Martin Doriot vom Verein Berner Fasnacht schreibt heute im “Bund” unter dem Titel “Bern ist eine Fasnachtsstadt” eine bizarre Lobeshymne auf eine Veranstaltung, die für viele ein einziges Ärgernis ist.
Zur Vorgeschichte: Ich bin inmitten der altehrwürdigen nordwestschweizerischen Fasnachtstradition gross geworden, aber mit Ausnahme der Kindergarten– und Primarschulfasnacht stets passiv geblieben. Der Fasnacht stehe ich zunächst einmal gleichgültig gegenüber – alle sollen nach ihrer Façon glücklich werden.
Ich nerve mich aber stets über Leute, die das Gefühl haben, den öffentlichen Raum auf Kosten anderer beanspruchen zu müssen und die offenbar denken, alle finden ihr Dings auch extrem toll.
Vor allem, wenn ihr Verhalten masslos und dazu geeignet ist, einem – pardon – extrem auf den Sack zu gehen, weil man nicht mehr schlafen kann, weil man Umwege machen muss, weil die Veranstaltung jährlich wiederkehrend und mehrtägig ist, weil sie von der öffentlichen Hand (sprich von uns allen) indirekt subventioniert wird und erwachsene Leute dahinter stehen bzw. teilnehmen, von denen man eigentlich einen gewissen Anstand und einen Sinn für Rücksichtnahme erwarten könnte.
Dass sich aus diesem Grunde mein Verhältnis zur Fasnacht von “reserviert” zu “ablehnend” gewandelt hat, ist unter anderem hier und hier nachzulesen.
Insbesondere Guggenmusiken halte ich (nebst Musicals, nur damit das auch wieder mal gesagt ist…) für einen der schlimmsten Verstösse gegen den guten Geschmack. Zudem machen sie einen Höllenkrach. Im Geiste warf ich – als friedliebender Mensch – in den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag zig virtuelle Bomben zum Kornhausplatz, von wo aus eine Lärmmaschinerie sondergleichen jeglichen Schlaf bis in die frühen Morgenstunden verhinderte (bei geschlossenen, neuen Doppelverglasungsfenstern).
Einige Zitate aus der Gastkolumne im “Bund”:
Für die Organisation ist der Verein Berner Fasnacht (VBF) verantwortlich, der gemeinsam mit den Behörden, der Polizei und Bern Mobil die Rahmenbedingungen steckt.
Das sind ja tolle Rahmenbedingungen: Die halbe Altstadt (und zahlreiche durch irr gewordene Besoffene oder sonstwie fehlgeleitete Fasnächtler geplagte Leute in den Quartieren) findet kaum Schlaf und wird am normalen Vorankommen gehindert. Das einzige Wort für den Guggenmist ist “Lärmbelästigung” – und wird von der Polizei dennoch schlicht nicht geahndet.
Liebe Polizei: Mach deinen Job auch an der Fasnacht und stelle den Lärm ab. Von mir aus halt erst um Mitternacht, wenns denn unbedingt sein muss.
Lieber VBF: Strassenumzüge und Kostümierte finde ich persönlich zwar doof, aber damit kann und soll die Allgemeinheit einen (!) Tag im Jahr gut Leben, auch wenn die öV-Umleitungen obermühsam sind (wir waren mit einem Kinderwagen in der Stadt unterwegs – einfach nur Horror, das Gschtungg, selbst wenn wir versucht haben, einen grossen Bogen um den ganzen Mist zu machen). Etliche Kinder scheinen Freude am Treiben zu haben – schön für sie, lassen wir ihnen die Freude.
Aber macht doch den lärmigen Nacht-Teil mit Geschrei, Guggenbummbumm und Besäufnis ab 2011 irgendwo in einer gut isolierten Halle weit draussen. Warum “dä huere Mais” mitten in der Altstadt stattfinden muss, ist mir schleierhaft. Wir leben hier!
Bern ist eine Fasnachtsstadt
Quatsch: Die Fasnacht in Bern ist künstlich. Sie wurde in den frühen 1980ern von ein paar Freaks eingeführt. Und nur schon die Qualität der Schnitzelbänke – so ziemlich das einzig Lustige an einer Fasnacht – spricht im Vergleich zu Basel Bände.
Während der ganzen Zeit präsentiert sich Bern von seiner schönsten Seite.
