In einer Woche herrscht hier in Sedrun Hochbetrieb – die erste Röhre des Basistunnels wird durchschlagen, tief unter dem Piz Vatgira, dieser markanten Pyramide im Val Nalps, hier leicht rechts von der Bildmitte:
Mehr zum Piz Vatgira – der höchsten Überdeckung des Basistunnels – in wenigen Tagen in JacoBlök.
Heute war einer dieser güld’nen Herbsttage, wie es sie nur im Tujetsch geben kann.
Es war einer jener Tage zum ganz alleine den Berg hoch wandern, an einem erhöhten Ort Schuhe und T-Shirt ausziehen, zehn Minuten Barfuss den Grat entlang spazieren, die Arme ausstrecken, die Berge umarmen, während einem die duftenden, langsam trockenen Bergkräuter die Füsse massieren.
Ein Tag, die Hände im feuchten Moos zu kühlen. Einer, um den Schmerz des letzten Schneeflecks in der Fussohle wirken zu lassen. Sich zu fragen, ob das leise Rauschen aus einem Bach im Val Giuv entstammt oder von Milà her kommt.
Und ganz fest daran zu glauben, dass man doch glaubt, woran man eigentlich nicht so recht glaubt, nämlich dass man hier oben die Kraft der Sedruner Berge anzapfen und den persönlichen Tank damit füllen kann.
Ein Cousin hat mir zudem seine Flip-MinoHD-720p-Videokamera mitgegeben und ich hab ein wenig in der Gegend herumgetestet.
Ich sass ein paar Kilometer Luftline entfernt (und wenige Höhenmeter tiefer) draussen vor der Berghütte und habe einen ganzen Tag lang geschrieben. Und dazwischen immer wieder hochgeblickt in die Berge. Die Farben sind fantastisch. Tage wie diese SIND Kraftspender. Egal, was uns im Tal unten dann wieder empfängt.
Wie recht du hast…