Wieso lange überlegen? Wie am 31. Dezember 2006 und 31. Dezember 2007 sag ich einfach: Ein gutes Jahr, fürwahr.
Für mich haben sich in diesem Jahr etliche berufliche Weichen neu gestellt: Im Spätsommer habe ich mich 100% selbständig gemacht und meine kleine Einzelunternehmung ah,ja! nach Jahren der Teilzeiterei zu meinem Hauptbroterwerb erkoren. Inzwischen bin ich froh, dass sich alle noch so verlockenden Jobangebote letztlich zerschlagen haben – das Leben als Freelancer ist bisher genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Arbeiten, wann und wo man gerade Lust hat – und auch mal spontan einen Nachmittag Kinder hüten helfen; die perfekte Work-Life-Balance. Das funktioniert tatsächlich.
Das tröstet auch darüber hinweg, dass die Anzahl Kinderloser im Freundeskreis, mit denen man auch spontan mal Skifahren gehen oder sonstwas unternehmen kann, in diesem Jahr wiederum massiv gesunken ist. Nun denn – die vielen Abende und Ausflüge mit Kids waren allesamt auch cool!
Das war 2008:
Best Of JacoBlök 2008 – die rückblickend wichtigsten Blogbeiträge des Jahres:
– Verzichtserklärung Anzeiger Bern zum Download – Weil wir auch 2008 wieder von zahlreichen Besserwissern und Marketingheinis gegen unseren Willen vollgespammt wurden.
– Die Schere im Kopf – wie weit gehen beim Bloggen? – Weil wir Blogger uns weiterhin auf einem schmalen Grat bewegen.
– Anrufe von 041 910… – Marketingbude steckt dahinter – Weil hier das gleiche gilt wie beim Anzeiger: Viele Anrufe (oft zu Unzeiten) sind Telefonmarketingschrott; ein Verbot dieser Unsitte ist in weiter Ferne.
– Die dümmsten Raucher, Teil 1 und folgende – Weil die Serie ihren Zweck erfüllt und einigen Wirbel ausgelöst hat – und vor allem zeigte, wie grenzenlos irr einige militante Raucher sind.
– Endlich: Die letzte Swisscom-Rechnung – Weil es mir 2008 endlich gelang, mich von der Firma mit der verwerflichsten Unternehmenspolitik des Landes zu lösen.
– Das neue Berner Bahnhofreglement – Weil eine überwältigende Mehrheit der BernerInnen klar machte, dass unter dem Deckmantel der Toleranz nicht jeder Schrott irgendwelcher kindischer Minderheiten erlaubt sein soll.
– Berlin im Frühling: So muss eine Stadt sein – Weil der Besuch in der Hauptstadt einmal mehr genial war.
– Bitte noch höhere Ölpreise! – Weil sich zeigte, dass Vernunft nur über den Preis zu erwirken ist. Leider sind die Benzinpreise bis Ende Jahr massiv gefallen.
– Holland erobert Bern – Weil die EM in der Schweiz trotz aller Befürchtungen eine feine Sache war.
– Veloprobleme in Bern: Die Lösungen wären einfach – Weil uns die rotgrüne Regierung eine zu wenig engagierte Velopolitik als Erfolg verkaufen will.
– Sonnenuntergang auf Santorini: Ein Traum wird wahr – Weil die himmlische Woche auf der griechischen Insel wohl die erholsamste meines Lebens war.
– Farmers Market in San Francisco – Weil die fünf Wochen zwischen Seattle, Victoria, Portland, Boise, San Francisco und der Oregon Coast der ideale Start in die Selbständigkeit waren.
– Wechsel von Swisscom zu Sunrise: Nichts als Scherereien – Weil der Wechsel von einer Schrottfirma zur anderen bewiesen hat, dass offenbar alle Telekombuden in diesem Land unfähig sind.
– Finanzkrise: Versteht das jemand auch nur annährend? – Weil alle von Krise sprechen, die Löhne aber dennoch steigen und der Konsum kaum einbricht; das soll mal einer verstehen.
– Freude am grossen weiten Freiluftbüro – Weil Freelanceln cool ist.
– Solltest du schlage ihn – Facebook, Newsnetz und easyJet mögen bitte Deutsch lernen – Weil der Sprachzerfall nun auch renommierte Marken erreicht hat; der Tagi profiliert sich seit Mitte 2008 mit zig Tippfehlern sowie Amatuerfotos und erlaubt dümmlich-nervende Kommentare bei seinen Artikeln.
– Die Olivenernte 2008 hat begonnen: Ein Traumjahr – Weil man im eigenen Öl die zig Stunden auf den Bäumen ganz genau rausschmeckt.
– Schock für Liebhaber von Qualitätszeitungen: Den Bund gibts nicht mehr lange – Weil 2009 daher kein gutes Jahr werden kann.
– Von der Wüste Nevadas in den Gotthard-Basistunnel – Weil der exklusive Besuch im NEAT-Stollengewirr das perfekte Geschenk meines Bruders war.
Die Serverstatistiken sind im Gegensatz zu 2007 eher auf der stagnierenden Seite, da espace.ch im Sommer im Newsnetz aufging und sämtliche Blogticker von einem Tag auf den anderen weggeschmissen hat – immerhin, bis Ende Jahr war der Wegfall dieses Traffics fast kompensiert, und gegen 9000 LeserInnen bzw. 17’000 Visits pro Monat in den besten Zeiten sind nicht übel:
Immerhin gehört JacoBlök laut den slug.ch-Charts (soweit man dem trauen kann) zu den 25 meistgelesenen Blogs der Schweiz. Danke!
