Gähn, ein Artikel mehr zum Thema – ja, aber man kanns nicht oft genug sagen.
Soeben kam die November-Rechnung von Sunrise.
Da denkt man als abzockebewusster Roamer in Berlin an alles: Internationale Option abonniert, nur im Notfall ins Netz, alle Updates abgeschaltet… nun – fast alles.
Pannen-Fall Nummer 8791: Dass man das Mailsystem von POP auf IMAP umstellen sollte im Ausland, ging vergessen. In der Ferienwohnung gabs kein offenes WLAN. Ich ging via UMTS online, beantwortete kurz ein Mail, liess das Mailprogramm offen und ging in die Küche, um mir ein Glas Fassbrause einzuschenken. Kundin R. schickte um 22.50 Uhr eine knapp 8 MB grosse Photoshopdatei zur Aufbereitung – innert einer läppischen Minute war ich um fast 30 Franken ärmer:
Am nächsten Morgen nochmals dasselbe – gut, da kann man sagen “sälbergschuld”. Zweimal darf einem der kapitale Fehler im Zeitalter der Globalisierung natürlich nicht passieren, als Kunde der Antiglobalfirma Sunrise weiss man schliesslich, dass man ennet der Grenze zur Milchkuh mutiert.
Muuuuuh!
Aber alleine die Tatsache, dass man von Sunrise im Ausland telekomtechnisch völlig eingeschüchert wird und sich (selbst mit Option) kaum ins Netz getraut, und dass man selbst als telekonproblemsensibler Mensch versehentlich husch-di-husch über 60 Franken in zwei Minuten verlieren kann, passt irgendwie nicht zu den ach so sonnigen Werbespots mit den coolen Musik.
All I need is a Sunrise?
Sunrise needs some f…ing help to get those roaming prices down, damn!
Schlimm? Es ginge noch besser: Hätte ich im Vorreisestress auch noch vergessen, die Option “Roaming” zu abonnieren, hätten zwei simple Unachtsamkeiten fast 260 Franken gekostet. Kanns irgendwie schon nicht sein, oder?
Zudem: Wird eine EDGE- oder 3G-Verbindung unterbrochen, was öfters vorkommt, werden sowieso 40 Rappen für alle angebrochenen 100KB-Schritte verrechnet; egal, ob nach der erneut zustande gekommenen Verbindung nur noch 4KB übertragen werden.
So kann ein simpler IMAP-Mailcheck schon mal 1.60 kosten (4×40 Rappen für 4x abgebrochene Verbindung), obschon die tatsächlich verursachten Datenpakete von 123 KB an sich bloss 49.2 Rappen wert sind.
Diese Rechnung beweist es einmal mehr: Wenn man sonst scheinbar nirgends mehr Geld verdienen kann, zockt man umso tüchtiger ab, wo man noch kann.
Und damit das möglichst niemand merkt, versteckt man die Tarife auch weiterhin in kryptischen und für Laien unverständlichen Bezeichnungen: “Datenkommunikation: 0.30/20kB ohne Option, 0.40/100kB mit Option”.
Heisst soviel wie:
– Gigantische 15 Franken pro Megabyte ohne Option
– Immer noch stattliche 4 Franken mit Option
Das nervt, das wurmt – wäre an sich langsam ein Wechselgrund. Denn ich sage es nur ungern, aber die alte Tante Swisscom macht das viel, viel besser.
Hmm, kann nicht so ganz nachvollziehen, dass jemand wie du, der sich so viel in den Ferien befindet, jedenfalls mehr als wohl jeder Angestellte mit 4 – 5 Wochen Ferien, der fürs Reisen wohl auch mehr Geld zur Verfügung hat wie eben die Anderen, sich über so etwas aufregen kann. Ich meine für dich sind doch die paar Franken Peanuts. Ja, ich weiss, es geht ums Prinzip. Ich würde das ganze verstehen, hättest du für diese Ferien lange sparen müssen und wärst jetzt noch abgezockt worden durch irgendwen, könntest die Rechnung nicht zahlen und müsstest Schulden machen. Ja, dann würde ich einen solchen Eintrag gerne lesen und würde dich bemitleiden, vielleicht würde ich dir noch ein paar Fränkli spenden, da ja bald Weihnachten ist. Aus der Feder eines Privilegierten finde ich solche Einträge aber einfach nur langweilig *gääähn*
Schade um diesen sonst super Blog, auf dem ich gerne verweile….
und noch ein (gratis) Tipp, mache ich auch immer so: In den Ferien lasse ich die Arbeit zu Hause, das Handy meist ausgeschalten und Internet gibts für ein paar Tage keins. Klappt tipptopp so ohne virtuelle Welt und die Partnerin schätzt das sehr. Aber eben, für mich sind Ferien halt noch etwas einmaliges und aussergewöhnliches.