Das ist dann wohl Geschmackssache, ehrlicherweise, n’est-ce pas? Meinen Geschmack und den vieler anderer trefft ihr garantiert nicht, werte Fasnächtler. Ich mag euch euer tun gönnen – aber etwas weniger aufdringlich und raumeinnehmend wirds doch wohl schon gehen?
Der Verein Berner Fasnacht hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Bernerinnen und Berner für die Fasnacht zu gewinnen.
Nein danke – der Anlass hat offensichtlich schon vor Jahren seine kritische Grösse überschritten. Wie gesagt, gegen einen ruhigen Umzug oder die Kinderfasnacht kann niemand was sagen. Da drücken wir gerne beide Augen zu. Aber die Fasnacht ist für viele einfach nur Anlass, so saublöd wie nur möglich zu tun. Das verantworten Sie vom VBF mit! Und tun aus meiner Sicht zu wenig dagegen.
Die Fasnacht ist keine Insel, sondern unterliegt den gleichen Gesetzmässigkeiten wie andere Grossanlässe in und rund um Bern.
Wenigstens konnte sich Martin Doriot auf wenigen Zeilen zu einem Mü Selbstkritik überwinden. Mehr als ein gleichgültiges Schulterzucken ist es allerdings kaum: “Gehört halt einfach dazu. Wir organisieren das zwar, aber für die unangenehmen Folgen können wir dann also gaaar nix, gell.” Der Pauschal-Disclaimer gerät aber zum Rohrkrepierer: Man könnte viel mehr dafür tun, die Immissionen auf die Bevölkerung gering zu halten. Allein der nächtliche Lärm und der Dreck sprechen Bände.
Nochmals: Raus aus der Innenstadt mit den Guggen!
Merke: Auch wenn eine Veranstaltung zehntausende Menschen anzieht, heisst das noch lange nicht, dass sie alle hier Sesshaften supercool finden. Es gibt genügend Veranstaltungen, unter denen die Allgemeinheit zu leiden hat. Eine Fussball-EM findet wenigstens nur einmal alle 200 Jahre statt – und ich bin weiss Gott kein Griesgram, ich habe den Grossanlass in Bern sehr genossen (verstehe aber, dass auch ihn viele zum Teufel wünschen). Leider denken aber immer mehr Menschen, sie könnten den öffentlichen Raum für irgendwelche Partikularinteressen besetzen.
Das Hohelied Doriots auf die Berner Fasnacht (die eben leider alljährlich stattfindet) ist aus Sicht eines Anwohners, der dem ganzen Treiben nichts abgewinnen kann (und heuer nur aus zwingenden Termingründen nicht aus der Stadt fliehen konnte), ein Affront.
Wir haben schon genug Veranstaltungen, die anderen das Leben schwer machen. Der apostolische Eifer, der aus dem Text strahlt (“…weitere Bernerinnen und Berner für die Fasnacht zu gewinnen…”) ist angesichts des am eigenen Leibe Erlebten einfach nur zynisch.
Das Gegenteil ist der Fall: Es reicht, Herr Doriot! Und das schon seit längerem.
Ich bin sicher, dass in einer allfälligen Entgegnung (wie auch schon) stehen wird, dass es in meinem Fall vielleicht besser sei, aus der Stadt zu flüchten. Keine Sorge, wenn auch immer möglich, tue ich das ab dem nächsten Jahr wieder. So weit sind wir schon gekommen – selbsternannte Narren bestimmen über den Terminkalender. Nett.
Versichert Doriots Arbeitgeberin (zufällig meine Versicherung, ojemine) auch Schlaflosigkeit infolge Fasnachtslärm? Kaum – da wären nämlich jährlich hunderte Franken für erlittene Unbill fällig.
Schreib den Rant (bin derselben Meinung) doch als Kommentar beim Bund-Artikel rein, so wird er sicher eher gelesen (oder verlink halt dazu).
@Michael: Der Artikel ist über die interne Suche nicht auffinbar. Zufällig fand ich ihn via Google… aber nun ist er verlinkt. Du kannst den Artikel gern verlinken (oder sonstwer), aber bei diesem trümmligen Tamedia-Kommentar-Dings mach ich aus Prinzip nicht mit.
Blöker blökt sich in Rage, aber ich kann ihn verstehen. Fasnacht ist geduldeter Ausnahmezustand.
Ich dachte nur, wenn schon Dampf ablassen, dann dort wo man das Zischen auch hören sollte.
