Bitte noch höhere Ölpreise!

Das Land stöhnt über die hohen Benzinpreise – wieso eigentlich? Viele Menschen, ich auch, leben ein Leben lang ohne eigenes Auto oder Töff. Für die wenigen Fälle, in denen man einen fahrbaren Untersatz für Transporte oder ähnliche Fälle braucht, gibts Mobility oder Autos von Bekannten.

“Ich hab aber Familie, ich brauche ein Auto!” – Falsch: Selbst die Drillinge reisen wunderbar im Veloanhänger. Oder im Mobility-Wagen. Oder im Zug. Für normale, nicht lethargische Eltern kein Problem.

Problemlos mobil selbst mit Drillingen: Unterwegs mit dem Veloanhänger (Juni 2008)

Natürlich ist man je nach Wohnort auf ein Auto angewiesen. Natürlich können manche Berufsleute ihren Job nur motorisiert machen (wobei die meisten Autofahrten schlicht überflüssig sind und auf Gewohnheit / Faulheit beruhen). Aber weshalb gibts noch immer kaum Strom- oder Wasserstoffautos? Geschichten, wie Sie z.B. in diesem Film erzählt werden, sind haarsträubend.

Ebenso die ständigen Nörgler in der Berner Altstadt, die auf Vorrat klönen anstatt kreative Geschäftsmodelle zu entwickeln, wenn man ein paar Parkplätze um wenige hundert Meter verlegt oder gerechtfertigte Bussen verteilt. Unfassbar. Aus dem “Bund”-Text:

«Innert zweier Wochen habe ich nun drei Parkbussen eingefangen», sagt er. Und dies immer beim Warenumschlag. Um seine Bilder auszuladen, habe er den Wagen jeweils im Halteverbot vor seinem Geschäft abgestellt. Das Ausladen dauere keine zehn Minuten. Doch diese Zeit hätten Polizisten jeweils genutzt, um ihm einen Bussenzettel unter den Scheibenwischer zu klemmen.

Ja Himmelherrgott – ohne Bewilligung wird halt einfach nicht angehalten! Wieso gibts Regeln? Damit sich niemand dran hält? – Auch wer zügelt, kann problemlos eine Bewilligung einholen. Als Velofahrer oder Fussgängerinnen haben wir das ständige Vollgestelltsein der Gassen mit Autos, die weissnicht was für ach so wichtige Dinge tun, satt!

Vielleicht bringen ja die Bussen was. Denn – und damit zurück zum Grundthema – leider zeigt sich in diesen Wochen einmal mehr, dass der Mensch nur übers Portemonnaie zur Vernunft zu bringen ist: Klimaerwärmung? Scheissegal. Teurer Sprit? Au Backe, mein Geld, da muss ich was tun!

Ich nehme mich da keineswegs aus – mangels Abgasproduktion im Alltag verpuffe ich fast ausschliesslich ferienhalber Sprit. Aber hey – wenn ich an einen Ort reise, wo ich zwingend ein Auto mieten muss, bezahle ich halt die hohen Spritpreise. Oder mache eben Ferien, die ich mir leisten kann.

Umso besser, dass ich mir nun einmal mehr überlege, nach Übersee zu jetten und dort Auto zu fahren. Wären die Flug- und Benzinpreise noch höher, würde ich vermutlich länger sparen, nur noch alle zehn Jahre einmal gaaaanz weit weg fahren – und ansonsten weniger weit reisen bzw. stattdessen nette Gegenden im GA-Tarifbereich erkunden.

Diesmal also keine Pauschalkritik an ach so bösen Luftverpestern – nur die philosophische Frage: Wieso zum Henker brauchts für kreative Einfälle (wie z.B. Segel für Frachter) immer zuerst die Geldkeule kurz vor dem Aufprall auf den Hinterkopf?

Ich oute mich hier gerne als ebenso doof-inkonsequent wie viele andere Linke: Ich liebe das Reisen – oftmals auch nach Übersee oder per Flugi in Europa, weils trotz grosser Bahnfahrliebe – angesichts des beschränkten Zeitbudgets – einfach schneller geht. Das ist betrüblich – zeigt aber genau das Dilemma: Der Mensch ist zuerst mal ein Depp. Er tut zumeist erst was Vernünftiges, wenns um seine Kohle geht.