Gruss von Nebenan
So viel in den Ferien befindet?
Nun, dann wollen wir mal.
Ich habe weder Ferien noch arbeite ich, ich lebe einfach. Ich geniesse den Vorteil meines Jobs, da arbeiten zu können, wo ich grad bin.
Wenn ich also tagsüber Skifahre, heisst das automatisch, dass ich danach durchaus von ca. 16-19 Uhr und 21-02 Uhr arbeite, da sonst kein Geld rein kommt. Das ist ok und entspricht meinem Lebensrhythmus, aber irgendwann hat man’s so satt, den ganzen Bullshit von “immer in den Ferien” oder “ah, wieder mal am Arbeiten” zu hören, wie wenn das Geld von Zauberhand aufs Konto flöge oder ich für jeden Pistenkilometer von einem Mäzen zehn Stutz bekäme.
Wenn ich in Berlin bin, dann “arbeite” ich halt aus deiner etwas antiquierten Sichtweise durchaus auch da – wenn ein Kunde ein wirklich oberdringendes Problem hat, dann helfe ich dem am Handy auch kurz, wenn meine Freundin vis-à-vis bei Kerzenlicht im Restaurant sitzt.
Wenn sie dann später ein Buch liest im Bett, sitze ich halt u.U. am Notebook, bis dem anderen Kunden auch geholfen ist. Den schnellen und persönlichen Service (“bei uns sind Sie keine Ticketsupportnummer, sondern es bedient Sie immer der Chef persönlich”) schätzt meine Kundschaft, dafür bekomme ich am meisten Lob, darum sind die Leute gern bei mir.
Und ich bin meiner Freundin immens dankbar, dass sie da mitmacht und toleriert, dass gewisse Freiheiten auch gewisse Pflichten mit sich bringen.
Ich bin lieber immer erreichbar und frei in der Ortswahl als dass ich einen 9-5-Job mache und am Ferienende den Anschiss, am Montagmorgen wieder in irgend einer sinnlosen Sitzung sein zu müssen.
Natürlich gönne ich mir bisweilen einige Tage am Stück mit normalerweise längeren Antwortzeiten. Handy und iPad müssen aber auch dann an sein. Den Kundinnen und Kunden soll und darf es Wurst sein, ob ich gerade am Skifahren, Olivenernten oder Datenbanken backuppen bin.
Mehr Geld zur Verfügung als die anderen?
Immer eine Frage der Sichtweise: Aus der Perspektive meiner Bekannten in Ungarn oder einer alleinerziehenden Sozialhilfebezügerin in einer Mietwohnung bin ich sicher sehr privilegiert. Aus der Sicht eines reichen Bekannten mit Haus mit Seesicht in Zug bin ich vermutlich arm. Aus der Sicht eines gut versicherten Angestellten mit 7500 netto fix im Monat, 100’000 in der PK, Erstklass-GA, Prius und 50’000 auf der Seite bin ich wohl auch eher ein tendenziell armseliges Bürschchen.
Aber ich helfe dir noch etwas auf die Sprünge, ich finde, man muss da kein grosses Geheimnis draus machen: In unserem Haus steckt z.B. kein Rappen unseres eigenen Umlaufvermögens. Da praktisch keins da ist.
Da das Liebhaberobjekt-Hüsli aber “Love at first sight” war und wir es unbedingt wollten, sind dafür einerseits sämtliche Vorsorgegelder drin, dazu Darlehen und Vorschüsse von den Eltern, von denen ich dieses Jahr alleine 30’000 hätte zurückzahlen müssen, aber nur 20’000 geschafft habe, da die Geschäfte seit September nicht mehr so gut laufen. Ein Fixeinkommen oder Anstellungen habe ich nicht. Das Webhosting bringt einen gewissen Grundstock, aber wahnsinnig weit reicht es dann auch nicht. Punkto Lebensqualität war das Sich-weit-Hinauslehnen für den Hauskauf aber goldrichtig: Ich bin jeden Morgen, wenn ich auf den Balkon trete, tief dankbar dafür, dass uns das ermöglicht wurde.
