Edit: Falls Sie in Google nach “056 202 31 31” gesucht haben, da Sie Anrufe von dort bekommen haben – in diesem Kommentar finden Sie mehr dazu.
—- Originalartikel vom 22. Februar 2008 —-
Seit Mitte Januar bekomme ich zu verschiedenen Tageszeiten Anrufe von diversen Nummern, die mit “041 910” beginnen. Fünf verschiedene an der Zahl, alle aus der Gegend zwischen Zuger- und Sempachersee.
Was soll das? Telefonspam trotz Stern wieder mal? Interviewversuche von Marktforschern, die sich nach der Aussage “es dauert nur 10 Minuten” über eine halbe Stunde hinziehen?
Mysteriös: Eine der Nummern ist im Telefonbuch eingetragen – eine Kunstmalerin…? Bei einer der Nummern wird der Anruf entgegen genommen, es kommt aber nur Rauschen. Zwei Nummern läuten ins Leere, einmal nimmt eine Zahnarztpraxis ab – kurz nach den Worten “Sie haben mich angerufen, ich kenne Sie aber nicht…” wird kommentarlos aufgelegt; diese offenbar entnervte Reaktion ist ein Indiz dafür, dass ich wohl nicht der erste bin, der das fragt.
Heute Morgen war ich dann endlich mal zu Hause – besonders weit bin ich nicht gekommen, und angesichts der Klagefreudigkeit vieler “Marketingbuden” (räusper) werde ich hier auch keine Namen nennen. Die Anrufe kommen aus einem Callcenter nördlich von Luzern; Auftraggeber ist eine Innerschweizer Marketing-Firma, die im Netz nicht einschlägig verzeichnet ist.
Ob es sich um Marktforschung oder um Verkaufsversuche handelt, konnte ich nicht schlüssig eruieren – die Frau am anderen Ende war sehr zuvorkommend, sprach von einer Umfrage, und aus Neugier sagte ich “OK, wenn Sie meine Nummer nachher streichen, mach ich mit”… als ich dann aber aufgefordert wurde, eine Mailadresse anzugeben, brach ich die Übung ab. “Sie werden keine Spams bekommen, versprochen!” – Jaja, hab ich schon oft gehört…
Fazit: Auch Marktforscher sollten den Stern im Telefonbuch beachten – aus dem Bekanntenkreis höre ich immer wieder von einem grassierenden Umfragevirus, der langsam nervt. Zumindest sollten auch Marktforschungsinstitute die Nummern im Telefonbuch eintragen lassen, von denen sie anrufen. Dann könnten die Provider Mechanismen entwickeln, wie solche Anrufe einfach zu blockieren sind.
Disclaimer: Ob auch klassisches Telefonmarketing (sprich: unerwünschte Werbung) von diesen Nummern aus betrieben wird – da ein Callcenter vermutlich mehrere Auftraggeber hat – wurde nicht abgeklärt.
Ich hab mal einer solchen Anruferin gesagt: “Nur 10 Minuten? Ok, einverstanden.”
–> Nach 10 Minuten sagte ich: “Sorry, zehn Minuten sind vorbei.”, und hängte ohne weitere Worte direkt auf. Seither haben die mich nie mehr angerufen. 🙂
Ganz fies ist auch eine Innerschweizer Bude, die einen Computer wählen lässt. Wenn man abnimmt, wird am anderen Ende aufgehängt. Ruft man dann zurück, kommt ein Computer und man will einem etwas verkaufen. Dies ist gem. Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb klar verboten!
Eine andere Möglichkeit ist Gegenfragen zu stellen (PDF, 35 KB). Wäre spannend zu erfahren, wer wie weit gekommen ist…
@ omo sherif:
Ich habe dieses Flussdiagramm mal auf einer englischen Website gefunden und danach vergeblich nach dem deutschen Pendant gesucht… Danke für den Link! 🙂
Ich denke, es kommt immer drauf an, umwelches Institut es sich handelt. Ich selbst habe rund 2 1/2 Jahre bei einem der beiden grössten Institute in der Schweiz gearbeitet und muss sagen, dass dort auch sehr fair mir den nicht interessierten umgegangen wird.
– Die Telefonnummer vom Platz, von dem man anruft, ist sichtbar
– Ein Rückruf führt in der Regel zumindest auf den Anrufbeantworter, wo erklärt wird was wir machen.