Das erste was man heute jeweils bei solchen Grossanlässen sieht, sind Plastikklos und Fressstände, sogar bei so genannt kulturellen Feiern. Oh well…
Oh, das hört man hier ziemlich gut, keine Sorge… ist immerhin der fünfzehntmeistgelesene Blogbeitrag des Landes heute, und Google wird für den Rest sorgen. Diejenigen, die’s was angeht, werden das schon lesen und sich hoffentlich ein paar Gedanken machen. Es genügt mir schon, wenn sie sich ein wenig durch den Kopf gehen lassen, was die Bedeutung von “Rücksichtnahme” und “mit Mass” ist. Und dass sie zur Kenntnis nehmen, dass es nicht nur Schweigende gibt, die die Faust im Sack machen, sondern auch welche, die offen sagen, dass solche Massenanlässe einem tüchtig auf den Keks gehen können und Leuten mit weitergehenden Expansionsgelüsten auch mal ein relativ deutliches “Stopp” an den Kopf schmeissen können.
Lieber Andi
Leider ist das wirklich eine ambivalente Sache: Seien wir einerseits glücklich darüber, dass die sonst so trockenen und verkorksten Schweizer/Berner wenigstens einmal im Leben die Sau rauslassen können. Andererseits ist es eine Ungerechtigkeit, dass hier einfach so der Ausnahmezustand toleriert wird und bei anderen Gelegenheiten (z.B. den Musikveranstaltern) sämtliche Hürden in den Weg gelegt werden. Es ist ja wohl kein Zufall, dass die Kirche das ursprünglich wohl heidnische Fest (Vertreibung des Winters) weltweit so kanalisiert hat, dass man nur an drei Tagen wild sein darf und für den Rest des Jahres gilt “urbi et orbi”, was den Führenden des Kapitals und der Macht nur recht sein kann. Sorgen wir also dafür, dass an allen andern Tagen des Jahre auch die Party abgeht 🙂
Role
Ich müsste es natürlich erst selber erleben, um dir mit gutem Gewissen zu widersprechen. Aber jede Kultur hat nunmal ihre Feste und ein paar Tage im Jahr sollte man das tolerieren können.
In der Stadt wohnen hat seine Vor- und seine Nachteile. Wenn du letztere vermeiden willst, solltest du konsequent sein, und drei Tage Fasnachtslärm gegen jeden Tag 10 km mit dem Velo in die Stadt fahren eintauschen.
Allerdings, auch auf dem Dorf wird manchmal ziemlich Lärm gemacht. Es gibt keine Garantieen.
Jede “Kultur” – genau… nur hat die Berner Fasnacht (jedenfalls der lärmige Teil) mit Kultur ebensowenig zu tun wie Finn und Björk Eisbären sind.
Ja, und dann kommt wieder diese ewige Leier von “in der Stadt wohnen heisst dann aber bitte alles aushalten” – NEIN, eben NICHT!
Natürlich bringt eine Stadt gewisse Zentrumslasten mit sich, die man als unangenehm empfinden kann. Das ist völlig logisch.
Wir reden hier aber von einem – wie “Miauer” oben gesagt hat – (leider) tolerierten Ausnahmezustand!
Wenn ein Haufen wild gewordener Irrer die ganze Nacht um des Lärms willen einen Saulärm veranstaltet, dann muss das grad GAR niemand tolerieren, weder in der Stadt noch auf dem Land. Guggenlärm und Gejohle gehören definitiv nicht zu den Dingen, die eine Kultur zum Überleben braucht oder die zum “auszuhaltenden” courant normal in einer Stadt gehören.
Hätte Doriot in aller Bescheidenheit einen Text geschrieben, in dem er seine Freude über eine gelungene Fasnacht zum Ausdruck bringt – de haut.
Dieses vereinnahmende “jetzt erst recht” hingegen löst bei mir nur noch Kopfschütteln aus und weckt Abwehrreflexe. Offensichtlich halten diese Narren alle, die nicht auf ihrer Linie sind, für bemitleidenswerte Kreaturen, die auf den falschen Pfad geraten sind. Es scheint ihnen schlicht egal zu sein, dass es Menschen gibt, die unter ihrem Treiben ziemlich unmittelbar leiden. Sie wollen noch mehr.
