Edit 11. Januar 2008: Die «Stopp»-Kleber gelten! Wie die BZ heute berichtet, muss den Anzeiger nicht annehmen, wer ihn nicht will – dies hat das Regierungsstatthalteramt entschieden. Danke, danke, danke. Wir bleiben dran und checken, ob sich die PöstlerInnen dran halten.
Edit 16. Januar 2008: Das Regierungsstatthalteramt hat seine Ansichten leider revidiert. Die Posse geht weiter.
Edit später: Das offizielle Verzichtsformular kann hier als PDF heruntergeladen und kostenlos an den Anzeiger-Verlag versandt werden.
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Originaltext vom 10. Januar 2008:
Gestern war es so weit: Trotz eindeutiger gegenteiliger Willensäusserung am Briefkasten wurde der “Anzeiger Region Bern” zugestellt – JacoBlök und die Berner Zeitung berichteten. Und wir sind nicht die einzigen: Das Kulturmagazin ensuite, chm und Roland Tschäppeler nerven sich ebenso wie unisono all meine BürokollegInnen.
Wer den Anzeiger schätzt und in seinem Briefkasten haben möchte, soll ihn haben – wir haben weder etwas gegen die Publikation noch gegen den Verlag oder das Zustellpersonal der Post. Ich anerkenne, dass der Anzeiger von weiten Teilen der Bevölkerung geschätzt und dessen Zustellung ausdrücklich gewünscht wird.
Dass aber auch Leute gegen ihren Willen bedient werden und den Entsorgungsaufwand tragen müssen, geht natürlich nicht.
Darum: Lassen Sie sich nicht alles gefallen!
– Laden Sie sich zum Beispiel dieses PDF herunter und senden Sie es an den Verlag Anzeiger Region Bern.
– Benützen Sie diese Mailadresse, um Ihrem Unmut freundlich, aber bestimmt kundzutun.
– Wenn es gar nicht anders geht, müssen leider die Leute an der Front drunter leiden, dass ihre Vorgesetzten schlechte Arbeit machen; hier sind Vorschläge aufgezählt, wie man dem Pöstler etwas einheizen kann oder andere “eklige” Methoden, wie wir erreichen wollen, dass die unerwünschte Zustellung raschmöglichst aufhört.
– Drucken Sie sich dieses PDF aus und kleben Sie es am Mittwoch und Freitag über den Briefkastenschlitz.
PS: Der Berner Kulturagenda, die dem Anzeiger beiliegt, sei empfohlen, sich dringend andere Partner zu suchen – diese Publikation hätte ich nämlich sehr gerne.
Heute wanderte der erste Anzeiger wieder in einen gelben Briefkasten.
Lallehuja! Mit diesem Zettel (als PDF anschauen) hats geklappt – heute kein Anzeiger im Briefkasten. Jetzt ist nur noch fraglich, ob alle PöstlerInnen das auch ohne den Zettel checken… der – wie ich soeben in der BZ lese – nun doch gilt:
Wer sagt denn, dass Widerstand zwecklos sei…?
Übel bleibt die Situation leider wohl für die PöstlerInnen, deren Aufwand tatsächlich steigt – aber die sollen mal ihren Vorgesetzten die Hölle heiss machen, dass sie nicht jedem Spamfurz mitmachen.
Die Frage ist nun auch, wie weit der Gemeindeverband Anzeiger Region Bern gedacht hat, als man ein Flugblatt mit dem Inhalt versandte, dass persönliche Willensäusserungen (Kleber usw.) nicht mehr berücksichtigt” würden, denn “auf Grund der Anzeigerverordnung” sei man “zur Zustellung verpflichtet”.
Pustekuchen!
Ich hätte aber gern noch die Weisung an das Zustellpersonal gesehen, in denen diese Regelung klipp und klar gemacht wird… bevor ich nicht einen Monat lang vom Anzeiger verschont geblieben bin, glaub ich vorerst lieber mal gar nichts.
Ich begreif zwar nicht ganz, wie man sich über ein bisschen Altpapier so aufregen kann, aber eines daran find ich gut: Bloggen wirkt!
@TV-Junkie: “Bisschen Altpapier”…? Das wäre bei mir eine Verdreifachung des Altpapierberges gewesen. Wärst Du es dann bei mir zusammenbinden und entsorgen gekommen?
Verdreifachung?! Ich lese soviele Publikationen, dass die Anzeiger in meinem Altpapier gar nicht weiter auffallen.
Bei mir schon. Und es geht ums Prinzip: Es wird nicht gespammt, es wird nicht gespammt, es wird nicht gespammt. Man kanns nicht oft genug sagen. Was einem heutzutage an Papier, Werbung, Mails gegen seinen Willen aufgezwungen wird, ist unfssbar – da muss nicht auch der Staat noch bevormundend daherkommen und einen mit Altpapier zudecken.
Lese grad im Bund “Nein Danke”-Kleber gelten nicht. Und ärgere mich massiv. Schon wird mein Fax von Dell mit spam blockiert. Und beim Anzeiger, der zu 80% aus Inseraten besteht soll ich es einfach annehmen? Amtliche Anzeigen gehören in einer modern Stadt ins Internet. Er wer noch die Papierversion möchte, soll sie bestellen.
Unfassbar. Seldwyla! Hier geht die Posse weiter…
Unglaublich, aber wahr: 15 Jahre nach den Original-Blogbeiträgen rund um den Anzeiger Bern wird die Publikation tatsächlich endlich doch noch eingestellt. Dass mich der Anzeiger-Chef seinerzeit wegen dieser Beiträge bei meinem damaligen obersten Vorgesetzten (dem Staatsschreiber des Kantons Bern) angeschwärzt hat, entlockt mir heute ein Schmunzeln. Dass mein Boss damals nur meinte “was du privat machst, geht mich nichts an”, finde ich aber immer noch stark.