– Persönliche Daten werden nie an Dritte weitergegeben oder andersweitig weiterverwendet. Je nach Befragung werden auch gar keine persönlichen Daten aufgenommen.
– Nicht interessierte Personen werden für die betreffende Studie nicht wieder kontaktiert.
– Wer darum bittet auf eine Blacklist genommen zu werden, dem erfüllt man diesen Wunsch und er erhält keine Anrufe mehr.
Von wegen Telefonnummern im Telefonbuch oder Rückrufmöglichkeit: Das Problem ist, dass gerade grössere Firmen in dem Bereich bis zu 100 Telefone angeschlossen haben. Viel Spass wenn das ins Telefonbuch müsste 😀
Ok, vielleicht könnte man darauf verzichten, diese Nummern ins gedruckte Tel-Buch zu nehmen. Aber auf den elektronischen Verzeichnissen (tel.search.ch & Co) müssten sie vorhanden sein.
So sperrt man übrigens Anrufe von anonymisierten Rufnummern auf dem Festnetz-Telefon.
@Chris:
– Ein Rückruf führte meist auf einen Anrufbeantworter, stimmt. Dort MUSS man aber irgendwie bewirken können, dass man nicht mehr belästigt wird (zB “Drücken Sie die Taste 2, wenn Sie keine Anrufe mehr von uns wünschen”)
– Die Frage, ob man auf eine Blacklist genommen werden will, MUSS ohne weiteres automatisch gestellt werden – analog zu einem Opt-Out in einem Newsletter.
@Andreas:
– Ich kann anonyme Anrufe nicht einfach blockieren, da einige Freunde aus triftigen beruflichen Gründen ihre Nummer unterdrücken.
Wir haben wieder mal ein Callcenter, das trotz der inzwischen auf meiner Combox vorhandenen Aufforderung, sich gefälligst nicht mehr zu melden, laufend anruft – die Nummer 056 202 31 31 gehört der Callpoint AG in Baden.
Beim Rückruf auf diese Nummer ertönt eine aufgezeichnete Ansage, die zwar darauf hinweist, dass es sich um ein Callcenter handelt – aber nicht, welches. Und vor allem nicht, wo man sich für immer “abmelden” kann. Eher abschreckend wird gar erwähnt, dass man wieder anrufen werde.
Na toll.
Einige Recherchen führten mich dann nach Baden. Die von einer freundlichen Dame am Telefon bestätigte “Austragung” war zumindest bei mir erfolgreich; ich habe bisher keine Anrufe mehr von Callpoint erhalten. Wer sich ebenfalls austragen will: Callpoint auf 0800 550 550 anrufen und den Wunsch durchgeben.
Achtung, die Austragung “greift” nicht umgehend – sofern Sie zum auswärts arbeitenden Volk gehören, werden Sie abends noch einige Male den verpassten Anruf aus dem Kanton Aargau auf Ihrem Display vorfinden. Nach einigen Malen hat Callpoint zumindest bei mir aufgegeben.
Das Vorhandensein eines Ehrenkodexes auf der Website spricht sicher für das Unternehmen. Nur: Dass man auch samstags ab 9 Uhr angerufen werden kann, finde ich reichlich skandalös. Natürlich schalte ich mein Telefon aus – das kann aber auch mal vergessen gehen. Falls mein Ausschlafen an freien Tagen aber wegen eines Callcenters verunmöglicht würde, wäre ich vermutlich relativ unflätig und laut…
Was sind Ihre Erfahrungen? Nerven Sie solche Anrufe? Konnten Sie sich problemlos abmelden? Hinterlassen Sie doch einen kurzen Kommentar weiter unten. Danke!
Hahaha dieser Gegenfragebogen ist ja fantastisch! Bei mir ist er schon ausgedruckt und wartet aufs nächste Spamtelefon (was sicher nicht lange auf sich warten lässt…
Ich bin auf diese seite gestossen weil ich die Callpoint-Nummer auf dem Telefon hatte und sie (mangels tel.search-Eintrag) gegoogelt habe. Nun werde ich die Leute nicht auf die Hotline anrufen – danke trotzdem für den Tip – sondern sie bei nächster Gelegenheit gleich selber ausfragen.
Gruess
Inzwischen ist übrigens die Suche in Google & Co. nach “056 202 31 31” zu einem echten Renner geworden. Bald rund jede zehnte Abfrage, die auf JacoBlök führt, beinhaltet diese Nummern:
Ein Zeichen, dass die Leute die lästigen Callcenter-Anrufe langsam satt haben…?