Um aber Ende Jahr nicht pleite zu sein, musste ich heuer notfallmässig 7000 Franken von einer guten Kollegin ausleihen, da ich – ja, ich gebs zu – zu optimistisch war. Immerhin zeichnen sich nun langsam neue Aufträge ab.
Eine 2. Säule hab ich nicht als Freelancer, finanzielle Reserven für Notfälle sind keine da. Wenn z.B. die Heizung abliegt, sind wir am Arsch bzw. frieren uns an demselben.
Eine gewisse Gratwanderung – und viele würden das als hochgradig unvernünftig bezeichnen. Ich hoffe einfach mal, dass meine Eltern aushelfen, wenns mal gar nicht mehr geht, bisher gings immer irgendwie – aber es ist halt ein klassisches “von der Hand in den Mund leben” ohne 100% sicheres Auffangnetz.
Typen wie Frau C.S. oder Herr S.S., die mir derzeit über 1000CHF für Dienstleistungen schulden, aber einfach nicht bezahlen, sind alleine mein Risiko – das gehört zum Selbständigsein, ist aber e huere Odyssee, ich sags dir. Eine Betreibung riskieren, am Ende mit einem Schuldschein da stehen und nur Kosten und Aufwand gehabt zu haben?
Aber das soll kein Geklöne sein: Es ist schön, dass es einigermassen läuft. Es ist ein Privileg, dass die Verwandschaft seit Generationen noch zwei Häuser in Graubünden und in Frankreich besitzt, wo man hin kann, sich zu Hause fühlt – und sich dafür mit Handarbeit an Garten und Haus sowie ein paar Nachtessen erkenntlich zeigt.
Als fahrbaren Untersatz für in die Provence bekommen wir jeweils das Auto meiner “Schwiegereltern”, sonst könnten wir uns das eh kaum leisten. Ein eigenes Auto wollen und haben wir nicht. Als DEN grossen Luxus leiste ich mir ein Zweitklass-GA und ein Elektrovelo. Etwa alle 2-3 Jahre reichts für eine Reise nach Übersee, wenn alles gut geht (2012 wollten wir auch – wird aber finanziell vermutlich nicht aufgehen, mal gucken).
GA und eBike sind SEHR privilegiert, würde ich mal sagen. Das geniess ich auch ungemein, das ist mein kleiner Luxus im Leben, und ich bin froh, dass das (trotz dem kleinen Beinahe-Pleite-Ausrutscher Ende Jahr) geht.
Ich muss leider 365 Tage / 24 Stunden am Tag erreichbar sein – wenn ein Server abliegt oder wie die letzten drei Wochen von Hackern attackiert wird, kann ich es mir nicht leisten, 400 Kunden zu sagen: “Ah sorry dass ich mich erst nach 5 Tagen um Euch kümmere, ist halt Pech… geht doch woanders hin, wenns euch nicht passt” – sonst wird das noch weniger was mit der Reserve, die ich aufbauen sollte. Ich habe hohe Ansprüche an die Dienstleistungsqualität (ich bin einer von denen, die alles selbst machen müssen damit’s so ist, wie es eben sein muss) und wohl aus Gutmütigkeit relativ tiefe Preise.
Und mit zarten bald 40 Jahren praktisch keine Altersvorsorge auf der Seite zu haben (das meiste der 3. Säule ist verpfändet fürs Haus), darüber schütteln wohl nun auch manche den Kopf.
Klar könnte ich jemanden anstellen, der mir ab und zu das Telefon abnimmt und Mails beantwortet – aber das kann ich mir nicht leisten, da ich sonst eine Preisgestaltung machen müsste, die nicht meinen Vorstellungen entspricht.
“Privilegiertsein” ist immer ein zweischneidiges Schwert.
Mit einem nicht vorhandenen Vermögen (aber immerhin einem Haus, das zwar formell der Bank gehört, mit dem man aber Steuern sparen kann) und der Unmöglichkeit, wegen einer chronischen Krankheit Versicherungen für den Krankheits- oder Invaliditätsfall abschliessen zu können, lebt es sich nicht immer nur super-ober-gemütlich.
Aber ich bin froh, dass die Krankenkasse die fünf je 6000 Franken teuren Infusionen im Spital mit dem grandiosen Rheumamittel anstandslos blecht, so bin ich immerhin einigermassen schmerzfrei, auch wenn das Zeugs mein Immunsystem ziemlich lahmlegt.