Es ist spätestens nach diesem Pamphlet höchste Zeit, diesen Narren deutlich zu zeigen, dass gnue Heu dune isch und dass wir nicht jeden Scheiss tolerieren, Stadt hin oder her. Mal schauen, ob wir eine Stadträtin oder einen Stadtrat finden, der einen Anti-Fasnachtslärm-Vorstoss einreicht.
Da zitiere ich doch gerne einen Spruch, den ich soeben im FGOI No 50 gelesen habe: “Fühl dich wie zuhause aber benimmt dich nicht so”. Hmmm. Von Dir kann der nicht stammen, gell.
Wie dem auch sei, ich erinnere mich an die “Bärenbefreiung” anno 1993, weil ich zufälligerweise im “High Noon” (das gibts nicht mehr, glaubi) ein Bier trank als das Brimborium losging. Mein Schrecken war dergestallt, dass ich versehentlich meinen illegalen Tränengasspray aktivierte. Vielleicht vermische ich jetzt die beiden Geschichten aber auch.
Ich mag Deinen Berner Fasnacht/Kultur – Björk/Eisbär Vergleich. In London gibts übrigens keine Fasnacht. Okay, es gibt den Nottinghill Carnival. Guggenmusigen brauchen die bei Gott nicht. Es gibt auch die Royal Guards auf ihren Pferden, nett verkleidet. Vielleicht sollte man auch die Queen alljährlich mal “befreien”. Schnitzelbänke? – Täglich. Es ist Wahlkampf.
Eben: DAS ist Kultur.
Nur für für (KULtur) Banausen muss Kultur definierbar sein.
Dein Motto: Meine Definition = deine Definition, oder so ähnlich.
Ich empfinde solche Stadtmitbewohner wie du einer bist als Zentrumslast. Da blööken die Schafe am Hoger bei uns in der Lorraine ja tolerantere Botschaften in’s Tal runter.
Übrigens rauben mir die Viecher manchmal auch den Schlaf! Nämlich dann wenn der Bock wieder spitz ist und den Damen die ganze Nacht über hinterher jagt.
Aber soweit sind wir ja zum Glück noch nicht auf Bern’s Gassen.
Da wird nur 1x im Jahr der öde Alltag bei Seite gelegt und man huldigt dem närrischen Treiben.
Welches ohne untertreiben zu wollen, sehr viele Facetten kennt.
Wer allerdings inmitten , wie du behauptest, der altehrwürdigen nordwestschweizerischen Fasnachtstradition aufgewachsen ist, sollte eigentlich wissen, dass seit jeher die Fasnacht ein lauter und verrückter Spass des Proletariats war.
Ausdruck des Unbehagens, Ausdruck der Auflehnung gegen die Obrigkeit.
Musik war und ist steht’s Teil solcher Rituale.
Über die Qualität des Dargebotenen lässt sich vielleicht noch diskutieren. Jedoch sicher nicht über deren Sinn. Deren Sinn ist alleine durch die Tradition und Geschichte gegeben. Würde man die Musik weglassen, raubte man der Fasnacht die Seele.
Übrigens ist Bern eine Fasnachtsstadt mit einer leider zu wenig bekannten Vorgeschichte.
Niklaus Manuel führte bereits 1523 Fasnachtspiele auf in Bern. Diese Aufführungen leisteten sogar einen belegbaren Beitrag zur später erfolgten Reformation.
Auch der berühmte Autor Hans von Rüte stellte sich in den Dienst der Fasnacht und schrieb Stücke welche in Bern aufgeführt wurden.
Die Obrigkeit sprach schon damals von Völlerei und “Säufertum” und versuchte die Fasnacht zu verbieten. Ohne Erfolg.
Die Popularität stieg immer mehr. Sogar die Stadtmusik Bern und die Metallharmonie Bern beteiligten sich an der Fasnacht.
Wer Bern als traditionelle Fasnachtsstadt in Frage stellt, hat gelinde ausgedrückt, keine Ahnung.
Der Wandel der Zeit verändert natürlich auch das Gesicht der Fasnacht. Im Moment nimmt man nur den lauten und grellen Schein war. Wer sich jedoch Zeit nimmt und in die kleinen Nebengassen geht, wer in die unzähligen Keller hinabsteigt und seine Ohren und Augen öffnet, der wird reichlich belohnt. Belohnt mit fantasiereichen, kuriosen, aufmüpfigen und nicht immer ganz ernst gemeinten Darbietungen.
