Wieso lange überlegen? Wie am 31. Dezember 2006, 31. Dezember 2007, 31. Dezember 2008 und 31. Dezember 2009 sag ich einfach: Ein gutes Jahr, fürwahr.
Momentan haben wir aber noch 2010 – und da gabs etliche schöne Momente:
Wie üblich an dieser Stelle das “Best Of JacoBlök 2010” – der Rückblick auf die aus persönlicher Warte wichtigsten Blogbeiträge des Jahres:
Winterfreiluftbüro auf dem Gurten: Weil die Work-Life-Balance, die ich 2009 so perfekt austariert hatte, auch 2010 besser nicht hätte sein können.
Zahlen Sie nicht am Postschalter ein!: Weil wir auch 2011 weiter fröhlich abgezockt werden, wenn wir uns nicht wehren.
Seltsame Lichterscheinungen über Sedrun: Weil wir hier einen kleinen Primeur landeten, der es bis in die Zeitung schaffte.
Provence im Winter: Weil es nur alle 50 Jahre so viel Schnee in der geliebten Provence gibt und der Plan, an der Côte d’Azur Ski zu fahren, in schlechtem Wetter und einer mühselig langen Grippe stecken blieb.
Bern ist keine Fasnachtsstadt – eine Entgegnung: Weil auch in Zukunft viele Menschen das Gefühl haben, ihr eigenes kleines Scheissdings fänden sicher alle anderen auch lustig und davon ausgehen, Rücksichtnahme auf irgendwelche Griesgrame sei unnötig.
Vintage-Skifahren, Teil 9: Skilifte Wanne, Langenbruck: Weil ich auch diesen Winter wieder zahllose alte Klapperskilifte abklappern konnte.
MGB: Unfähig, den Fahrplan einzuhalten: Weil selbst ein tödlicher Unfall die Bahngesellschaft nicht dazu bewegen konnte, zuzugeben, dass sie einen Schrottfahrplan hat (Ende 2010 herrscht natürlich genau die selbe Misere wie eh und je, fast jeder Zug ist massiv zu spät).
Nun muss der Sunrise-Kundendienst endlich bessern: Weil wir zahllosen Gadgetophilen und mobilen ArbeiterInnen den Telekom-Gesellschaften und ihrem oft unprofessionellen Gebahren fast schutzlos ausgeliefert sind.
Der Ardèche entlang: Weil die drei Wochen Zweisamkeit in der Adrèche, den Cevennen und in der Provence umwerfend schön waren.
Sprachleitfaden Stadt Bern – wie dumm ist die Menschheit?: Weil die Debatte exemplarisch aufgezeigt hat, wie viele hirnamputierte, unempathische Ignoranten auf diesem Planeten wohnen.
Vuvuzelas: Nä-ä!: Weil wir Weltmeisterbesieger sind, punkt.
Olivenblüten und Minifrüchte – seit 50 Jahren in Südfrankreich: Weil meine Vorfahren vor einem halben Jahrhundert den Grundstein für etwas legten, das mir heute sehr wichtig ist. Fast zwei Monate dieses Jahres habe ich in der Provence gelebt und gearbeitet. Und nebenbei gesagt auch wieder zwei volle Monate auf den Skiern verbracht.
Mein Handy ist vierjährig – ich will kein neues!: Weil gegen den Strom schwimmen amüsant ist und wir nicht darauf gewartet haben, jedes Jahr eine neue Softwarefassung zu bekommen oder ständig neu aussehende Programme und Betriebssysteme wollen.
Berner Aprikosen en masse: Weil das eins der Highlights in den kurzen elfeinhalb Monaten am Aarehang war.
Kein Geländer beim Bärenpark!: Weil das der Beitrag mit den meisten “Likes” war, weil die Überreaktion auf das Zetermordio einiger weniger Hysteriker leider exemplarisch ist für unsere Zeit – und weil es die Stadt geschafft hat, einen der am schnellsten zu einem coolen Ort gewordenen Berner Plätze im Rekordtempo wieder kaputtzumachen.
Über den Dächern von Prag: Weil die jährliche Beste-Freundin-Reise eine an einen zuvor nie betretenen Ort war.
Zerfall aller Art: Weil ich nach Jahren endlich wieder einmal in meiner 50%-Heimat Ungarn war und man sich um das Land ernsthafte Sorgen machen muss.
Zum NEAT-Durchstich: Piz Vatgira – der höchste Berg über dem Tunnel: Weil die andere 50%-Heimat Sedrun wohl das grösste Fest dieses Jahrhunderts bereits hinter sich hat und mich die Pyramide, unter der der Durchstich stattfand, seit frühester Kindheit fasziniert.
Vor 20 Jahren: Radiomachen an der Herbstmesse 1990: Weil die Zeit vor 20 Jahren vermutlich für immer eine der unbeschwertesten meines Lebens sein wird und ich gern darauf zurückblicke.
Schlacke als Isolation: Weil die letzten drei Monate des Jahres von einem nicht ganz unwesentlichen Schritt im Leben dominiert waren – der Bewerbung, dem Kauf und dem Grösstenteils-Selbst-Umbau eines eigenen Hauses am Stadtrand Berns. Und genau damit wirds nach ein paar erholsamen Tagen in den Bergen das Jahr 2011 weitergehen.
Mann, hatten wir ein Schwein, aus Dutzenden Bewerbungen für das Bijou ausgewählt zu werden – ein altehrwürdiges Haus selbst aufpäppeln, ein riesengrosser Traum ging 2010 in Erfüllung.
Am letzten Tag des Jahres blickt man gern zurück auf den Fund des Inserates im Netz, das bange ellenlange nervöse Warten auf den erlösenden Anruf, den Jauchzer unter dem Olivenbaum, die berühmte Unterschrift, die klammen Momente wegen des Geldes, den ersten Pinselstrich, die erste Dusche im brandneuen Bad… und freut sich auf den ersten Frühling, den ersten Sommer, auf alles, was da kommen möge. (Und hofft, dass man nicht noch biederer wird als man eh schon ist.)
Dank dieser Sache haben wir 2010 vermutlich so viel wie noch nie über Dinge gelernt, die uns zuvor immens fremd waren: Finanzierung, Zinsen, Darlehen, Grundbuch, Wärmedämmwerte, Handwerkerofferten, Fermacellplatten, Bodenlegen, Verputz, Waschtischmischer… obamisch gesprochen: Change! Im positivsten aller Sinne.
So endet das Jahr mit viel Arbeit in den Knochen und einer grossen Dankbarkeit und Zufriedenheit im Bauch.
Zurück zum Blog itself: Die Serverstatistiken 2010 sind stagnierend bis nur leicht steigend – was solls, für einen “Aus-Freude-am-Schreiben”-Blog sind die Klickwerte zum Glück reichlich nebensächlich, und wenn man die Google-Suchbegriffe anschaut, ist man befriedigt, dass man eine ziemlich breite Themenpalette mit bisweilen brauchbarem Unikate-Content abdeckt.
Aufs gesamte Jahr gesehen besuchen pro Tag etwa 308 Personen diese Seite (2009 warens 280). Danke! Und alles gute im neuen Jahr.
Soviel Farbe in einem einzigen Jahr!
Vielen Dank für deinen Rückblick aufs (praktisch) vergangene Jahr.
Ich freue mich auf den Ausblick ins 2011 und alle Beiträge, die du aufschalten wirst:
Lesend bin ich dabei 🙂
Ganz traditionell wünsche ich dir Zufriedenheit, Gesundheit und eine Prise Glück an allen Tagen des kommenden Jahres
Hausfrau Hanna