Den Umbau konnten wir uns nur leisten, weil die Bank noch einen Kredit gab (“aber höher können Sie nicht, Sie sind absolut am Limit punkto Tragbarkeit”) und weil wir fast alles selbst gemacht haben. Aber hey: Ein Haus ist ein Haus, und wir lieben es!
Zur Sunrise-Rechnung: 100 Franken sind für mich relativ viel Geld. Ein Billigflug nach Nizza, zwei Skitageskarten, ein sehr gutes Znacht mit der Freundin…
Privilegiert?
Mein gesamter Kontostand würde Ende Jahr (Geschäft, Sparen und Privat) rund 400 Franken betragen, wenn alles bezahlt ist. Dank meiner Kollegin sind’s dann halt 7400. Das reicht gut, bis das Geld der Hostings eintrudelt.
Ich hoffe, du bedenkst, dass es hinter den Kulissen vielleicht manchmals anders aussehen kann, als man denkt.
Ich schätze meine Lage dennoch als privilegiert ein und bin dankbar für mein Leben. Ich bin sicher eher der Typ, der das Geld lieber ausgibt, wenn ers hat, als auf die Seite zu tun – drum ist’s so: Wenn ich was zu klönen habe, bin ich selbst schuld. Hätte halt den Finger rausnehmen müssen im September und besser akquirieren, jawoll. Völlig korrekt.
Du willst mir was überweisen? Die 7000 ausgeliehenen Franken, die ich meiner Kollegin bis Ende Januar irgendwie zurückzahlen möchte, wären super.
Und noch die 10’000 für meinen Vater. Die würde ich dir bis ca. 2014 abstottern am liebsten. Ich sende dir die IBAN per Mail.
Aber nochmals, du hast völlig recht: Genau wie bei der Sunrise-Abzocke bin ich a) selber schuld, und b) hätte ich mir nicht die Illusion machen dürfen, dass die Aufträge immer so spudeln wie 2008-Mitte 2011. Das heisst: Kein z.B. eBike kaufen, sondern die Kohle auf die Seite legen für Ende Jahr. Berlin und Périgord nicht buchen, nicht so viel Skifahren, sondern halt sparen. Keine Ausreden.
Aber eigentlich ist das alles egal an dieser Stelle. Erstens finde ich mein Leben ganz gut so wie’s ist, man lebt nur einmal und man soll jeden Tag so geniessen wie wenn’s der letzte wäre. Und nicht Geld horten, das einem als Asche nix mehr bringt. Zweitens gehts anderen weitaus schlechter. Ich HABE immerhin die Kollegin, die mir ein paar Tausend leihen kann, und so freundliche Eltern, die quasi unser Haus mitbezahlt haben. Ich HABE den Job, der Freiheiten ermöglicht. Das haben andere nicht, und andere haben Ende Jahr nur 400 übrig, auch wenn sie nie in Frankreich oder mal auf der Piste waren.
Und drittens ging es in diesem Beitrag um ein meiner Ansicht nach kundenunfreundliches Preismodell eines Telekomunternehmens und nicht um mein Wohlbefinden.
Trotzdem finde ich die (erst noch anonym gemachte) Aussage “für dich sind ein paar Franken Peanuts” respektlos und ein stückweit einen Schlag in die Magengrube angesichts der momentanen Schulden, auch wenn ich noch so selbst schuld bin – nur damit das auch noch gesagt ist.
Hups, jetzt wollte ich gleich etwas zum Thema sagen, aber nach obigem Kommentar ist das irgendwie obsolet.
Naja, nur kurz. Die Datenfalle habe ich bei Orange auch von innen gesehen. Aber dies v.a. weil ich mich nicht vorbereitet habe. Wenn ich die erwähnte Swisscom betrachte, dann schaudert mich dieses Papier und ich meine, das könnte man noch viel besser machen. Diese blöden “Zonen” und tausend Optionen – liebe Anbieter, ich kriege im Ausland dieselbe Leistung wie zuhause. Ein riesen Aufpreis nur weil mit einem Sub-Anbieter (Roamingpartner) verhandelt werden muss, das verstehe ich nicht. Zumal die Tarife im Ausland billiger sind.
Thema Swisscom: Ja, klar – könnte man besser machen. Aber in einem Lande, in dem es Sunrise- und Swisscom-Roaming-Tarifmodelle gibt, wähle ich im Zweifelsfall lieber die Swisscom…
Danke für die Paypal-Spende. Das ist sehr grosszügig. Aber just for the record: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass ich mich selbst ernähren muss und selbst schuld bin, wenn ich über meine Verhältnisse lebe.