Google-SucherInnen kamen am meisten mit der Abfrage einer Telemarketing-Telefonnummer hierher, die JacoBlök als erste Website veröffentlicht hatte (fast 4500 entsprechende Visits), danach folgen die Suchabfragen “Weihnachtssongs” (1500), “Holunderblütensirup” (400), “Interdiscount” (350) und “Züri West Haubi Songs” (200).
Noch etwas Erfreuliches aus dem Bereich “Job”: Viel weniger zu tun als 2007 gab heuer vor allem die Betreuung meiner Hosting-Kundinnen und -Kunden.
Der Wechsel zu einem neuen Serverbetreiber vor einem Jahr zahlte sich mehr als aus. Inzwischen frage ich mich, wie mein früherer Anbieter (der ähnlich heisst wie das Wort links oben auf diesem Flugzeug-Triebwerk, wobei “no step” als Aufforderung, die Finger von ihm zu lassen, bestens passt)…
… angesichts dessen, was ich dort an Ausfällen, fehlerhaften Manuals, nicht eingehaltenen Beteuerungen, sich zu bessern sowie schlechtem Service erlebt habe, überleben kann – all die Tage und Nächte, die ich vor einem Jahr mit einer sauberen Migration auf den neuen Rechner verbracht habe…
… zahlten sich mehrfach aus. Anstatt nervtötendes Troubleshooting (wobei der Anbieter wie die Cablecom laufend behauptet, den Kundendienst ausgebaut zu haben) betreibe ich nun einen stabilen und schnellen Server für die Klientel meiner Freelancer-Bürogemeinschaft und andere – zu fairen Preisen. Neuzuwachs ist herzlich willkommen! Massenabfertigung und Schrottsupport gibts hier garantiert nicht – klein, aber fein, lautet auch 2009 die Devise.
Einen guten Start im neuen Jahr allerseits.
Dir auch alles Gute zum Neuen Jahr!
Hab’ beschlossen, auch weiterhin öppädie reinzulugen 🙂
Zu der Statistik: Interessant ist ja auch, dass der Blöker vor allem zu Bürozeiten gelesen wird. An den Wochenenden brechen die Hits ziemlich ein. Auch das es sich um ein eher weniger Technik-Affines-Publikum handelt lässt sich aus dem hohen Anteil IE7/IE6 schliessen (30% IE6 und 75% Win XP zeigt doch, dass ein beträchtlicher Anteil an User mit einem löchrigen Windows XP unterwegs sind).
Naja, im Büro gibts halt noch kein Apple-Netzwerkprogramm (oder irre ich?), da bin ich halt auf Windows angewiesen, egal wie technik-affin ich auch immer bin. 😉
Dies legt zumindest für mich nahe, dass bei viel Bürozeiten auch viel Windows zusammenkommt.
(Dieser Beitrag wurde zu Büromittagspausenzeiten in MS IE 6 geschrieben 😀 )
@sultan: Momeeent… Du nimmst da Werte, die seit dem Bestehen des Blogs gemessen werden, also den Durchschnitt seit 2005. Kein Wunder, sind da noch viele mit IE6 drin… zzz…
Du kannst es aber gern etwas genauer haben – hier sind die Apache-Stats, nicht von einem Gratistool gemessene Werte, bezogen auf das gesamte Jahr 2008:
Browsers
– MSIE 43.8% (29% IE7, 14% IE6)
– Firefox 24.8%
– Unknown 13.9% (!)
– Netscape 3.6% -wobei 1500 Besucher NN4 hatten 🙂
– Safari 5.7%
– Opera 2.7%
– Mozilla 2.5%
Interessant: Im Februar lag der Firefox-Anteil bei 21%, im Oktober bei 27% und im Dezember bei 33%!
Operating Systems
– Windows 67.2% (XP 53%, Vista 10%)
– Linux 3.5%
– Mac 8.6%
– Unknown 20.5% (!)
Und dass im Web vor allem am Arbeitsplatz bzw zu Bürozeiten (Pausen…? räusper…) gesurft wird, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Ich hab einen ähnlichen Tagesverlauf bei allen Webauftritten – nur wenns klar gen “Hobby/Freaks” geht, ist der “Statistikbauch” am Abend.
Die “offiziellen” Apache-Stats ergeben lustigerweise ein leicht anderes Bild (hier klicken für JPG-Auswertung): Zwischen 11 und 22 Uhr herrscht ziemliche Konstanz.
Und sultan, unter uns gesagt: Ich habe es wohl zum ersten Mal geschafft, einen Neujahrs-Vorsatz einzuhalten – ich bin zu 100% auf FF umgestiegen und benütze IE nur noch zum Testen von Kundenwebsites. Kannst mir dann morgen Abend auf die Schulter klopfen…
Spannend wäre hier die Aufschlüsselung von OS/UA nach Wochentagen zu sehen. Ich wette am Wochende dreht sich die Statistik gleich dramatisch: ich würde einen weit höheren Anteil an FF/Safari an den Wochenenden erwarten. Dies wiederum würde zeigen, dass Private empfänglicher für Sicherheitsaspekte als Firmen sind (das Beispiel von mirko zeigt es IE6 und das im Jahre 2009! Die Firma sollte sich schämen und echte Sorgen machen 🙂
Ich hab meine ursprüngliche Antwort etwas angepasst, nachdem ich gesehen hatte, dass Du mit den Durchschnittswerten 2005-2009 arbeitest. Das verfälscht natürlich den Blickwinkel.
Man beachte: Im Februar 2008 lag der Firefox-Anteil noch bei 21%, im Oktober bei 27% und im Dezember bei 33%!
Ich wundere mich vor allem, dass Mac/Safari so tiefe Werte haben.
Ich werd’s ihr ausrichten! 😀
Haa, Netscape Navigator 4 mit dem Schiffsruder – damit lernte auch meine Wenigkeit surfen…