahrhundert später: Sieht nach einer schönen Renovation aus, in deren Rahmen viel Altes erhalten wird.
Ich hätte gerne 20kg vom halbfetten Käse für 1.30 pro kg. Und dazu bitte noch ein paar Kilo Marroni 😉
toll, aber wohl eher nicht als wärmeisolation gedacht, sondern als etwas was man heute windpapier nennt und bei holzbauten immer noch verwendet, natürlich nicht mit zeitungen.
Mit Freude habe ich diesen Bericht gelesen.
Ich wurde in diesem Haus geboren und bin darin aufgewachsen, ohne zu wissen, wie die Fassade isoliert ist.
Dem neuen Besitzer danke ich und wünsche viel Freude.
Cordials salids e bia cletg.
Das liest man gern! Grazia fetg, Fidel, e biars salids da Berna.