Wenn jemand mein Hobby hier – das Bloggen – dergestalt honorieren will, sehr gern. Aber nur weil ich nen kurzen Ausbruch wegen Role hatte, muss niemand Angst haben, dass ich ihn nächste Woche vor dem Migros um einen Stutz bitte. Könnte gemütlicher sein finanziell – aber ich bin sicher, das wird schon.
Ok, mit dem Kommentar musste ich rechnen… 🙂
Wie geschrieben, betrachte dies als Input zum Transfer an EasyJet, für die extra Dosis Südfrankreich “filtré” (die ex ante Honorierung des nächsten Frühlingsbeitrags).
Nein, grundsätzlich ist das Thema Geld jedermann/frau’s eigene Sache. Aber mein Bauch sagte mir, das stimmt jetzt so. Einfach so. Guten Flug!
Danke. Am Donnerstag wird es bereits so weit sein – die Olivenernte 2011 steht an. Ideale Mischung aus Fronarbeit und Erholungsspass!
Weiss jetzt gar nicht was ich dazu noch schreiben soll. Habe jetzt auch nicht gross Zeit um über dein Geschriebenes nachzudenken. Obwohl ich deinen Blog schon mehr als ein Jahr lang verfolge, habe ich dich wohl falsch eingeschätzt. Las in letzter Zeit halt, dass du oft unterwegs warst und so kam ich zum Schluss, dass du wohl sehr vermögend sein musst. So zum Vergleich, ein Arbeitsloser könnte jedenfalls nicht so viel reisen wie du. Verstehst du was ich meine? Zu meiner Entlastung möchte ich noch anfügen, dass ich nicht wissen konnte wie es um deine finanziellen Verhältnisse steht. Mit meinem Kommentar habe ich dich an einem wunden Punkt getroffen und dafür möchte ich mich hiermit in aller Form entschuldigen.
Und das mit dem gratis Tipp war einfach nur doof von mir, das war bloss ne plumpe Provokation, die anscheinend gesessen hat… Ich weiss, dass du unterwegs arbeitest und für deine Kunden immer erreichbar bist, darüber hast du ja schon viel geschrieben hier auf diesem Blog.
Hallo Role
Also die oben versprochenen paar Fränkli sind noch nicht angekommen, aber du musst natürlich selbst wissen, inwiefern du Wort hälst.
Nee, im Ernst, Entschuldigung angenommen. Auch wenn du ruhig mit deinem vollen Namen zu allem stehen kannst und sollst, was du im Internet sagst. Denn anonyme Heckenschüsse aus dem Hintergrund finde ich beinahe so doof wie Kunden, die ihre Rechnungen einfach nicht bezahlen. (Das solltest du als Stammleser eigentlich wissen.)
Dann frag doch einfach, bevor du irgendwas proletest, von dem du nur vermuten kannst, dass es so ist.
Vielleicht war der Ärger über deinen Eintrag auch heilsam und man wurde wieder mal animiert, sein Leben und seine Lebenseinstellungen auszulegen und reflektieren.
Ja, was heisst eigentlich “wohlhabend”? Wieso wirkt das Leben, das man führt bzw. die Teile, die man öffentlich ausbreitet, so, wie wenn man “wohlhabend” wäre?
Gut, vielleicht sagt das mehr über dich aus als über mich, wenn du automatisch schliesst, dass ich steinreich sein muss, nur weil ich mir mit für Schweizer Verhältnisse wenig Geld ein Leben zurecht gelegt habe, das ich recht cool finde – und dafür verschiedentlich auf Pump lebe bzw. Teil der Masse bin, die beim Stichwort “Immobilienblase” immer wieder als “kritisch” bezeichnet wird. Gewisse Banken sagten zu unseren Plänen klar: “Das können wir Ihnen so nicht finanzieren.”
Aber eben: Daraus spricht schon auch der sicherheitsbewusste Schweiizermaa, der möglichst für alles und jenes abgesichert ist und sich mit den Prämien vermutlich lieber mal ein Jahr Unbezahlten samt Weltreise leisten sollte.
