Die Gletscher schmelzen, die Meere steigen, die Luft wird schlechter – es geht bergab mit dem Planeten. Und der eigene Körper? Dem gehts nicht besser. Er wird runder, die Haarpracht schwindet, die Falten wachsen, allfällige Kiddies zehren an den Nerven.
Über Freundschaften zu schreiben, die nun schon über 30 Jahre andauern, ist ein Privileg. Drum tue ich das hier mit Wonne – auch wenn der Frust über die physiologischen Veränderungen in die Quere kommt. Wie erwähnt: Für die letzte Ausgabe unserer Schülerzeitung und den Sek-Abschluss hielten Kumpel Patrick (der Welt besser als “Tanner” bekannt) und der Blöker vor genau 20 Jahren eine kleine Fotosession ab; diese Woche versuchten wir (nachdem Göttibub Raphael und sein Bruder im Bett waren) die Fotos möglichst adäquat nachzustellen.
Wir haben fast alle Requisiten von 1988 gefunden: Drumsticks, Calvados, Champagnergläser, Krawatte, Wollpullover – nur bei den weissen Socken und beim hellgelben Sweater mussten wir passen.
Und nun, Volk, sehe selbst, wie die Zeit ihre Spuren hinterlassen!
Scheisse… hatte ich da wirklich mal Haare? So weit vorn? Echt? Uff.
Männerfreundschaften haben für mich immer ein wenig nen seltsamen Touch – Assoziationen wie “Dauerbesäufins” oder weitergehend primitives Verhalten haften daran. Schade eigentlich. Frauen waren mir als Menschen schon immer sympathischer, aber heute bin ich überzeugt, dass ein Mann einfach zwei, drei gute Kumpels braucht.
Der Tanner ist einer von ihnen, und das seit dem Kindergarten (sein Sohnemann sieht heute fast so aus wie er damals). Mal sehen wir uns ein paar Monate nicht, dann wieder regemässig, wir machten zusammen Filme und Zeitungen, organisierten als Kiddies Grümpelturniere, Strassenläufe und Skirennen im Dorf, verbrachten zusammen insgesamt mehrere Wochen auf den Skis oder am Meer (und sogar auf Olivenbäumen), erzählen uns unsere Bettgeschichten und unseren Liebeskummer – und das ist gut so. Wir können wohl zuversichtlich sein, im April 2028 wieder eine Fotosession zu machen. Thanks, mate!
Dannzumal als Grosseltern? Mit noch weniger Haaren – und was noch übrig ist, vollständig ergraut? Gesund? Glücklich? In der Schweiz, irgendwo sonst?
Ich hoffe doch sehr, dass der Calvados nicht auch 20 Jahre alt ist…
Das wäre umso besser, denn laut Wikipedia gilt: “Je älter der Calvados ist, desto samtiger und aromatischer schmeckt er.”
Nun – vielleicht gilt das ja sinngemäss auch für Männer. Wäre ein Trost.
Wir machen dann auch bald solche Bilder – das wird Dir nicht erspart bleiben 😉
Die Jahre verfliegen und so auch das Haar… Hauptsache: Das Feuer brennt noch. Nicht wahr, Ihr beiden FGOI’ler.
Gruss
Hannes
Immerhin besser weniger Haare als ganz weg vom Fenster wie die Buran, die vor ziemlich genau 20 Jahren ihren einzigen Flug hatte und nun nach einer Odyssee in einem deutschen Technikmuseum landete.
Schön, von unserem damaligen Schülerzeitungs-Mentor Hanspeter (also… eigentlich “Hannes”!) zu hören, der ebenfalls ins Bernbiet emigriert ist und heute ebenfalls Blogger ist 🙂 Yeah, the fire still burns.