Die ebenfalls oft unter den tagsüber daheim verpassten Anrufen angezeigte Nummer 0800 821 100 gehört übrigens dem Marktforschungsunternehmen IHA-GfK AG in Hergiswil.
Unter den Kontaktmöglichkeiten (Adresszeile zuunterst) hats auch eine Telefonnummer; rufen Sie an und wünschen Sie, dass Sie auf eine Sperrliste kommen. Bei mir wurde der Wunsch anstandslos und höflich erfüllt.
IHA-GfK hat mich zum Beispiel am 30.9.2008 um 08:41 angerufen – als Nachtmensch schlafe ich um diese Zeit normalerweise noch, mit dem derzeitigen Jetlag ist jede Minute Schlaf eh kostbar. Hätte ich das Telefon nicht ausgesteckt… die Callcenter-MitarbeiterIn hätte ein Fluch-Donnerwetter par excellence erlebt, wenn sie mich aus dem Bett geholt hätte!
Liebe Callcenter: Hört einfach auf, unbescholtene Leute zu Hause zu Unzeiten mit Euren unerwünschten Quark zu belästigen – besten Dank.
Ich habe Anrufe von dieser Nummer 2x angenommen, es war aber beide Male niemand dran. Möglicherweise hoffen die, dass man zurückruft und ein paar Fränkli für die Verbindung hinlegt, um herauszufinden, wer einen da verarscht.
Betrifft Tel. Nr. 056 202 31 31
Ich habe dieser Firma ein Mail geschickt und ihnen im Fall weiterer Anrufe mit der
Polizei gedroht.
Auch in diesem Forum nerven sich zahlreiche Personen über die Callcenter-Anrufe.
Hallo
kennen Sie diese Nummer auch?
00056 202 31 85
Die Nuller sind kein Fehler, man rief mir mit der Nummer an und wollte mir eine KK-Kontrolle aufschwatzen. Höflich und dankend lehnte ich ab, wodurch die Dame massiv ausfällig wurde!
Auf solche Mitarbeiter würd ich als Chef schon mal verzichten……
Grüsse Jebi
Callpoint AG in Baden
056 202 31 31
0800 550 550
Anrufe und Mails nützen offenbar nichts. Ich habe es auf folgenden Nummern versucht:
VR-Präsident
Egloff, Othmar
Betr’ökonom HWV
((Privatadresse, Telefon und Handy vom Admin gelöscht – wir wollen hier trotz allem fair bleiben, ok? Geschäftsadressen sind in Ordnung, Privatadressen nicht.))
André Blaser
Geschäftsführer
Callpoint AG
Direkt: +41 (0)56 202 30 22
Fax: +41 (0)56 202 30 29
Mobile: +41 (0)79 614 85 79
andre.blaser [ät] callpoint.ch
Trotz der Versprechen des VR-Präsidenten und des Geschäftsführers haben die Anrufe inzwischen wieder begonnen.
Unfassbar, dass nun auch eine Partei wie die SP zu solchen Werbemüll-Mitteln greift… immerhin streckt man nach einem Tag die Segel. Die Person, die sich den Quatsch ausgedacht hat, ist am besten zu feuern.
Na dann: Viel Glück bei der Stapi-Wahl; wenn man sich im Voraus schon so unbeliebt macht, stehen die Wahlchancen natürlich auch entsprechend hoch. 🙂
Hallo Zusammen
neuerdings geben sie mehr Nuller an, ob dies so passt *breitgrins*
00562023198
muss diese Firma sein: http://www.callpoint.ch
Denn restl. ähnliche Nummer sind ganz normale BürgerInnen……..
Grüess M. Jebi
Wieder einer für die “Schwarze Liste der Ärger-Anrufer”: Die Firma “Phone Line”, “Phonline” oder “Phoneline” in Thun (die Nummer im Display begann mit “0033”, eventuell wars die hier oft genannte Nummer 0033172749500) hat mich netterweise soeben geweckt. So eine Firma findet sich in Thun allerdings nicht. (Edit: Die Phonline GmbH Thun findet sich im Handelsregister, sie hat ihren Sitz Ende 2008 nach Thun verlegt – wer den Links folgt, findet einige interessante Verbindungen…).