(Was man hier allerdings auch wieder einmal sagen muss: Das Privatversicherungsrecht ist bechissen – will man nämlich doch eine minimale Absicherung erreichen, vor allem für den Partner / die Partnerin, dann werden die in Werbespots so locker-hilfsbereiten Versicherer zu elände huere Souhüng: Hat man auch nur die geringste Bräschte auf dem Papier, rechnen sie ein Angebot entweder schon gar nicht durch, machen Vorbehalte oder verlangen exorbitante Prämien. Darüber werde ich gelegentlich mehr schreiben. Denn es ist stossend, wenn man Verantwortung wahrnehmen und sich mit dem eigenen Einkommen absichern will, aber nicht kann – und am Schluss der Sozialhilfe, sprich uns allen, zur Last fällt.)
Jedenfalls überwiegt nach den Gedanken zu Roles Kommentar wieder einmal die Gewissheit, dass es schon OK ist, das Geld lieber auszugeben, so lange man lebt als die Angst, invalid zu werden und schnell abzustürzen – oder nichts zu haben, wenn man das Rentenalter erreicht hat (ich gehe eh davon aus, dass ich ein Leben lang in irgend einer Form für Lohn arbeiten werde).
Und vielleicht darf man im Dezember so sentimental sein, wieder mal den Allgemeinplätz zu bringen, dass ein wenig Geld auf der Seite schon OK ist, dass aber wahrer Wohlstand natürlich in Begegnungen mit Menschen oder der Freude an schönen Orten und Ereignissen besteht. (Was nicht ausschliesst, dass man sich ab und zu mal gehörig nervt, wenn einen Sunrise z.B. abzockt.)
Was ich hingegen etwas seltsam finde, ist, dass vielleicht aufgrund des Blogs noch andere denken, ich sei “sehr vermögend” – an sich ist’s mir egal, was andere denken, muss aber zugeben, dass das ein komisches Gefühl ist.
Wobei – wenn ich’s zu Ende denke, sagt das vielleicht schon mehr über die anderen als über mich: “Wer viel über Städtereisen oder andere Länder berichtet, ist reich” ist der erste und finale Schluss, den man zieht. Die Phantasie einer Person, die das sagt, über mögliche Lebensentwürfe ist schon nicht sonderlich gross.
Ja, wer viel postet… ist reich an Erfahrungen (wenn einer etwas erzählen tut, dann konnte er wohl verreisen), reich an skills (Netz-, Schreib-, Foto-, Sozial-, Schreib-, etc.) und reich an Zeit (bzw. effizient).
Wieviele Leute geben Geld für Reisen aus, erleben dabei nix oder fotografieren nix oder erzählen nix? Ja, die sind dann wohl nicht so reich (s.o.) aber haben trotzdem gradsoviel Geld ausgegeben.
Da kommt mir wieder der Gatekeeper in den Sinn: Mit Publizieren von X und Nichtpublizieren von Y kann man die Lesenden “beeinflussen”
Kritisch bleiben!
ich stelle mich doch hier nicht selber öffentlich an den Pranger. Mit meiner Entschuldigung sehe ich die Sache als erledigt an. Da ich dir bereits per Mail geschrieben habe, kennst du meinen Namen. Wir können sonst gerne per E-Mail weiterdiskutieren, aber hier werde ich mich nicht mehr weiter äussern. Akzeptiere das bitte. Den “Geldschiisser” habe ich übrigens nicht, ich hätte dir die 100 Stutz überwiesen, wenn du ausgesteuert oder arbeitslos wärst.
Gratuliere, du hast genau das Problem von Aonymität im Internet begriffen: Indem du sagst, wer du bist, kommentierst du automatisch sachlicher.
Irgend ein dahergelaufener “Role” kann alles sagen, was er will.
Ja wo ächt… der Absendername deiner Erdmännli-Mailadresse lautete schlicht “Role”. Ich kenne mindestens 10 Roles, nehme aber mal nicht an, dass du einer von denen bist.
Anonymität ist Scheisse. Punkt. Was anderes werde ich nie akzeptieren.
Wenn du hier weiterkommentieren willst, dann mit vollem Vornamen und Namen. Ansonsten hast du dich soeben endgültig selbst disqualifiziert.
“Wir können gern per Mail…” ist – ich lese das nicht zum ersten Mal – immer die doofste Ausrede, wenn jemand gemerkt hat, dass er in die Enge getrieben wird, keine Argumente mehr hat oder den Kack in den Hosen, sein Gesicht zu zeigen. Das ist das, was die meisten Blogger hassen – sie exponieren sich selbst, aber irgendwelche anonymen Kommentierer nehmen sich das recht aus, aus der Hecke heraus auszuteilen, ohne dass sie Angst haben müssen.
Feige, feige, feige.