Ich und viele andere würden wohl sicher dann umsteigen, wenn der billigste Flug immer teurer wäre als die günstigste Bahnfahrt. Solange man aber einen auf “Geiz ist geil” machen kann und nicht im Lotto gewonnen hat, begibt man sich leider in der Regel halt zähneknirschend in die Öko-Sau-Rolle (und klickt als Gewissensberuhigungsmassnahme fröhlich auf den CO2-Kompensieren-Button).

(Bevor ein Neunmalkluger das Gefühl hat, nun zu kommentieren, ich sei auch ein Depp: Danke, ich weiss das schon. Immerhin versuche ich im Alltag das Möglichste – und beziehe daheim z.B. 70% Solarstrom und 30% Strom aus lokaler Wasserkraft, was beträchtlich teurer ist als das übliche Angebot – Du auch?)

Auch der in der Stadt Bern wohnhafte Drillingspapa betont, dass die Grossfamilie vorab aus ökonomischen Gründen kein Auto besitze: “In der Stadt rechnet sich das schlicht nicht. Würden wir auf dem Land wohnen, sähe dies wohl anders aus.” – Hier zeigt sich aber deutlich ein wichtiger Zusammenhang: Ökonomische Gründe sind leider oftmals die einzigen, die zu einem ökologischeren Verhalten führen.

Fazit: Ja keine Spritsteuern senken, im Gegenteil!

Spätestens jetzt ist klar, dass Menschen erst aufwachen, wenns ihnen an die sauer verdienten Nötli geht. Darum: Grad noch eine öV-Steuer draufschlagen, um das Umsteigen auf die Bahn zu ermöglichen, indem das Angebot ausgebaut wird – die Benzinpreise sollten dauernd um rund drei Franken pro Liter pendeln.

25 Kommentare

  1. ich muss schon auch noch betonen, dass wir nur kein auto haben, weil wir in der stadt wohnen. auf dem land mit drillingen ohne auto wäre unmöglich.

    die veloanhänger sind für den alltag nicht brauchbar, weil wir zwei anhänger brauchen und deshalb eine person alleine nicht fahren kann. das geht nur mit dem drillingswagen – der braucht immerhin auch kein benzin 😉

  2. Immerhin zieht ihr das mit dem Veloanhänger durch, wenn ihr zu zweit bzw. fünft was macht. Viele Grossfamilien sitzen einfach gedankenlos in den eigenen “Charre” und brausen weissnichtwohin… Ozonwerte hin oder her. Ihr benützt, wenn ihr müsst, Mobility – oder scheut euch nicht, den Bus, Tram und Zug zu nehmen, auch wenns mühsam ist. Chapeau!

  3. Ein weiterer Beleg dafür, dass man nicht unbedingt aufs Land ziehen muss um ökologisch zu Leben. Ein Leben im Grünen mit Kinder = Auto und weniger Bewegung für die Kids.

  4. Solange man aber einen auf “Geiz ist geil” machen kann und nicht im Lotto gewonnen hat, begibt man sich leider in der Regel halt zähneknirschend in die Öko-Sau-Rolle (und klickt als Gewissensberuhigungsmassnahme fröhlich auf den CO2-Kompensieren-Button).

    Ich oute mich beschämt als Öko-Sau-Rolle – nicht dass ich ein Auto besässe, aber der Töff ist auch nicht heilig (ist halt einfach 2mal schneller [und 6mal gefährlicher]) als Blechdosen. Und erst das Fliegen, merci schön.
    Die letzten paar Monate haben aber meine Einstellung zum Velo verändert… ich werde 2009 einen Flyer probefahren gehen.
    Und wenn ich Kinder hätte, würde ich mir ein TrioBike besorgen, bei uns im Hof steht eines und sieht einfach nur schnell aus. Leider erneut das Dilemma, dass nur 2 Kiddies reinpassen. Aber eines würde dann vielleicht auf dem Gepäckträger-Kindersitz mitfahren können (grad so wie beim 2-er Trailer????).

    Btw: Linktipp für Speichengeile!