Die Ausrede der netten Phonline-Dame beim Weckanruf: “Der Stern im Telefonbuch geht uns nichts an, wir machen ja Verkauf und kein Marketing.”
Wer stoppt endlich diesen Unfug? Wann wird Telefonmarketing und Telefonverkauf verboten? Wir Konsumentinnen und Konsumenten würden es sehr danken.
Was haben Sie für Erfahrungen gemacht? Hinterlassen Sie einen Kommentar, gemeinsam sind wir stärker!
Kleiner Tipp: Abnehmen, dann die Dame/den Herrn bitten, die AGB’s der Firma vorzulesen, Hörer auf die Seite legen und TV schauen.
Die Nummer 0413750140 gehört der Firma Demoscope Research & Marketing – hat heute um 18.43 versucht anzurufen.
0800821100 – oben schon mal erwähnt, aus aktuellem Anlass nochmals – gehört dem IHA GFK Forschungsinstitut, Hergiswil – belästigt seit Tagen eine Bekannte mit laufend neuen Anrufversuchen.
Auf deren Website findet sich keine Möglichkeit, sich vor Anrufen zu schützen. Mal per Mail versucht. Solche Unternehmen sollten verpflichtet werden, auf deren Websites eine einfach Austragungsmöglichkeit anzubieten! IHA GFK kam allerdings meiner telefonischen Aufforderung, nicht mehr anzurufen, nach.
Demoscope hat mich soeben um 20.45 nochmals ab 041 375 01 40 angerufen. Diesmal wusste ich ja, was mich erwartet. Zuerst mal etwa 10 Sekunden lang Gepiepse und Geschalte – der lahme Telefoncomputer lässt grüssen.
Ich sagte der berndeutsch sprechenden Dame, dass ich keine Anrufe mehr wünsche. Sie: “Das kann ich Ihnen leider nicht versprechen, das ist eine andere Stelle.”
DAS INTERESSIERT MICH NICHT, VERDAMMT! (Das sagte ich natürlich so nicht, das schreibe ich einfach hier, da ich es für absolut stossend halte, dass man nicht mal “in flagranti” mitteilen kann, dass man nicht mehr belästigt werden will. Das ist doch im Internetzeitalter kein Problem mehr?!)
Ich blieb freundlich, auch als mir die Frau überflüssigerweise erläutern wollte, warum sie mich anrufe. Ich versuchte ihr zu sagen, dass mich diese Anrufe nicht interessieren – vor allem nicht um viertel vor neun Uhr abends.
Offenbar sind die Verdienstmöglichkeiten bescheiden – was ich ja an sich weiss. (Allerdings müsste man wissen, worauf man sich einlässt, wenn man so einen aus meiner Sicht verwerflichen Job annimmt – andere Leute zu Hause belästigen, hach wie cool.)
Als ich sagte “ich finde es frech, um diese Zeit mit Umfragen belästigt zu werden. Ich weiss, dass Sie mit diesem Job gutes Geld verdienen und ich weiss, dass Sie selbst nichts dafür können…” unterbrach mich die Frau unwirsch und beendete das Gespräch mit “nein, das ist überhaupt kein gutes Geld, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend” – unglaublich unprofessionell, auch wenn meine Aussage eventuell etwas unsensibel war.
Wer Ähnliches erlebt hat: Demoscope auf 041 375 40 00 anrufen, auf 041 375 40 01 faxen oder auf demoscope (ät) demoscope punkt zehaa mailen.
Praktisch ist übrigens diese Liste vom Ktipp mit diversen Telefonbelästigern samt Nummern.
Da ich Tagsüber nicht zu Hause bin und alleine wohne, sehe ich jeweils wer mich versucht hat zu erreichen. Ich schaue dann immer zuerst auf bluewin.ch wer/was diese Nummer sein könnte und bei Unbekannt oder Callcenter die sogar eingetragen sind wird sofort eine Liste weiter geführt die schon beinahe eine A5 Seite lang ist.
Leider haben diese scheiss Anrufe den Effekt dass ich wenn ich nicht sicher bin keine Anrufe annehme auch wenn ich zu Hause bin da es mich echt Ankotzt jedes mal guten Tag und Tschüss zu sagen wenn es wieder mal kein Anruf von “normalos” war.
Gerade heute habe ich wieder mal abgenommen und natürlich die Firma Phoneline Thun am Apparat gehabt, ich hab dann gleich gruezi und Adieu gesagt und aufgelegt.
