Erinnert ihr euch an die “Blick”-Schlagzeile vor der EM 1996, nachdem der damalige Nati-Trainer Artur Jorge unsere Helden Adrian Knup und Alain Sutter abserviert hatte? Riesengross prangten drei Worte auf der Front:
Ähnliche Gedanken kamen Freunden, als sie das neuste Pamphlet der Cablecom im Briefkasten hatten.
Wir erinnern uns: Cablecom ist nicht nur die Firma mit dem vermutlich schlechtesten Kundendienst des Landes (wenns funktioniert, sei froh – wenn nicht, viel Spass), das sind auch die, die uns zahlreiche liebgewonnene TV-Sender abschalten. Und die bekannt sind für aggressive Werbung, gegen die man sich kaum wehren kann – auf der Strasse, am Telefon und im Briefkasten.
Nachdem ein saufrecher Kabelkomm-Schnösel am Telefon einmal meinte, unfreundlich werden zu müssen, und die Briefe trotz dutzendfachem “retour – refusé” nicht versiegten, verbot ich Cablecom per eingeschriebenem Brief und Androhung rechtlicher Schritte, mich je wieder telefonisch oder schriftlich zu kontaktieren. Das wirkte.
Hatte aber auch Nachteile – ich kam leider erst verspätet in Genuss dieses irren Schreibens, das entfernt an Heizdecken-Busfahrten-Annoncen erinnert:
Ein fiktiver “Roger B.” darf hier irgend eine mittelmässig PR-getextete Story zum Besten geben, im Hochglanzprospekt räkeln sich ein paar Models aller Altersstufen – die angeblich 35-jährige “Chantal K.”, die aussieht wie 25, natürlich mit viel Dekolleté – und schreiben daneben kurze Texte. (Zugegeben: Ich hätte gerne beim Gelächter in der Agentur mitgemacht, wo vermutlich alle ihre Handschriften testen durften und dann die Chefin gesagt hat: “Deine passt zur 62-jährigen Rösli H. – hahaha!”)
Doch bleiben wir bei diesem Roger, bei dem im Drehbuch der Agentur wohl unklar war, ob er nun aus Otelfingen oder aus Rorschach stammen soll:
Jetzt wissen wir endlich, wofür Cablecom all den Stutz ausgibt, den sie mit dem kundenunfreundlichen Digitalfernsehen macht, anstatt das Netz so auszubauen, dass Analog- und Digitalangebot nebeneinander Platz haben.
150 Kündigungen bei der Cablecom, wie heute im Tagi zu lesen ist:
“Von den Sparmassnahmen betroffen sind vor allem Stabsstellen in den Bereichen IT und Backoffice. Keine Abstriche soll es beim vielkritisierten Kundendienst geben.”
Klar gibts da keine Abstriche – der Kundendienst ist schlicht inexistent…
Interessanter Artikel im Tagi mit einem Fazit, das unseren Eindruck von der lieben Cablecom doch bestätigt:
Der Widerstand beginnt sich zu organisieren:
Mehr in diesem Artikel von 20minuten.
Wieso wundern mich die Kommentare am Ende dieses Artikels nicht…?