  5. @Blöker, die Lehrgotte meint auch, dass die Leute (leider!) nur übers Portemonnaie erzogen werden können, damit sie endlich weniger Auto fahren. Und somit die Drillinge in ihren Veloanhängern weniger dem Gestank und den Gefahren des motorisierten Verkehrs ausgesetzt sind.

    Allerdings müsste der Benzinpreis schon auf Fr. 5.–/Liter erhöht werden, damit es weh tut… Daraus würde eine Ökobonuskasse finanziert, aus der alle Autolosen, zu denen auch die Lehrgotte gehört, am Ende des Jahres einen dicken Betrag aufs Konto bekämen.

    Zum Schluss noch dies. Darf ich etwas Werbung machen? Für das Blog AUTOLOS nämlich, in das ich hin und wieder gehe und dessen Beiträge nicht nur lesenswert und informativ sind, sondern auch unterhaltsam, pfiffig und frisch. Danke!

  6. Wenn ich Kinder mit einem Velo transportieren würde, dann nur auf einem Gepäckträgersitz – so kommen sie im Fall der Fälle weniger wahrscheinlich unter einen PKW oder Laster. Die Kopfhöhe der im Foto gezeigten ist einfach geradezu ideal für ein grobes Schleudertrauma (im besten Fall) oder einen schnellen und schmerzlosen Genickbruch (auch gut), oder einen Daueraufenthalt im Pflegeheim (im schlimmsten Fall), wenn ein PKW oder ein Motorrad so ein Wägeli erwischt. Bei LKWs kann es allerdings sein, dass die Kinder zwischen den Rädern landen, sofern sie nicht angegurtet sind.

    Man bemerke, dass ein kindlicher Hals weitaus anfälliger für Schleudertrauma ist, weil da noch die Muskulator fehlt.

    Abgesehen davon sind Elektrobike immer noch für Luschis, die nur Suppe in den Beinen haben. 🙂

    Der Rest kann treten und verseucht die Umwelt überhaupt nicht.

    Und vielleicht, vielleicht, einmal, wird noch ein Auto produziert, dass mit Wasserstoff fahren kann, aber bis ich das sehe, wird vermutlich auch Wasserstoff zu Tode besteuert werden. Aber vorher sollte man sicherheitshalber überprüfen, ob uns das Öl wirklich ausgeht.

  7. Wenn der Benzinpreis 5 Franken beträgt, fahren hoffentlich auch – pardon – die Arschlöcher weniger Auto, die solche Unfälle verursachen. Das Problem sind nicht die Veloanhänger, sondern die Rowdies in ihren Blechkarossen, die es hier in der Altstadt z.B. zuhauf gibt. Signalisation? Scheissegal.

    Den Genickbruch verursache ich bestenfalls selbst – bei der Person, die durch Grobfahrlässigkeit etwas in der von dir angedeuteten Richtung angerichtet hat.

  8. Das Problem ist, dass schon nur ein Auto reicht, und wenn der Sprit so teuer ist, fahren entweder grosse Autos oder schnelle Autos noch herum.

    Mich würden bei diesen Kinderwagenanhänger mal die Crashtest-Resultate mit 30 und 50 Km/h intressieren, von Hinten und von der Seite. Und ob es nicht schlauer wäre, ein richtiges Monocoque zu verbauen, anstatt den Effekt eines Impaktes mit einem aufgesetzten Helm zu verstärken (mehr Gewicht am Hals ergibt höheres Risiko von Schleudertrauma oder Genickbrüchen) – gewisse BMW-Roller haben ja auch keine Helmpflicht, dafür haben sie einen Überrollbügel und einen Sicherheitsgurt.

    Und das mit der Signalisation…gerade heute beim Hirschengraben wieder mal so ein Elektrovelo (Bezeichnung: “Schlaffi-Mobil”) mit einem Göfi im Anhänger volldampf bei Rot drüber…wieso der Herrgott da nicht zum richtigen Moment ein Auto losschickt, das zur Abschreckung den Erwachsenen sauber plättet, um ein Exempel zu statuieren ist mir auch ein Rätsel, aber zwecks Respekt der Verkehrsregeln würden einige tote Velofahrer bestimmt nicht schaden. Genauso wie bei gewissen Autofahrern.