Es ist zum verrückt werden.
Hallo Herr Bolliger, wie wär die Idee ein Gerät mit integriertem Beantworter zu kaufen. Gibts heute ja relativ günstig……so könnten Sie schlicht warten, bis eine Nachricht gesprochen wird und sich je nach Anrufer immer noch melden.
Ebenso soll es helfen, wenn bei Adressbüchern ein Stern platziert werde…….
Naja, die Krankenkassen-Hützer nerven im Moment auch sehr und sind obendrein ‘stinkfrech’!
Wünsch Ihnen ein anruffreies Weekend.
LG Jebi
PS: ‘900’ eter Nummern kann man mit wenig Aufwand blockieren, so dass keine Anrufe mehr erhalten werden. Lohnt sich sicher auch im Hinblick, wieviel Unfug schon ab 900 eter getrieben wurde!
Anzuraten auch bei Haushalten mit Kindern!
@Jebi: Soweit kommts noch, dass wir uns von den Marketingtröten diktieren lassen, dass wir diese altmodischen Anrufbeantworter wieder in Betrieb nehmen (wer sowas braucht, findet ihn seit Jahren “im Telefonnetz integriert”).
Nein – es ist Zeit, dass man diese Anruferei schlicht unter Strafe stellt.
Aha, offenbar steht im Intranet (Web-Statistik-Tool) von Callpoint ein Link hierher – herzlich willkommen, liebe Telefonbelästiger von Berufswegen. Wir finden, dass alle einen guten Job haben sollen im Leben und ihr seid privat sicher nette Menschen.
Allerdings sei euch gesagt, dass der Beruf, den ihr ausübt, alles andere als ehrenwert ist. Schämt ihr euch nicht, den ganzen Tag andere Menschen zu belästigen am Telefon? Gar kein schlechtes Gewissen?
Wäre schön, hier einmal eine Meinung einer/eines Betroffenen zu lesen, der/die in einem Callcenter arbeitet und vermutlich mehrmals am Tag zusammengestaucht oder angeschrien wird. Macht das Spass? Worin liegt die Motivation, etwas zu tun, das derart umstritten ist und das nachweislich vielen Menschen auf den Keks geht?
Soeben habe ich von Callpoint aus Baden (056 202 31 85) einen Werbeanruf aufs Mobiltelefon erhalten, im Auftrag der Telekom-Firma Orange.
Ich machte die Callcenter-Agentin unmissverständlich darauf aufmerksam, dass auch für meine Mobilnummer ein Anti-Werbe-Stern im Telefonbuch sei.
“Ja wüssed Sie mir telefoniere nicht nach Telefonbuech…”
Mit Verlaub, das ist mir sowas von egal. Stoppt einfach diese verdammten Werbeanruf-Belästigungen!
Ich stellte der Dame mit südländischem Akzent am Schluss die provokative Frage, ob sie sich nicht etwas schäme, andere Leute am Telefon zu belästigen: “Schämed sie sälber. Uf widerhöre.” – Und legte auf. Hach, wie liebe ich diese Professionalität!
Ich bin überzeugt davon: Wenn alle von Spam-Anrufen belästigten ein wenig ins Telefon schreien oder zumindest provokative Fragen stellen würden, hörte diese Unsitte ebenfalls schnell auf – denn angesichts des Psychostresses, dem die Call Center Agents dauernd ausgesetzt wären, würde kaum noch jemand diesen Job machen wollen.
Wenns nicht anders geht…
Wie geil ist das denn?!
“Ja wüssed Sie mir telefoniere nicht nach Telefonbuech…”
Den Spruch muss ich mir merken. 😉 Als ob das eine Begründung wäre, auch jene Leute anrufen zu dürfen, die einen Stern haben…
Ich gehe mit dir einig: Man muss den Call Center Agents ihre Arbeit “vermiesen”. Entweder durch provokative Fragen oder indem man zwar den Hörer abnimmt, selber aber kein Wort spricht sondern nur zuhört, bis der andere genervt auflegt.
Häufig nehme ich mir auch gar nicht mehr die Mühe, am Telefon “nein danke” zu sagen und mich freundlich zu verabschieden. Sobald ich höre, dass es sich um ein Call Center handelt, lege ich wortlos auf. Ich will ja nicht noch weitere wertvolle Sekunden meiner kostbaren Zeit vergeuden. 🙂
Erhalte auch Anrufe von 056 202 31 85, obwohl ich mit Sternchen vermerkt bin. Habe mir mal das Gegenskript ausgedruckt.