Also anstatt mit den Schafen zu blöken, vom hohen Ross runtersteigen und sich selber ein Bild machen von der ganzen Sache. Dann wirst auch du feststellen, das die Fasnächtler Menschen sind wie du und ich. Manchmal sogar noch ein bischen weiser und toleranter als so mancher Blöker im www
närrischer Gruss
Jaja, da sind sie wieder, die “närrischen Grüsse” – ach, ist das lustig! Jupiiii! Supäääär…
Eric, ich finde den Alltag mitnichten öd. Vielleicht solltest du – solltet ihr – einmal etwas an eurem öden Alltag ändern, dann müsstet ihr nicht einmal im Jahr sones Gschiiss mache bzw. die Sau rauslassen.
Wenn ihr euch schon auf Tradition beruft und Lärm (öh, padon, Musik) machen wollt: Tut doch das irgendwo, wo es niemanden stört, was ist denn daran so schwierig? Autorennen finden auch nicht mitten in Bern statt, Rockkonzerte in der Regel auch nicht. Während des Gurtenfestivals kann man halt mal 3 Tage die Fenster schliessen und kann in Ruhe pennen. Während der Fasnacht geht das nicht, da ihr den öffentlichen Raum in einer eng besiedelten Gegend mit einer frechen Selbstverständlichkeit für euch beansprucht.
Was ist das für ein komisches Sendungsbewusstsein, das Ruhesuchende pauschal als spassfeindlich und irgendwie bedeppert stempelt, so wie es aus Doriots Kolumne zwischen den Zeilen hervortriefte?
Was in den Kellern abgeht, was die Freude der Kinder angeht, was die stillen Facetten der Fasnacht angeht – hey, ich kann damit nichts anfangen, aber wie ich im Haupttext geschrieben habe: Henusode, das stört nicht wirklich.
Aber dieser beschissene Guggenlärm stört, und wie. Und das nicht nur mich.
Und keine Sorge – ich kenne viele Fasnächtler. Genau so wie ich ab und zu mit SVP-Leuten zu tun habe oder mit Kommunisten oder mit Leuten, die an Götter aller Art glauben. Alle haben ihre kleine Irrheit, und das ist auch gut so. Nicht mehr lustig ists aber, wenn man seinen Spass auf unmittelbare Kosten anderer auslebt, z.B. indem man die ganze Nacht herumlärmt oder nichts gegen Besäufnisse tut.
Ein wenig Kopf schräg halten sowie etwas Bescheidenheit und Empathie sollten eigentlich genügen, um das einzusehen. Aber vielleicht gehen Dinge wie “Rücksichtnahme” selbst ernannten Narren einfach ab. Schlechte Kinderstube oder einfach nur egoistische Ignoranz?
Gell, du findest diese schlüpfrige Anspielung sicher wahnsinnig witzig? Jaaaa, suppäääär. Nun, zur Sache: Dieser Schuss geht leider hinten raus – Schafe sind Tiere und können in der Regel nichts dafür, wenn sie Geräusche machen.
Menschen könnten aber auf die Idee kommen: “Hm, das könnte jemandem auf den Keks gehen – vielleicht sollte ich das unterlassen.”
Predige doch bitte nicht Toleranz. Ihr Fasnächtler seid hier diejenigen, die Lärm machen oder ihn verantworten. Von meinem Verständnis des Zusammelebens her müsstet ihr diejenigen sein, die auf die anderen Rücksicht nehmen. Ich zumindest gebe mir Mühe, den Fernseher nach 22 Uhr zurückzudrehen, auch wenn ich ein Nachtmensch bin. Andere Leute wollen dann vielleicht schlafen.
Hallo Andi
Hast du die Koffer schon gepackt?
Denk daran, dass am 10. März wieder
die selbsternannten Lärmer die Gassen
unsicher machen werden und auch sicher
bei dir einen Halt vor dem Haus einlegen
werden.
Das bischen Schadenfreude kann ich mir
einfach nicht verkneifen 😉
Trotzdem wünsche ich dir einen warmen und farbigen Frühling
Selbstverständlich ist “ACHTUNG BERNER FASANCHT” seit Beginn des Jahres dick in der Agenda eingetragen. Ich werde Bern am Donnerstag in Richtung Sedrun verlassen (das ich heute verlassen habe, weil da ab morgen Fasnacht ist) und sicher nicht vor Sonntag zurück sein.