    BTW: So sehr ich für Selbstjustiz bei grobfahrlässig verursachten Unfällen bin, verboten bleibts. Nicht, dass unsere Behörden durchgreifen, aber sie könnten sich mal ein Beispiel an den Amis nehmen, was abstrafen anbelangt.

  9. @Mousseman: Wie kann ein einigermassen intelligenter, der Sprache und des Schreibens mächtiger Mensch solche Sätze veröffentlichen: Ich bin entsetzt über deine Wortwahl und Ausdrucksweise! Anstatt den Herrgott ins Spiel zu bringen, solltest du deine Kommentare mindestens dreimal durchlesen, damit dir deren Inhalt bewusst wird. Dann solltest du sämtliche diffamierenden, unter die Gürtellinie gehenden Wörter und Aussagen entfernen. Und zuletzt dann – nach viel Nachdenken und reiflicher Überlegung – (vielleicht!) die Sendetaste betätigen.

  10. Lehrgotte, da hast Du natürlich völlig Recht. Auf seiner Website findest Du übrigens fast täglich noch mehr Geschmacklosigkeiten. Aber mousseman ist wenigstens konsequent – solange sich seine Aussagen selbst disqualifizieren, soll er nur kommentieren.

    Konsequent sind aber auch Kumpel Tanner und ich – schon mit 14 fanden wir Velofahren sehr viel sinnvoller als die Luft mit Töfflis zu verpesten (Leserbrief aus dem SoBli vom 5. Oktober 1986 mit von der Redaktion verhunztem Ortsnamen):

  11. @Lehrgotte: Geschmack kommt meist, wenn man Motorrad fährt, und da sieht man über die Jahre mehr als genug wirklich unappetitliche Unfälle. Und diese Veloanhänger sehen nicht wirklich stabil aus. Vermutlich auch nur, weil die keinen Crash-Normen genügen müssen. Seitenwagen von Motorrädern sind da weit strenger reglementiert und überleben auch einen Crash mit 50 km/h. Ich erwarte von einem Fahrzeug, wo ich einen kleinen Schnösel reinsetze, die EInhaltung der gleichen Standards wie bei Motorrädern. Aber vielleicht habe ich auch nur ein Verantwortungsgefühl….

    Ich habe leider gesehen, dass nur Abschreckung funktioniert, sei’s bei Velofahrern, oder Motorradfahrern (oder Autofahrern) – wenn’s nicht regelmässig ein paar Tote gibt, oder gröbste Strafen für Verkehrsregelverstösse (auch von Velofahrern!), hält sich – frei nach dem Motto “Mir passiert doch nichts” – niemand an elementare Sicherheitsregeln. Und wer bei rot über die Ampel fährt, hat bei mir keinen Mitleidsbonus, da für mich als Motorradfahrer Velofahrer ebenfalls brandgefährlich sind – ich muss es als ‘Opfer’ eines solchen Idioten ohne Velohaftpflichtversicherung, den ich nach Nottwil spediert habe, wissen. Das Problem ist nur, dass der Idiot heute netto Steuergelder verschwendet, weil er von der IV und EL leben muss, und nichts mehr produktiv für die Gesellschaft beitragen kann ausser CO2 zu fabrizieren.

    @blöker: Töfflifahrer sind ebenfalls Schlaffis, und in der gleichen Kategorie zu suchen wie die, die weiss-der-Teufel wieviel für ein Elektrovelo ausgeben. Wer Velofahren will, soll sich Waden antrainieren. In Sachen Töffli habe ich den Zug zum Glück komplett verpasst und habe gleich richtige Motorräder fahren gelernt.

  12. Auch wenns nicht mehr gesagt werden müsste: Genau – spätestens jetzt sehen wir, wer hier der Idiot ist. Lehrgotte, wenn Du dich dazu weiter äussern willst, nur zu, aber viel Sinn hat es kaum.