@ Blöker
es geht bei diesem Job hier nicht ums wollen sondern ums müssen.
Viele die in einem Marktforschungsinstitut arbeiten sind arbeitslos und suchen verzweifelt eine Stelle.
@Damian: Ist es denn sinnvoll, als Spammer zu arbeiten und Leute zu nerven?
lieber als zu hause sitzen und nichts tun. gewisse existenzen hängen an einem seidenen faden.
klär sind gewisse leute über solche anrufe verärgert. als agent muss man da einfach höflich reagieren. der agent hat keinen einfluss wem angerufen wird. er sieht nur die nummer. mehr nicht. also weiss er auch nicht wem er anruft.
Ich hab durchaus Verständnis für jemanden, der dringend einen Job braucht.
Aber man muss doch schon in extrem arger Not sein, um einen Job anzunehmen, der darin besteht, anderen Menschen tierisch auf den Geist zu gehen. Ich kann nicht verstehen, warum man ohne Not mit gutem Gewissen so eine grauenvolle Tätigkeit ausführen kann. Und sich dann auch noch täglich mehrmals von den Belästigten anschreien lässt. How miserable.
viele arbeitslose machen das um kurzfristig an geld zu kommen und eine arbeit zu haben, bis sie was anderes gefunden haben. dann sind darunter noch studenten die was nebenbei verdienen möchten oder so ihr studium finanzieren und dann gibt es noch die,, die so was zusätzlich zur AHV oder IV Rente verdienen möchten.
@Damian: Bist du denn “vom Fach”? Vielleicht würde ich dir gerne mal – natürlich ganz höflich und sachlich und anonym – ein paar Fragen via PM stellen.
was meinst du mit PM? ja bin vom fach. aber nur marktforschung und nicht telefonverkauf. das würde ich nie machen.
kann dir gerne fragen beantworten. kommt darauf an was.
PM = Privates Mail. Wenn deine Adresse stimmt, dann maile ich dir gern mal (wird natürlich nicht veröffentlicht).
ja gut das kannst du. kann dir evtl. nicht alles beantworten aus datenschutzgründen oder weil ich es einfach nicht weiss.
Heute ein Anruf auf mein Handy von Callpoint (058 201 13 64) in Baden, wo ich mich längst schon austragen habe lassen – im Auftrag von Orange. Man wolle mir ein Angebot für das Geschäftshandy unterbreiten.
Offenbar klappt das also nicht wirklich mit dem Austragen bei Callpoint, QED. “Ja wissen Sie, wir bekommen halt immer neue Datensätze, und die sind sehr gross.”
DRUM TRAGE ICH MICH JA AUS, verdammt, damit ihr die neuen Datensätze von den gesperrten befreien könnt.
Vielen Dank für die Störung heute, liebe Callpoint AG.
Nachtrag 13 Uhr – auf ein Mail hin schreibt Geschäftsführer André Blaser: “Vielen Dank für Ihre Email – wir machen nochmals einen Anlauf 😉 und setzen Sie auf unsere Blacklist. Bin zuversichtlich, dass jetzt klappen wird.”
Das hoff ich auch.
Soeben (genau in der Mittagessenzeit) einen “netten” Anruf von 055 884 60 66 bekommen, eine angebliche Firma “San Lorenzo” aus Norditalien, die wissen wollte, ob ich italienische Produkte mag.
Meine Nummer sei zufällig aus dem Telefonbuch gewählt worden, und er als freier Mitarbeiter wisse er nicht, was ein Anti-Werbe-Stern überhaupt sei.
Ich hab dann kurz mein schauspielerisches Talent ausgepackt und ihn gottsärdejämmerlich zusammengeschissen und aufgelegt.
Die oben genannte Nummer ist übrigens ungültig, wenn man zurückruft – ganz dreiste Spammer sind hier folglich am Werk. Ich bin nicht der einzige Betroffene…
Die hatten übrigens die Frechheit, einige Sekunden nach meiner Tirade nochmals anzurufen – offenbar zu wenig zu tun… habe natürlich den Anruf beantwortet, laut in den Hörer geschrieen und nach 2 Sekunden aufgelegt.