  13. @Blöker: Ich wusste gar nicht, dass Kumpel Tanner und du schon im zarten Alter von 14 Jahren Leserbriefe (notabene an den BLICK!)geschrieben habt. Und veröffentlicht wurden die auch noch. Lehrgotte ist schwer beeindruckt von eurer Reife und eurem Engagement für die Umwelt. Euch hätte ich auch gerne unterrichtet.
    @Mousseman: Ich bin aufs Neue entsetzt. Deshalb verschwende ich meine Zeit für eine letzte kurze Entgegnung. Solche Aussagen, wie du sie oben gemacht hast, sind für mich nicht normal. So frage ich mich, was hinter solchen Äusserungen stecken könnte. Angeberei? Verbissenheit? Besessenheit? Oder vielleicht ein schweres, unverschuldetes Trauma? Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und grosse Kraftreserven bei deinem Kampf gegen alle fahrenden und zu Fuss gehenden ‘Idioten’!

  14. Wenn Du Dich noch mehr entsetzen willst, Lehrgotte: mousseman ist ein “hoher” im Militär und bildet u.a. junge Leute aus hierzulande. Siehe zB hier – ich hoffe, dass Roland Nef solche Dinge liest und Kader, das solche Aussagen macht, mit der Zeit aussondert.

    Solche Leute können zu einer Gefahr für unsere Gesellschaft werden, wenn man sie nicht kontrolliert. Ich kenne ja so manchen “Militärkopf” – aber… ich will hier keine Vergleiche zu aktuellen Ereignissen ziehen, doch eines scheint mir klar zu sein: Leuten, die Aussagen wie mousseman machen, sollte man a) kein Fahrzeug geben, das schneller als 25 km/h fährt, b) sicher keine Menschen anvertrauen und c) ganz, ganz sicher keine Waffe.

  15. @Lehrgotte: Es ist eigentlich ganz einfach. Ich bin Motorradfahrer, Wenn sich EINER nicht an die Regeln hält, gibts üble Unfälle. Unfälle, bei denen ich tendenziell nicht gerade viel besser als das Opfer rauskomme. Und seitdem fahre ich halt so, dass ich Leben bleibe.

    Ich fahre bei Grün. Ich fahre ausschliesslich mit 0.0 Promille. Ich halte, sofern ich nicht den Rest des Verkehrs gefährde, wenn ein Fussgänger am Streifen die Strasse überqueren will, oder ein Blinder den Stock hebt (und intressanterweise – die Blinden werden fast nie über den Haufen gefahren, weil die zwar blind sind, aber nicht so blöd wie viele zumindest physiologisch sehende Fussgänger!).

    Ich weiche aus oder bremse, aber wenn das Ausweichen oder Bresmen potentiell für mich schlimmere Folgen als für das Ziel, das unbedingt in einem Anflug von Schwachsinn bei rot voll drüber muss (Streifen, Kreuzung, was auch immer), fahre ich halt den ‘schwächeren’ Verkehrsteilnehmer über den Haufen, da ich zuerst an mich denke, so wenig nett das gegenüber dem anderen Verkehrsteilnehmer sein mag.

    Und für den Fall der Fälle – ich habe seit knapp 16 jahren einen Führerschein und weder einen Entzug noch eine Verwarnung von einer Behörde erhalten, noch habe auch in Südostasien Demerit Points gekriegt, was einen Hinweis auf meinen manchmal etwas überkorrekten, aber präzisen und sehr zackigen Fahrstil gibt. Meine akkumulierten Bussen dürften sich etwa um die 1500 CHF über die ganze Zeit bewegen, wobei auch Bussen wegen ‘ruhendem Verkehr’ inklusive sind. Ich kenne genug Leute, die ‘voll normal’ sind und meine Bussenausgaben in einem Jahr zusammenkriegen (gut, das ist seit der ‘Bussenreform’ in 1999 (?) auch viel leichter, aber trotzdem…) .

    So hart dass es für gewisse Leute, die auf Wolke Sieben schweben sein mag, ist man sich, wenn’s hart auf hart geht, immer selbst am nächsten.