Kleiner TV-Tipp: Heute Abend (12.10.11) sendet STERN TV ab 22:15 Uhr unter anderem einen Beitrag über solche und ähnliche Anrufe und eine Abzocker-Masche, welche damit verbunden ist.
Werde ich auf alle Fälle anschauen!
90 % der Studien machen wir innerhalb der vorgegeben Zeit fertig. D.h. wir haben immer genügend Leute die mitmachen wollen. Es gibt auch viele die nicht mitmachen wollen, aber davon können die meisten mir anständig mitteilen, dass sie nicht mitmachen wollen. Es kommt bei mir 1 x pro halbes Jahr vor, dass einer ausfällig wird. Es ist mir auch egal, denn ich entschuldige mich und verabschiede mich nach den Regeln der Höflichkeit.
Viele Personen denken auch, dass wir so doofe Umfragen machen wie z.B. welche Produkte man kauft oder eben nicht, usw.
Klar haben wir auch in diesem Bereich Umfragen. Aber die meisten Umfragen die wir machen sind im Auftrag des Bundes, bei denen es über Wahlen, Gesundheit, usw. geht.
Es kommt auch vermehrt vor, dass die Personen einen Brief nach Hause geschickt bekommen, dass wir anrufen.
Ich denke aufgrund der Zunehmenden Arbeitslosigkeit, werden mehr Leute in der Marktforschung arbeiten. Die Marktforschung ist ein Auffangbecken für Arbeitslose. Es ist nicht lustig arbeitslos zu sein. Wenn ich nicht auf diesen Job angewiesen wäre, dann würde ich nicht da arbeiten. Etwa 80 % der Mitarbeiter in der Marktforschung sind langzeitarbeitslose.
Hallo Damian, es ist natürlich immer betrüblich und tragisch, wenn jemand über längere Zeit arbeitslos ist. Ich kenne auch solche Leute und meine Auftragslage ist derzeit auch nicht wahnsinnig rosig.
Allerdings gehts hier einzig und alleine um die von unerwünschten Telefonanrufen Betroffenen. Mir und vielen anderen ist es bei allem Verständnis für die berufliche Situation der Mitarbeitenden egal, ob jemand, der mich mit unerwünschten Anrufen nervt, langzeitarbeitslos ist, in wessen Auftrag er handelt usw. – er ist dann einfach irgend ein Repräsentant einer Organisation, die mich ärgert.
Ich bleibe dabei: Andere Leute gegen ihren Willen am Telefon zu nerven, ist eine verwerfliche Arbeit. Es wäre vermutlich so ziemlich das Aller-Hinterletzte, was ich in der ärgsten Not tun würde.
Ich hoffe, du trägst diese Nummer dann auch brav auf einer Sperrliste ein, und der Angerufene wird fortan nicht mehr belästigt.
Mich nerven Telefonumfragen/-verkaufsangebote einfach nur. Obwohl unserer Adresse ‘nen Stern hat, gibt’s fleissig Anrufe, vornehmlich mit Nummern 0033… (Frankreich).
Anfangs haben wir die Gespräche noch entgegengenommen, allerdings hat man die gebrochen Deutsch sprechende Person zwischen den Leitungsstörgeräuschen kaum verstanden und wurde beim 2. Anruf innert 5 min. sogar mit “mer…” angeflucht.
Ich bezweifle, dass solches Verhalten und die schlechte Verbindungstechnik zu irgendeinem Verkaufserfolg führen kann.
Wir haben uns zu Hause darauf geeinigt: Bei unterdrückten Nummern und 0033…ern wird die “… und Tschüss”-Taste gedrückt.
Alternative zum Gegenscript
Mein Bekannter outet sich dabei schon mal als Lottogewinner, Alkoholiker oder Veganer. Wenn man sich Zeit nimmt, gibt das lustige Gespräche, aber eben, wer hat dazu schon Zeit, geschweige denn Lust.
Fazit zu Damians Bemerkung, die Befrager machen nur ihren Job: Wenn ich nach einem freundlichen
“Kein Interesse, tut mir Leid” ein “in Ordnung, schönen Abend und auf Wiederhören” erhalte, dann bringe ich sogar etwas Verständnis auf. 😉
Ich finde das keine verwerfliche Arbeit. Ich habe aber vollstes Verständnis wenn jemand nicht mitmachen will. Ich erlebe selten, dass jemand ausfällig wird. Was ich jedoch als verwerflich finde, wenn die Telefonisten auf das gröbste beschimpft werden, denn das meiner Meinung nach eine Missachtung der Menschenwürde.