    Wenn ich dann diese Veloanhängerli sehe, wo man bis zu zwei junge Schnösel reintut, und sich dann damit in den Strassenverkehr stürzt, unter Umständen auch viele Verkehrsregeln für fakultativ erachtet, dann warte ich eigentlich nur noch auf einen Unfall, wo sich dann die kleinen Schnösel – leider – als Crashtest-Dummies erweisen, mit tragischen Folgen. Abgesehen davon, schon alleine die Abgase (jaja, auch die hochgejubelten OeV produzieren mehr als genug davon)- en Guete! Ich würde das einem Kind nie antun. Haben die Fahrräder, an denen die Dinger hängen, überhaupt eine Messung für ausreichende Bremslast mit maximal Anhängerzuladung unterlaufen müssen? Haben die Dinger eigene Bremsen, die synchron mit den Bremsen des Fahrrads funktionieren, oder eine Aufschiebebremse wie bei leichten PKW-Anhängern? Gibt es für die Dinger überhaupt Crashtest-Normen?

    Nein, bis dahin werden Kinder hier im Hause nur mit PKW oder Seitenwagenmotorrädern transportiert, die eine stabile Monocoque als Seitenwagen haben, und mit einem entsprechenden Kindersitz bestückt sind, keine Ahänger, die bei einem Treffer eines 200 kg schweren Objektes sauber zusammengelegt werden, ((Geschmacklosigkeiten vom Blogadmin gestrichen)). Vielleicht baut einer einen Kinderanhänger, der als Monocoque ausgelegt ist und auch einen Crash mit 70 km/h aushält, aber schätzungsweise dürften die dann nicht mehr 30-50 kg wiegen, aber ich lasse mich gerne überraschen.

    @blöker: Und was das Thema ‘militärische Kaderselektion’ anbelangt, müsste man vielleicht bei denen anfangen, die nicht mal den Munitionsbefehl durchziehen. Dann machen wir bei denen weiter, die an der wirklich blödsten Stelle im Umkreis von 50km mit einem für den Zweck vollständig untauglichen Böötchen in einen Fluss reingehen, in ich als ‘Füsel’ sicher nicht reingehen würde, da mein Intellekt höher ist als der einer Amöbe. Für die Leute, die unbedingt auf ‘Kampfsau’ machen müssen, sollte man sich einmal 1-2 Instruktoren der Fremdenlegion ausleihen, um sie zu schleifen. Ich meine richtig, bis bei denen Zunge und andere Körperteile am Boden schleifen.

  16. Die wirklich abgrundtief dumm-geschmacklosen Abschnitte hab ich rausgestrichen. (Ich ertrage solche Dinge durchaus, mag sie aber nicht auf meiner Seite lesen.)

    Ansonsten: Herr Nef, übernehmen Sie.

  17. Heiliger Strausak, jetzt habe ich mich da auch noch durchgeackert… Hopplaschorsch.

    Ich zitiere mousseman:

    Ich bin Motorradfahrer, Wenn sich EINER nicht an die Regeln hält, gibts üble Unfälle. Unfälle, bei denen ich tendenziell nicht gerade viel besser als das Opfer rauskomme.

    Äha, damit wird impliziert, dass der Schreibende immer der Verursacher ist?

    Fahr mal mit dem Motorrad nach Zweisimmen, an einem schönen Sonntag Nachmittag. Wenn sich alle entgegenkommenden PW (mit quatschenden Papis und vom Spazieren müden Opas am Steuer) in allen Kurven auf ihrer Spur halten konnten, dann bist Du ein Glückspilz. Und wenn Dich einer abschiessen sollte, dann kommst genau nur Du flach raus. Mauseflach. Den PW interessiert das bisschen Möppi vor dem Kühler herzlich wenig. Tönt hart, ist aber so.

    Zum Thema Crashsicherheit habe ich das Gegenmittel – ein integriertes Kindertransportvelo – ja weiter oben schon vorgeschlagen. Auffahr- und Streifkollisionen sind damit wesentlich weniger problematisch.

  18. @mirko: Ich weiss recht genau, wieviele Leute nicht Autofahren können – ich seh die ja jeden Tag. Nach “Zwösme” fahre ich nicht wirklich häufig, aber das Waadtland reicht als Anschauungsbeispiel für Verkehrsteilnehmer, die entweder wirklich keinen Schnall von Strassenverkehrsgesetzt und dessen Verordnungen haben, oder ihn nicht haben wollen.