Von den Umfragen die ich mache kann ich auch viel lernen. So habe ich z.B. viel im Medizinischen Bereich gelernt.
Marktforschung wird es solange geben, wie die Auftraggeber Geld für die Umfragen haben. Alle Statistiken und Auswertungen beruhen in den meisten Fällen auf Marktforschung.
Keine einzige Firma bringt ein Produkt auf den Markt ohne vorher Marktforschung betrieben zu haben. Z.B. die günstigen Handyabos beruhen auf Marktforschung. Man hat die Kunden in Umfragen befragt, was sie sich für Leistungen im Handyabo wünschen und wie es preislich aussehen soll. Das Design der Marke Plan B von Coop beruht auf eine Face to face Umfrage. Eine Immobilien Firma hat in einer schriftlichen Umfrage, die Leute befragt, wie sie ihre Wohnungen wünschen. Das meist angekreuzte wurde dann in die Tat umgesetzt.
Vor 5 Jahren hätte ich nie im Traum daran gedacht, dass ich mal in der Marktforschung arbeiten werde. Heute bin ich einfach nur froh einen Job zu haben.
Das Leben wird immer teurer und somit werden auch mehr in der Marktforschung arbeiten. Ich weiss von einer Frau, die nur aufgrund der steigenden Krankenkassenprämien in der Marktforschung arbeitet. Ich weiss auch von Leuten die am Tag normal arbeiten und am Abend noch in der Marktforschung arbeiten, weil der normale Tageslohn einfach nicht reicht. Der Mittelstand klafft auseinander. Der obere Mittelstand wird immer reicher und der untere Mittelstand immer ärmer.
Alles, was du sagst, ist sicher korrekt und ich finde diese Entwicklung auch nicht gut. Aber nochmals: Das ist eine separate Diskussion, die mich im Augenblick, wenn ich von einem Spam-Anruf gestört werde bei etwas, NICHT interessiert.
Die sollen marktfotschen so lange sie wollen – sie sollen einfach mich und alle anderen, die das einen Sch… interessiert, in Ruhe lassen, und zwar dauerhaft und garantiert, wenn das gewünscht wird.
Eine allfällige Beschimpfung richtet sich nicht gegen den Anrufer als Menschen, sondern gegen seine derzeitige Aufgabe bei der Firma XY. Damit muss man leben können, wenn man diese Arbeit macht.
Ich kann meine Krankenkasse zu diesem Jahresabschluss auch nur noch zahlen, weil ich mir Geld leihe und abstottere. Ende Jahr ists immer sehr knapp.
Deswegen käme es mir aber nie in den Sinn, andere Menschen am Telefon zu belästigen. Vorher würde ich eher noch Reinigungen machen und dergleichen.
Wenn man am Telefon als Schlampe, Hurensohn zu hören bekommen oder Herr X genau sie sind ein Mensch der es nicht verdient hat zu leben, dann richtet sich das sicherlich an den Telefonist persönlich und nicht an die Firma. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Telefonist geweint hat, weil der Angerufene das Selbstbewusstsein des Telefonisten zur Sau gemacht hat.
Es gab sogar einen Vorfall da regte sich der Angerufene so auf, dass er 2 Stunden später mit der Waffe vor der Firma stand und die Telefonistin, die ihn angerufen hat erschiessen wollte. Er schoss nicht, weil er nicht wusste welche es war.
Anhand einer Telefonnummer sieht man nicht, ob jemand mitmachen will oder nicht. Die Telefonnummer sagt nichts über einen Menschen aus. Und sowieso wählt der Computer die Nummer. Wir sehen gar nicht wen wir anrufen.
Lass dich einfach streichen auf der Liste. Aber du musst das für jedes einzelne Insitut machen. D.h. wenn Marktforschung X anruft musst du sagen, dass sie dich streichen sollen von der Liste. Bei Firma Y musst du es nochmals sagen.
Hier ein Link dazu – “Marktforschung: Anrufe trotz Sterneintrag erlaubt” (K-Tipp Herbst 2010).
[Anmerkung admin: Der Link zu den Instituten auf der K-Tipp-Seite ist veraltet, hier ein aktueller]
Die Marktforschung bietet auch Studenten eine Gelegenheit nebenbei etwas Geld zu verdienen um sich so das Studium zu finanzieren.