    Und so ein Tipp: Lasse die Idee von “der PW intressiert das bisschen Möppi”, wenn Dir eine Goldwing entgegenkommt….der Lieferwagen vor etwa vier Jahren bei Le Mont war nach der Kollision mit der Goldwing zum Totalschaden ‘rekonfiguriert’, genauso wie der Fahrer – der Goldwing-Pilot ist mit 6 gebrochenen Rippen davongekommen (und ja, die Ampel war für den Lieferwagen auf Rot – der Goldwing-Fahrer wusste nicht, dass rote Ampeln im Welschland für die Fahrer von Kurierdiensten meist nur informativen Charakter haben).

    Und deswegen will ich zuerst mal den Crashtest gegen solche Wägeli sehen, mit Crashtestdummies drin. Und aufgrund der Tatsache, dass ich trotz guter Ausrüstung einige gebrochene Knochen erlitten habe, weil (2x Velofahrer, 1xStreifkollision mit PW, als er annahm, dass auf der rechten Spur nichts war, 1 grottendoofer Fussgänger, der die Kreuzung bei der Avenue de Baumettes in Renens Nachts bei rot überqueren musste) man halt nicht über eine Kristallkugel und ein Radar für die Entdeckung von unfähigen und dämlichen Verkehrsteilnehmern verfüge, vertraue ich nur getesteter Ausrüstung – und diese Wägeli sehen von der Struktur eher wie ein besseres Zelt aus, ohne eigene Bremsen und vermutlich auch keine Rücklichter (Reflektoren sind schön und gut, taugen aber nur gegenüber PWs etwas, da ein Motorrad sich viel stärker neigt als ein PKW und ergo die Reflektoren nur rechtzeitig sichtbar sind wenn ich nicht bremse oder Gas gebe).

    Sachen, die wenn’s ein Töff wäre, verboten sind. Aber für Velofahrer sind viele eigentlich für Biker elementare Sachen fakultativ. Den Helm kann ich noch verstehen – ausser einer geeichten Wildsau mit einem richtigen Rennvelo kriegt niemand auf ebener Strecke 50 km/h konsistent hin ohne ein Schlaffi-Mobil mit Batterie oder Räsenmäher-Motor. Aber bei Anhängern ohne Bremsen finde ich es zumindest ‘leicht’ heikel, da ein Velo vielleicht 150kg Gewicht bremsen kann, aber nicht unbedingt 200 oder mehr, wenn man ein Wägeli mit zwei kleinen Schnöseln hat.

    Und, wenn man gelesen hat – bei 1500 CHF Bussenvolumen, über 15 Jahre verteilt, liegt kein selbstverursachter Unfall drin. Das kostet schon mal 500 CHF wegen “Nichtbeherrschung des Fahrzeuges”.

    Und wenn man so ein Kindertransportvelo haben will, nützt es herlich wenig, wenn es nur gegen Auffahr- und Streifkollisionen geschützt ist, da die wirklich ätzenden Unfälle meistens im rechten oder geraden Winkel passieren – sprich seitliche, frontal- und Heckkollisionen. Tendenziell könnte es allerdings besser als die kleinen Wägeli sein, von der Sicherheit wegen.

  19. Einfach just for the record: Es ist wie beim Rauchen – nicht alles, was erlaubt ist, ist auch vernünftig.

    Ich erlebe am Steuer meines Velos oder von Miet-/Mobilityautos täglich auch zig Situationen mit Flaschen-Sonntagsfahrern. Drum bewege ich mich auch so wenig wie möglich motorisiert hin und her. Wenn man aber einen so menschenverachtenden Fahrstil wie mousseman pflegt, wäre das imho schon mal ein guter Grund für einen Fahrausweisentzug. Fussgänger bei rot über die Fahrbahn? – Nee, damit rechne ich schon gar nicht, passe mein Tempo nicht an, da brems ich auch nicht, da geb ich Gas – ist ja schliesslich, ich zitiere, ein “Ziel”.

    Der andere begeht ja den Fehler. Ob er verletzt wird? Ob er lebenslange Folgen davonträgt? Scheissegal.

    mousseman sei eingeladen, z.B. die Rehaklinik zu besuchen, wo ich nach einem Skiunfall drei Wochen verbringen durfte und einige mögliche frühere “Ziele” dieses mousseman kennengelernt habe – sie werden bis an ihr Lebensende eingeschränkt sein. Nicht lustig.

    Dass man das auch noch öffentlich in moussemans Worten zelebriert, würde mich als sein Vorgesetzter im Militär wachrütteln – wollte Nef nicht Rambos und Konsorten ausmustern, die – sagens wirs mal nett – verbal mehr als verhaltensauffällig sind?

    Solche birnenweichen Aussagen lassen einen nur wünschen, dass man weite Teile von Schweizer Stadtgebieten autofrei erklärt oder Tempo 20 einführt (und die Einhaltung streng sanktioniert) – mitunter, damit solche Irren nicht weiter wüten können.

  20. Ich weiss recht genau, wieviele Leute nicht Autofahren können – ich seh die ja jeden Tag.

    Da bin ich beruhigt, wenn sich diese Leute immer in Deiner Nähe aufhalten, muss ich mich nur von Dir fernhalten, damit ich diesen Nixblickern, die Du ja (fast) alle täglich siehst, selber nicht begegne. Bisher ist mir im Simmental immerhin noch niemand ans “Läbige”. Will heissen: Man muss immer und überall mit dem Schlimmsten rechnen. Und wenn dann einmal etwas passiert, ist es IMMER ein Einzelfall, den man nicht schubladisieren kann.

    der Goldwing-Fahrer wusste nicht, dass rote Ampeln im Welschland für die Fahrer von Kurierdiensten meist nur informativen Charakter haben

    Das stimmt in der Tat. Kurierfahrer haben weitreichende Privilegien im Strassenverkehr. Das war dann aber Goldwing-Fahrers Problem. Denk bitte daran, wenn Du das nächste Mal einen Kurierfahrer bei der Arbeit siehst. Wer arbeitet, hat Vortritt.

    Noch so ein Tipp: Es fahren nicht nur GoldWings umher. Wesentlich zahlreicher sind Motorräder mit Bezeichnungen wie CBR600RR, GSX-R 600 oder YZF-6. Und die sehen am Kühler eines Mercedes Sprinters einfach wirklich wie 280kg gegen 2800kg aus und kein Gramm anders.

    ausser einer geeichten Wildsau mit einem richtigen Rennvelo kriegt niemand auf ebener Strecke 50 km/h konsistent [sic!] hin

    Danke für die Wildsau 😉

    Zum Schluss noch dies: Mit dem Bussenvolumen prahlen ist etwa so wie wenn man sagt, die eigene Frau habe einen nur 3 Mal beim Fremdgehen erwischt. Man ist ja sonst ein ganz Heiliger 😉

  21. @Blöker: Lies doch den Bericht in der heutigen Sonntagszeitung, 13.Juli, dessen Schlagzeile wie folgt lautet:
    ‘Armee-Chef Nef: Seine Wahl erfolgte trotz hängigem Strafverfahren”.

  22. Inzwischen hat die Story ja sehr hohe Wellen geworfen. Auch wenn das hier inzwischen sehr OT ist – ich frage mich dabei vor allem: Wieso haben vorab Männer Mühe damit, Fehler zuzugeben und das auch öffentlich und offensiv zu tun? Wäre das nicht 100x glaubwürdiger als das Gedruckse von Nef und Schmid?

    Mehr meines Senfs dazu im Wahlkampfblog, bei dem sich ein Besuch stets lohnt.

  23. Na wer sagt’s denn: Es geht nur über den Preis: “Der massiv gesunkene Benzinpreis zeigt jedoch Wirkung. Der Boom bei den Hybridautos ist vorbei, die Verkaufszahlen des Toyota Prius sind im November fast um die Hälfte zurückgegangen.” (Quelle: Tages-Anzeiger online, 6.1.2009)

    Immerhin ein Lichtblick an selber Stelle: “Leben ohne Auto wird cool, vor allem bei einkommensstarken Städtern. Das ist das Fazit einer Untersuchung des Instituts für Politikstudien Interface in Luzern, wonach ein Drittel aller autolosen Schweizer freiwillig darauf verzichten.”

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